UEFA-Pokal im Rampenlicht
Mittwoch, 14. Februar 2007
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Morgen Abend erwacht der UEFA-Pokal aus seinem Winterschlaf, und dabei wollen Teams aus 15 Nationen den nächsten Schritt in Richtung Glasgow machen.
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Morgen Abend erwacht der UEFA-Pokal aus seinem Winterschlaf, und dabei wollen Klubs aus 15 Nationen den nächsten Schritt in Richtung Glasgow machen. Sechs frühere Sieger haben es in die Runde der letzten 32 geschafft, darunter der Gewinner von 2005, der PFC CSKA Moskva, sowie der Titelverteidiger Sevilla FC. Mit insgesamt vier Mannschaften ist Spanien in der K.o.-Phase stark vertreten.
Französischer Traum
Spanische Teams haben von den letzten drei Endspielen zwei gewonnen, doch dieses Mal melden auch große Kontingente aus Frankreich und England ihre Ansprüche an. Bisher hat noch keine französische Mannschaft diesen Wettbewerb gewonnen - daran wollen der RC Lens, der AS Nancy-Lorraine, Paris Saint-Germain FC und der FC Girondins de Bordeaux, Finalist des Jahres 1996, etwas ändern.
Engländer mit Problemen
Middlesbrough FC stand im vergangenen Mai im Finale, doch in den letzten Jahren hatten die englischen Vereine immer wieder Probleme. 1984 konnte Tottenham Hotspur FC diesen Titel zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte gewinnen, doch danach ging der UEFA-Pokal nur noch ein einziges Mal nach England - 2001, als Liverpool FC in einem dramatischen Endspiel CD Alavés mit 5:4 bezwingen konnte.
Premiere für Livorno
Um einen italienischen Sieger zu finden, muss man noch etwas weiter zurückgehen. In den 90ern haben die Italiener diesen Wettbewerb dominiert, doch im Jahr 1999 war Parma FC der letzte Titelträger aus der Serie A. Parma ist in der laufenden Spielzeit wieder dabei und kann dabei auf seine große Erfahrung bauen - ganz im Gegensatz zum anderen italienischen Team in der K.o.-Phase. AS Livorno Calcio ist in dieser Saison zum ersten Mal im Europapokal vertreten.
"Spiel unseres Lebens"
"Als Kapitän von Livorno durch den Kontinent zu reisen ist eine große Ehre für mich. Bisher ist unser europäisches Abenteuer einfach unglaublich", sagte Livornos Kapitän Cristiano Lucarelli gegenüber uefa.com. "Der Sieg bei Auxerre [und damit der Einzug in die K.o.-Phase] war großartig. Wir haben unseren Fans vorher versprochen, dass wir das Spiel unseres Lebens machen werden - und wir haben Wort gehalten."
Stolze Belgier
Livorno empfängt RCD Espanyol, während Parma beim SC Braga antreten muss. Die Portugiesen rechnen sich in diesem Duell durchaus gute Chancen aus, denn Parma steckt in der Serie A mitten im Abstiegskampf. Ein Erfolg des SV Zulte Waregem gegen Newcastle United FC wäre eine Sensation, denn die Belgier sind in dieser Saison zum ersten Mal in einem europäischen Vereinswettbewerb dabei. "Ich habe den Vorsitzenden gefragt, ob es besser gewesen wäre, ein kleineres Team zugelost zu bekommen, aber es war kein weiteres Zulte Waregem in den Lostöpfen", sagte Trainer Francky Dury. "Das ist eine neue Herausforderung, und ich verspreche, dass wir den belgischen Fußball gut vertreten werden. Wir werden uns nicht kampflos ergeben."
Traumlos für Steaua
Die Auslosung hat auch einige absolute Spitzenspiele ergeben. So muss der FC Steaua Bucuresti, Halbfinalist von 2006, wieder nach Sevilla - also an den Ort, wo man 1986 den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen konnte. Neben Steaua, dem Absteiger aus der UEFA Champions League, ist mit dem FC Dinamo Bucuresti ein weiteres rumänisches Team in der UEFA-Pokal-Runde der letzten 32. Dort steht auch Werder Bremen, die sich knapp gegen Chelsea FC und den FC Barcelona geschlagen geben mussten. Die Bremer treffen auf den starken AFC Ajax, der sich in der Winterpause mit Edgar Davids verstärkt hat.
Knapp gescheitert
Ajax und Feyenoord haben den Pokal bereits drei Mal in die Niederlande geholt und haben in dieser Saison Verstärkung durch den AZ Alkmaar von Louis Van Gaal bekommen. Alkmaar hat zwar auch eine lange Geschichte in diesem Wettbewerb, wartet aber noch auf den ersten Triumph. 1981 verlor man im Finale, und 2005 musste man sich im Halbfinale gegen den Sporting Clube de Portugal erst durch ein Gegentor in letzter Minute geschlagen geben.
"Mentale Stärke"
Van Gaal hat eine ehrgeizige junge Mannschaft, die man nicht unterschätzen darf - was der Auswärtssieg in Sevilla im Dezember gezeigt hat. "Uns fehlt es noch ein wenig an mentaler Stärke, aber wir können uns noch entwickeln", sagte Van Gaal gegenüber uefa.com. "Dafür gibt es den Europapokal, um sich mit stärkeren Gegnern zu messen und daraus zu lernen."
Sprungbrett
Für viele Mannschaften ist der UEFA-Pokal ein Sprungbrett nach oben. Der FC Porto ließ auf den UEFA-Pokal-Sieg 2003 im folgenden Jahr den Triumph in der UEFA Champions League folgen, und Sevilla hat in diesem Jahr ebenfalls ein größeres Ziel - nämlich die Meisterschaft in der spanischen Primera División. Doch nachdem diesmal noch vier Teams aus der Ligue 1 dabei sind, könnte es am Ende vielleicht das Jahr der Franzosen werden?
Traum der Rangers
Sofern nicht die Rangers den ganz großen Coup landen. Immerhin wird das Finale in Glasgow ausgetragen, und die blaue Hälfte der Stadt sehnt sich praktisch nach einem Erfolgserlebnis, weil die Saison in der heimischen Liga eine einzige Enttäuschung ist. Am Mittwoch steht für die Mannschaft von Walter Smith gleich die erste Hürde an, mit Hapoel Tel-Aviv FC.