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Italien - Schweiz: UEFA EURO 2020 Hintergrund, Zahlen und Fakten

Italien und die Schweiz sind im internationalen Geschäft alte Bekannte, doch das Duell in Rom wird die erste Begegnung seit zehn Jahren sein.

Roberto Mancini im Spiel zwischen Italien und der Schweiz im Jahr 1992
Roberto Mancini im Spiel zwischen Italien und der Schweiz im Jahr 1992 Getty Images

Italien und die Schweiz sind im internationalen Geschäft alte Bekannte, doch das Duell in Rom am zweiten Spieltag in Gruppe A wird die erste Begegnung seit zehn Jahren – und das erste Pflichtspiel seit 1999 - sein.

• Die Teams werden erst zum dritten Mal bei einer Endrunde aufeinandertreffen – und das erste Mal seit fast 60 Jahren.

• Italien will auf dem 3:0-Sieg im Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2020 gegen die Türkei in Rom aufbauen. Ein Eigentor und je ein Treffer von Ciro Immobile und Lorenzo Insigne verhalfen Italien zum höchsten Sieg bei einer EURO-Endrunde. Es war im 39. Spiel auch das erste Mal, dass sie drei Tore in einem Endrundenspiel erzielten.

• Die Schweiz musste sich in ihrem ersten Spiel in Baku gegen Wales mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Breel Embolos Führungstreffer in der 49. Minute reichte somit nur für einen Punkt.

Frühere Begegnungen

• Die Azzurri haben die bisherigen Spiele gegen das Nachbarland dominiert: 28 von 58 Duellen wurden gewonnen und nur acht verloren. Allerdings endeten die letzten drei Spiele, die allesamt in der Schweiz stattfanden, Remis. Die letzte Begegnung war ein 1:1 in einem Testspiel in Genf am 5. Juni 2010. Dabei brachte Gökhan Inler die Schweiz in der 10. Minute in Führung, Fabio Quagliarella glich vier Minuten später aus. Der eingewechselte Xherdan Shaqiri spielten damals für die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld, während Giorgio Chiellini für Marcello Lippis Azzurri auflief.

• Damit ist Italien seit acht Spielen gegen die Schweiz ungeschlagen (4 Siege und 4 Remis), seit einer 0:1-Niederlage in Bern im Mai 1993 im Rahrem der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 1994. Den letzten Sieg der Azzurri über die Eidgenossen gab es in einem Freundschaftsspiel in Genf im April 2003, als Nicola Legrottaglie und Cristiano Zanetti bei 2:1-Sieg trafen.

1968: Anastasi schießt Italien zum Titel

• Die letzte Pflichtbegegnung fand in der Qualifikation zur UEFA EURO 2000 statt. Italien gewann das erste Spiel in Udine mit 2:0 – Alessandro Del Piero erzielte einen Doppelpack – während es in Lausanne ein torloses Remis gab. Italien gewann die Gruppe mit 15 Punkten und erreichte die Endrunde während die Schweiz mit einem Punkt und zwei Plätzen weniger ausschied.

• Dieses Muster ist auch weiter in der Vergangenheit aufzufinden. In EURO-Qualifikationsspielen gewinnt Italien zuhause und spielt auswärts Unentschieden: 1968 (2:2 zuhause, 4:0 auswärts) und 1988 (3:2 zuhause, 0:0 auswärts). In beiden Fällen erreichten die Azzurri die Endrunde.

• Auch bei der letzten Begegnung bei einer Endrunde setzte sich Italien durch. In der Gruppenphase der WM 1962 gab es einen 3:0-Sieg gegen die Schweiz. Acht Jahre zuvor hatte WM-Gastgeber Schweiz innerhalb von sieben Tagen mit 2:1 und 4:1 gegen Italien gewonnen; der zweite dieser Siege war ein Play-off.

EURO-Fakten: Italien

• Italien nimmt zum zehnten Mal an einer EURO-Endrunde teil. Es ist auch die siebte Qualifikation in Folge, seit das Turnier 1992 in Schweden verpasst wurde. Nur zweimal haben die Azzurri es nicht aus der Gruppenphase geschafft: 1996 und 2004.

• Bei der UEFA EURO 2016 erreichte Italien das Viertelfinale. Dabei wurden die Italiener Gruppenerster und gewannen dann im Achtelfinale 2:0 gegen Titelverteidiger Spanien, doch im Viertelfinale schieden sie nach 5:6 im Elfmeterschießen gegen Deutschland aus (1:1 n.V.).

• Bei der UEFA-Europameisterschaft 1968 triumphierte Italien auf heimischem Boden; 2000 und 2012 erreichte man das Finale.

Alle Tore von Italien auf dem Weg zur EURO 2020

• Dieses Mal gewann die Mannschaft von Roberto Mancini alle zehn Qualifikationsspiele und wurde Erster in Gruppe J. Damit wurde Italien das achte Land, das mit einer perfekten Bilanz zur Endrunde fährt (Belgien hat dies ebenfalls in der Quali zur UEFA EURO 2020 geschafft). Von den sechs Teams denen dies bisher gelang, konnte nur Spanien (2012) auch die Endrunde gewinnen.

• Das 3:0 in Bosnien und Herzegowina im vorletzten Qualifikationsspiel war Italiens 10. Länderspielsieg in Folge. Es war das erste Mal, dass die Azzurri dies erreichten.

• Die Italiener fuhren beim 9:1-Heimsieg gegen Armenien daraufhin den 11. Sieg in Folge ein. Es war das erste Mal seit August 1948, dass sie neun Tore erzielten. Sieben verschiedene Spieler trafen – ein neuer nationaler Rekord.

• Vor dem ersten Spieltag gegen die Türkei belief sich Italiens Bilanz in Rom auf 35S, 18U, 6N – drei der Niederlagen gab es in den letzten sechs Spielen im Olimpico. Dies waren die einzigen Niederlagen der Azzurri in den letzten 18 Spielen in Rom vor dem Spiel gegen die Türkei (13 Siege und 2 Remis). Zuletzt gab es dort am 12. Oktober 2019 ein 2:0 gegen Griechenland in der Qualifikation zur UEFA EURO 2020.

• Vor dem ersten Spiel bei der UEFA EURO 2020 war Italien in der Hauptstadt bei EURO- und WM-Spielen noch ohne Niederlage. Die Bilanz bei Endrundenspielen in Rom lautet 8 Siege und 2 Unentschieden.

EURO-Fakten: Schweiz

• Für die Schweiz ist es die fünfte EURO in den letzten sieben Ausgaben des Turniers. 1996, 2004 und 2008 als Co-Gastgeber folgte das Ausscheiden bereits in der Gruppenphase. Bei der UEFA EURO 2016 wurden sie in der Gruppenphase Zweiter hinter Gastgeber Frankreich, ehe im Achtelfinale Polen nach einem 1:1-Remis mit 5:4 im Elfmeterschießen die Oberhand behielt.

Alle Tore der Schweiz auf dem Weg zur EURO 2020

• Die Bilanz der Schweiz lautet vor dem 1. Spieltag in 13 EURO-Endrundenpartien: 2S 5U 6N.

• Für die Schweiz wird es das vierte große Turnier in Folge, nachdem man sich auch für die FIFA-Weltmeisterschaften 2014 und 2018 qualifiziert hatte, wo man beide Male das Achtelfinale erreichte.

• Die Schweizer qualifizierten sich als Erster der Gruppe D für die UEFA EURO 2020 und holten 17 Punkte aus acht Qualifikationsspielen. Sie gewannen vier ihrer letzten fünf Partien, wobei sie 13 Tore erzielten, nur zwei kassierten und dreimal zu Null spielten.

• Eine 0:1-Niederlage in Dänemark im Oktober 2019 ist die einzige Schweizer Niederlage in den letzten 15 EURO-Begegnungen, Qualifikation und Endrunde inbegriffen (8 Siege und 6 Remis). Bei der UEFA EURO 2016 (1 Sieg und 3 Remis) waren sie ungeschlagen, wobei das Ausscheiden gegen Polen im Elfmeterschießen als Remis eingeordnet wird. Sie sind nun seit sechs Endrunden-Spielen ungeschlagen, die letzten vier Spiele endeten remis.

• Die Schweiz wurde bei der allerersten UEFA Nations League 2019 Vierter. Im Halbfinale verloren sie mit 1:3 gegen den Gastgeber und späteren Champion Portugal, ehe das Spiel um Platz drei gegen England nach torlosen 120 Minuten mit 5:6 im Elfmeterschießen verloren ging.

• Die Schweiz verbuchte einen Sieg und drei Niederlagen in vier Spielen gegen Italien in Rom. Zuletzt gab es eine 0:1-Niederlage in einem Testspiel im Juni 1994, wobei Giuseppe Signori den einzigen Treffer erzielte. Das waren auch die einzigen Spiele der Eidgenossen im Olimpico in Rom. Der einzige Sieg der Schweiz war bei Italiens erstem Länderspiel nach dem WM-Triumph 1982 in Spanien. Ruedi Elsener erzielte das einzige Tor der Partie gegen die Mannschaft von Enzo Bearzot.

• Italien ist der häufigste Länderspielgegner der Schweiz. Es ist die 59. Begegnung der beiden Teams. Deutschland ist zweiter auf dieser Liste, mit 51 Partien gegen die Schweizer.

Verschiedenes

• Der Schweizer Trainer Vladimir Petković trainierte von 2012 bis 2014 Lazio und gewann 2012/13 die Coppa Italia. Er kennt sich also gut aus im Olimpico von Rom.

• Haben in Italien gespielt:
Ricardo Rodríguez (AC Milan 2017-20, Torino 2020-)
Remo Freuler (Atalanta 2016-)
Edimilson Fernandes (Fiorentina 2018/19 auf Leihbasis)
Xherdan Shaqiri (Internazionale 2015)
Haris Seferović (Fiorentina 2010-13, Lecce 2012 auf Leihbasis, Novara 2013 auf Leihbasis)

• Haben zusammen gespielt:
Gianluigi Donnarumma & Ricardo Rodríguez (AC Milan 2017-)
Federico Chiesa & Edimilson Fernandes (Fiorentina 2018/19)
Rafael Tolói & Remo Freuler (Atalanta 2016-)
Matteo Pessina & Remo Freuler (Atalanta 2018/19, 2020/21)

• Emerson und Jorginho standen in der Chelsea-Mannschaft, die Granit Xhakas Arsenal im Finale der UEFA Europa League 2019 in Baku mit 4:1 besiegte.

Aktuelles

Italien

• Der Sieg im Eröffnungsspiel gegen die Türkei war bereits der neunte Sieg in Folge für Italien. Dabei haben die Azzurri nicht ein einziges Gegentor kassiert. In den Testspielen für diese EM haben sie San Marino in Cagliari mit 7:0 geschlagen, die Tschechische Republik bezwangen sie mit 4:0 in Bologna. Roberto Mancinis Mannschaft ist nun schon seit 28 Länderspielen (S23, U5) ungeschlagen. Die bis dato letzte Niederlage kassierte Italien beim 0:1 gegen Portugal in Lissabon am 10. September 2018 in der UEFA Nations League.

• Matteo Pessina, der als Ersatz für den verletzten Stefano Sensi in Italiens Kader gerückt ist, erzielte gegen San Marino seine ersten beiden Länderspieltore. U21-Nationalspieler Giacaomo Raspadori gab sein Debüt für die A-Nationalmannschaft als Einwechselspieler gegen die Tschechische Republik.

• Gaetano Castrovilli absolvierte 18 Monate nach seinem internationalen Debüt sein zweites Länderspiel gegen San Marino. Er ersetzte am Tag vor Turnierbeginn den verletzen Lorenzo Pellegrini im Kader der Italiener.

• Zu den sieben Spielern, die auch schon im Kader bei der UEFA EURO 2016 standen, zählt auch Kapitän Giorgio Chiellini. Er bestreitet bereits seine vierte EURO-Endrunde in Folge. Leonardo Bonucci und Salvatore Sirigu sind schon zum dritten Mal dabei. Die weiteren „Überlebenden“ von vor fünf Jahren sind Federico Bernardeschi, Alessandro Florenzi sowie die beiden Auftaktspiel-Torschützen Ciro Immobile und Lorenzo Insigne.

• Immobile und Insigne erzielten beim Sieg über die Türkei beide ihre ersten Tore im fünften Spiel bei einem großen Turnier.

• Chiellini bestritt gegen die Türkei bereits sein 13. Spiel bei EURO-Endrunden. Das ist die höchste Anzahl eines Spieles bei der UEFA EURO 2020, abgesehen vom Portugal-Trio Cristiano Ronaldo (21), Pepe und João Moutinho (beide 15). Zum italienischen EURO-Rekordspieler Gianluigi Buffon fehlen ihm nur noch vier Spiele.

• Chiellini und Bonucci sind die einzigen beiden Spieler aus dem derzeitigen Kader Italiens, die schon bei vorangegangenen großen Turnieren getroffen haben. Chiellini traf beim FIFA-Konföderationenpokal 2013 gegen Brasilien und bei der UEFA EURO 2016 gegen Spanien. Bonucci traf im Viertelfinale 2016 gegen Deutschland per Elfmeter.

• Italien ist Gastgeber der Endrunde in der UEFA Nations League im Herbst. Im Halbfinale am 6. Oktober geht es in Mailand gegen Spanien.

Schweiz

• Mit dem Unentschieden gegen Wales endete die Schweizer Serie von fünf Siegen in Folge. In den Vorbereitungsspielen zur UEFA EURO 2020 gab es ein 2:1- in St. Gallen gegen die Vereinigten Staaten und ein 7:0 gegen Liechtenstein.

• Mario Gavranović traf gegen Liechtenstein dreimal – damit ist er der einzige Teilnehmer an der UEFA EURO 2020, der in einem Testspiel im Vorfeld des Turniers einen Dreierpack erzielte. Es war sein erster Dreierpack in der Nationalmannschaft.

• Zwei Spieler im Kader der Schweiz wurden 2020/21 Meister – Gavranović mit Dinamo Zagreb und Christian Fassnacht mit den Young Boys. Manuel Akanji ist der einzige Pokalsieger, er gewann mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal.

• Breel Embolos Tor gegen Wales war sein erstes in einer Endrunde im neunten Spiel. Außerdem war es erst sein sechstes Tor im, 44. Länderspiel.

• Der Schweizer Kapitän Granit Xhaka hat seit mehr als drei Jahren kein Länderspiel verpasst, seit einem Freundschaftsspiel gegen Spanien am 3. Juni 2018. In dieser Zeit absolvierte er 33 Länderspiele in Folge, die ersten 30 stand er immer in der Startelf. Das letzte Pflichtspiel, bei dem er nicht in der Startformation stand, war am 7. Oktober 2016 in der Qualifikation zur FIFA-WM gegen Ungarn, als er gesperrt war; seitdem wurde er 36 Mal in Folge aufgestellt.

• Xhaka steht vor seinem 26. EURO-Spiel – Endrunden und Qualifikationen. Das sind nur drei weniger als der Schweizer Rekordspieler Stéphane Chapuisat.

• Zehn Spieler im Schweizer Kader waren auch bei der UEFA EURO 2016 schon dabei: Nico Elvedi, Breel Embolo, Admir Mehmedi, Ricardo Rodríguez, Fabian Schär, Haris Seferović, Xherdan Shaqiri, Yann Sommer, Denis Zakaria und Granit Xhaka. Elvedi und Zakaria kamen in Frankreich jedoch nicht zum Einsatz.