Sieger der EURO 2020: Italien im Porträt
Sonntag, 11. Juli 2021
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Von King Kong Chiellini bis zu Witzbold Insigne. Unser Teamreporter Paolo Menicucci stellt euch die Hauptdarsteller des italienischen Erfolges bei der EURO 2020 vor.
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Italien hat bei dieser EURO vor allem durch seinen Team- und Kampfgeist brilliert. Wir stellen euch die wichtigsten Spieler des Siegers näher vor.
Gianluigi Donnarumma, Torhüter
Er debütierte schon mit 16 Jahren im Trikot des AC Milan, der Gegner hieß damals übrigens Real Madrid und der Teenager parierte zum Einstand gleich mal einen Elfmeter von Toni Kroos. Seit dem Sommer 2015 absolvierte Donnarumma 215 Spiele in der Serie A und bringt es auf 32 Länderspiele für Italien. Der 22-Jährige wurde zum Spieler des Turniers ernannt.
Giovanni Di Lorenzo, Rechtsverteidiger
Als Jugendlicher spielte Di Lorenzo noch im Sturm und erhielt den Spitznamen 'Batigol' nach dem ehemaligen Fiorentina-Stürmer Gabriel Batistuta. Sein Debüt in der Serie A feierte er 2018 mit Empoli - im reifen Alter von 24 Jahren.
Leonardo Bonucci, Innenverteidiger
Er ist der 11. Spieler, der in seiner Karriere für Juventus, Inter und Milan spielte, seine Vorgänger waren unter anderem Andrea Pirlo und Zlatan Ibrahimović. Zusammen mit seinem kongenialen Partner Giorgio Chiellini bildet er eines der besten Innenverteidiger-Duos der Welt. "Ich glaube, dass ich Bonucci besser kenne als meine Frau", soll Chiellini einmal gesagt haben. Bonucci markierte im Finale den wichtigen Ausgleich für Italien.
Giorgio Chiellini, Innenverteidiger
Weil er beim Torjubel auf seine breite Brust trommelt, hat er den Spitznamen 'King Kong' weg. Doch anders als der erste Eindruck glauben macht, ist Chiellini ein hochintelligenter Spieler, der 2017 an der Universität von Turin seinen Master in Betriebswirtschaft mit Auszeichnung bestanden hat. Trotz seiner inzwischen 36 Jahre ist Chiellini einer der herausragenden Spieler dieser EURO.
Emerson Palmieri, Linksverteidiger
Palmieri wurde in Brasilien geboren und kam bis zu seinem 14. Geburtstag nur beim Futsal mit dem Ball in Berührung. Lange Zeit galt der 26-Jährige als erste Wahl auf der linken Abwehrseite, bis er bei seinem Klub Chelsea meist auf der Bank Platz nehmen musste und Leonardo Spinazzola im Nationalteam an ihm vorbeizog. Nach der Verletzung Spinazzolas füllte er die entstandene Lücke hervorragend aus.
Nicolò Barella, Mittelfeld
Mit 20 wurde Barella jüngster Kapitän in der Geschichte seines Klubs Cagliari, vier Jahre später ist der nicht gerade hochgewachsene NBA-Fan schon dreifacher Vater und eine feste Größe im italienischen Team.
Jorginho, Mittelfeld
Er gilt als Hirn des italienischen Mittelfelds. Sein Talent bekam er in seiner ursprünglichen Heimat Brasilien von seiner Mutter in die Wiege gelegt, die selber eifrig dem runden Leder hinterherjagte. Als er mit 15 nach Italien zog, kickte er zunächst in der Jugend von Verona und lebte in einem Kloster, wo er 20 Euro pro Woche verdiente. Seit seinen Galaauftritten bei dieser EURO dürfte der 29-jährige Chelsea-Spielmacher für andere Vereine kaum noch zu bezahlen sein.
Marco Verratti, Mittelfeld
Er ist der einzige Spieler im italienischen Kader, der noch nie in der Serie A gespielt hat. Lange sah es so aus, als ob Verratti wegen einer Verletzung auch seine zweite EURO in Folge verpassen würde, doch Trainer Roberto Mancini setzte auf den PSG-Mittelfeldspieler und lässt ihn trotz der Konkurrenz von Manuel Locatelli regelmäßig auflaufen.
Federico Chiesa, Angreifer
Der Sohn des ehemaligen Nationalspieler Enrico Chiesa begann seine Karriere bei Fiorentina, durch seine Tore gegen Österreich und Spanien ist sein Stellenwert im Team gewaltig gestiegen.
Ciro Immobile, Angreifer
Während Immobile in seiner Zeit beim BVB keinen prägenden Eindruck hinterließ, gehört er inzwischen zu den besten Torjägern Europas, was er 2019/20 mit dem Gewinn des Goldenen Schuhs unterstrich. Bei dieser EURO traf er in der Gruppenphase gegen die Türkei und die Schweiz, in den K.-o.-Runden ging er allerdings leer aus.
Lorenzo Insigne, Angreifer
Der Napoli-Angreifer gilt als die Spaßkanone des Teams und lässt keine Gelegenheit aus, seine Mitspieler zu veräppeln. Dass der gerade mal 1,70 Meter große Offensivspieler ein großer Fußballer ist, bewies er vor allem bei seinem Traumtor gegen Belgien.
Weitere Beteiligte
Linksverteidiger Spinazzola war auf bestem Weg, zu einem der Stars dieses Turniers zu werden, als ihn gegen Belgien ein Achillessehnenriss stoppte. Einen bleibenden Eindruck hinterließ auch Matteo Pessina, der gegen Wales und Österreich traf.