Schicksalsspiel in Stuttgart

Zum zweiten Mal in einem UEFA-Klubwettbewerb empfängt der VfB Stuttgart NK Dinamo Zagreb. Und für beide Mannschaften geht es im Gottlieb-Daimler-Stadion um alles oder nichts.

Erfolg für Stuttgart
Erstmals begegneten sich beide Klubs in der zweiten Runde des UEFA-Pokals 1989/90. In Zagreb führte Stuttgart durch Treffer des aktuellen DFB-Teamchefs Jürgen Klinsmann, Fritz Walter und Michael Schröder schon mit 3:0, bevor Drazen Bezek für die Hausherren den Ehrentreffer zum 1:3-Endstand erzielte. Im Rückspiel verringerte Radmilo Mihajlovic den Rückstand mit einem Tor in der 62. Minute, doch sechs Minuten später sorgte Walter mit dem Ausgleich für klare Verhältnisse. Die Schwaben erreichten die beiden Endspiele, die gegen den SSC Napoli mit Diego Maradona 4:5 in Addition verloren gingen.

Hochs und Tiefs
Stuttgart hat im UEFA-Klubwettbewerb bislang gegen zwei weitere kroatische Vereine gespielt. 1981/82 wurden die Schwaben in der ersten Runde des UEFA-Pokals von HNK Hajduk Split mit 2:5 in Addition eliminiert, und 2002 zog Stuttgart ins Endspiel des UEFA Intertoto Cups ein, nachdem die Elf im Halbfinale FK Slaven Koprivnica sicher im Griff hatte. Zu Hause sicherte Thomas Schneider Stuttgart mit einem Doppelpack einen 2:1-Sieg. Im Rückspiel erzielte Sean Dundee den einzigen Treffer der Partie. In ihrem Endspiel setzten sich die Stuttgarter dann gegen LOSC Lille Métropole durch. Der VfB ist zu Hause gegen kroatische Klubs nach einem Sieg und zwei Remis also noch ungeschlagen. Insgesamt haben sie gegen Kroaten drei Mal gewonnen, zwei Mal unentschieden gespielt und einmal verloren.

Niederlagen für Dinamo
Dinamo hat in einem UEFA-Klubwettbewerb noch nie gegen einen deutschen Klub gewonnen. Die Kroaten haben ihre drei bisherigen Duelle verloren, in sechs Spielen gab es zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Außer gegen Stuttgart verlor Dinamo 1969/70 Hin- und Rückspiel des UEFA-Pokal-Viertelfinals gegen den FC Schalke 04 mit 1:3 beziehungsweise 0:1. Die andere Partie fand gegen einen Verein der ehemaligen DDR statt, den 1. FC Magdeburg. Beide Teams trafen sich in der zweiten Runde des UEFA-Pokals 1976/77. Nach einer 0:2-Niederlage in Magdeburg kamen die Kroaten zu Hause trotz eines Doppelpacks von Zlatko Kranjcar nicht über ein 2:2 hinaus. Der Ex-Stürmer ist heute kroatischer Nationaltrainer, sein Sohn ist der aktuelle Dinamo-Kapitän.

Spielstand: Gruppe G
SL Benfica ist bereits qualifiziert, und der VfB Stuttgart wird ihnen in die K.o.-Runde folgen, wenn Matthias Sammers Elf zu Hause gegen NK Dinamo Zagreb keine Niederlage kassiert. Die Deutschen wären mit einer Niederlage dann weiter, wenn KSK Beveren - das bereits ausgeschieden ist - bei SC Heerenveen triumphiert. Im Torverhältnis liegt Dinamo vor Heerenveen. Wenn sie also das gleiche Ergebnis erzielen, wie die Niederländer gegen Beveren, sind sie sicher weiter. Wenn Dinamo verliert, kann sich Heerenveen mit einem Remis qualifizieren.