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EURO-Klassiker: Türkei - Tschechische Republik 3:2

Keine Begegnung bei der UEFA EURO 2008 war so dramatisch wie diese Partie, die es IN VOLLER LÄNGE auf UEFA.tv zu sehen gibt.

Die Türkei feiert ihr drittes Tor gegen die Tschechische Republik
Die Türkei feiert ihr drittes Tor gegen die Tschechische Republik Getty Images

Im letzten Spiel der Gruppe A bei der UEFA EURO 2008 sah es für Fatih Terims Türkei alles andere als gut aus, als sie im Stade de Genève 0:2 in Rückstand lag. Doch Karel Brückners Tschechen erlebten noch ihr blaues Wunder – die Türkei zog trotz einer späten Roten Karte ins Viertelfinale ein.

DAS SPIEL BEI UEFA.TV

Hintergrund

Highlights: Die besten Tore der EURO 2008

Vor dem letzten Gruppenspiel lagen die Türkei und die Tschechische Republik gleichauf: Beide hatten gegen Portugal verloren und gegen Co-Gastgeber Schweiz gewonnen, dazu hatten sie ein identisches Torverhältnis (2:3). Dem Sieger des Abends in Genf winkte neben Gruppensieger Portugal ein Platz im Viertelfinale.

Schlüsselspieler

Nihat Kahveci: Seine beste Zeit verbrachte der Stürmer in Spanien, wo er 2008 mit Villarreal vor Barcelona Vizemeister geworden war. 2007/08 erzielte er 24 Treffer für seinen Klub.

Petr Čech: Im Sommer 2008 wurde der Chelsea-Keeper zum dritten Mal zum Torhüter der Saison in der UEFA Champions League gewählt.

Tuncay Şanlı: Nach seiner ersten Saison in England bei Middlesbrough reiste der Offensivakteur voller Selbstvertrauen zur Endrunde in Österreich und der Schweiz.

Was dann geschah

Nach 62 Minuten, als Jaroslav Plašil eine Flanke von Libor Sionko zum 2:0 verwertete, sah es so aus, als wäre die Türkei bereits geschlagen. Jan Koller hatte die Tschechen im ersten Durchgang mit einem Kopfballtreffer in Front gebracht. 25 Minuten vor dem Ende gelang Arda Turan mit einem Flachschuss der Anschlusstreffer.

Drei Minuten vor Schluss war Nihat Nutznießer eines Čech-Patzers und glich aus, ehe er der Türkei zwei Minuten später ein Elfmeterschießen ersparte und mit einem spektakulären Abschluss den Siegtreffer markierte. Doch das Drama war noch nicht vorbei: Türkei-Keeper Volkan Demirel wurde vom Platz gestellt, so dass Tuncay in einem nervenaufreibenden Finale zwischen die Pfosten musste.

Reaktionen

Nihat Kahveci, Stürmer Türkei: "Wir lagen 0:2 hinten und haben wirklich sehr schlecht gespielt. Aber am Ende des Tages hat die Türkei einmal mehr nachgewiesen, dass das Spiel bis zur 90. Minute dauert. Wenn wir es schaffen, einen Sieg einzufahren, wenn wir so schlecht spielen, bedeutet das, dass es keinen Gegner gibt, den wir nicht schlagen können, wenn wir gut spielen."

Nationalhymne der Türkei: EURO 2008

Fatih Terim, Trainer Türkei: "Es wäre egal gewesen, ob wir 0:2 oder 0:4 verlieren, deshalb mussten wir alles raushauen. Auch wenn sich jeder nach dem Ausgleich schon auf ein Elfmeterschießen einstellt hatte, gab ich dem Team das Kommando, auf ein drittes Tor zu gehen."

Karel Brückner, Trainer Tschechische Republik: "Fußball ist wunderschön, nicht grausam. Schmerzliche Pleiten und großartige Triumphe gehören immer dazu. Sonst kann der Fußball nicht existieren. Darüber bin ich glücklich, das ist die Quelle der Emotionen in diesem Spiel."

Was sonst an diesem Tag geschah

Co-Gastgeber Schweiz feierte seinen ersten Triumph bei einer EURO-Endrunde, verabschiedete sich aber trotz des 2:0-Siegs gegen Portugal aus dem Turnier.

Im Anschluss

Highlights der EURO 2008: Türkei schlägt Kroatien im Elfmeterschießen

Die Türkei hatte offenbar Geschmack an Drama pur gefunden; im Viertelfinale gegen Kroatien stand es nach 90 Minuten 0:0, ehe die Kroaten in der 119. Minute in Führung gingen. Doch Semih Şentürk gelang tief in der Nachspielzeit der Ausgleich, bevor die Türkei im Elfmeterschießen siegreich war. Im Halbfinale gegen Deutschland gelang der Türkei kurz vor Schluss der 2:2-Ausgleich, doch Philipp Lahms Treffer in der 90. Minute beendete das Abenteuer der Türken.

Brückner trat nach der Pleite als tschechischer Nationaltrainer zurück: "Es wird sehr lange dauern, bis ich diese Enttäuschung verdaut habe." Kurz darauf übernahm er den Job als österreichischer Nationaltrainer, ehe er im März 2009 im Alter von 69 Jahren zurücktrat und in den Ruhestand ging.