Grenzenlose Euphorie bei Aachen
Donnerstag, 16. Dezember 2004
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Gruppe H: Nach dem Einzug in die nächste UEFA-Pokal-Runde visiert der TSV Alemannia Aachen nun den Aufstieg in die Bundesliga an.
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Nach dem überraschenden 2:0-Erfolg bei AEK Athens FC und dem damit verbundenen Einzug in die K.o.-Runde des UEFA-Pokals visiert man beim TSV Alemannia Aachen nun den Aufstieg in die Bundesliga an. Zuletzt spielte der Zweitligist 1970 in der höchsten deutschen Spielkasse. Momentan überwiegt bei den Aachenern aber die Freude, dass man, ebenso wie LOSC Lille Métropole und Sevilla FC, die Gruppe H überstanden hat und im Europapokal überwintern darf.
Aachen war die bessere Mannschaft und ich muss ihnen gratulieren. Sie waren ein würdiger Sieger. Wir sind sehr enttäuscht, weil wir über 90 Minuten nicht das getan haben, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Unsere Fans haben das nicht verdient. Auch wenn wir gut in die zweite Hälfte gestartet sind und die Chance hatten, durch Lyberopoulos und Katsouranis in Führung zu gehen, haben wir auf einmal die Konzentration verloren. Somit haben wir es Aachen ermöglicht, ihr Spiel aufzuziehen. Gegen Mannschaften, die über einen so großen Kampfgeist verfügen, ist das fatal. Es war eine wertvolle Erfahrung für uns, am UEFA-Pokal teilgenommen zu haben, aber 90 Prozent unsere Spieler haben nie zuvor im Europapokal gespielt. Deshalb war es schwierig, sich dort zurechtzufinden. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt.
Fernando Santos, Trainer von AEK
Es war ein ausgeglichenes Spiel und auch, wenn wir in der ersten Hälfte keine Chancen hatten, habe ich meinen Spielern gesagt: Ihr habt schon einen Berg erklommen, seid aber noch nicht am Ziel. Nachdem AEK zu Beginn des zweiten Durchgangs einige Chancen hatte, sind wir selbst etwas offensiver zu Werke gegangen und haben unsere erste Möglichkeit zur Führung genutzt. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben, so dass wir noch eins drauf gelegt haben. Für Aachen ist dies ein großartiges Ergebnis. Sie können sich vorstellen, wie es in der Umkleide danach zuging. Es ist für den Verein und die Stadt Aachen ein Riesenerfolg. Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass wir gegen AEK, Lille und [FC] Zenit [St. Peterburg] die bessere Mannschaft waren. Nur Sevilla war stärker als wir. Unser hauptsächliches Ziel gilt der Rückkehr in die Bundesliga. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Ergebnis der Mannschaft einen solchen Schub geben wird, dass wir so lange dafür kämpfen werden, bis wir das Ziel erreicht haben. Dieter Hecking, Trainer von Aachen
Wir waren die bessere und offensivere Mannschaft, das motiviertere Team. Auch wenn es schwierig war, die spanische Abwehr zu knacken, hatten wir das Tor verdient und wurden für unsere Spielweise belohnt.
Claude Puel, Trainer von Lille
Beide Mannschaften haben in ähnlicher Art und Weise gespielt. Es war also klar, dass die Mannschaft, die zuerst einen Treffer erzielt, das Spiel kontrollieren würde. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, so dass keine Mannschaft offensiv agieren konnte, um sich Chancen herauszuarbeiten. Wir wollten als Gruppensieger in die nächste Runde, müssen uns jetzt aber mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Allerdings bedeutet dies, dass Sevilla eine der besten Mannschaften Europas zugelost bekommen wird.
Joaquín Caparrós, Trainer von Sevilla