Knapp vorbei ist auch vorbei
Dienstag, 19. Juni 2012
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Was wäre, wenn Kroatien Irland mit 5:1 statt mit 3:1 geschlagen hätte? Oder wenn Ivan Rakitić seine Kopfballchance gegen Spanien verwertet hätte? Fakt ist, Kroatien ist denkbar knapp in der Gruppenphase gescheitert.
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Kroatien durfte sich bis zur 88. Minute des dritten Gruppenspiels noch Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale machen, dann zerstörte Jesús Navas mit dem spanischen Siegtor alle Träume des Teams von Slaven Bilić. Nach einem 3:1 gegen die Republik Irland und einem 1:1 gegen Italien hätte aber auch ein Remis nicht gereicht. Die große Chance auf einen Triumph gegen den Welt- und Europameister vergab Ivan Rakitić, der mit einem Kopfball aus fünf Metern nicht an Iker Casillas vorbeikam. Dennoch können die Kroaten hoch erhobenen Hauptes nach Hause reisen.
Das Fazit: Trotz der Niederlage gegen Spanien zeigten die Kroaten ausgerechnet in diesem Spiel ihre beste Turnierleistung. Die erste Hälfte gegen Italien war sehr dürftig, die zweite dafür umso besser. Chancen auf weitere Tore gab es in beiden Spielen, aber wer sie nicht verwertet, darf sich nicht beschweren, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht.
Der Höhepunkt: Kroatien ist raus, hat seine Fans aber dennoch begeistert. Die Mannschaft zeigte guten Fußball, die Einstellung auf dem Rasen und die Stimmung auf den Rängen war fantastisch, aber am Ende fehlte auch ein bisschen das Glück. Was das Team offensiv leisten kann, sah man beim 3:1 gegen die Iren.
Der Schlüsselspieler: Mario Mandžukić stahl dem vor dem Turnier hochgelobten Nikica Jelavić die Show und erzielte in den ersten beiden Spielen drei Treffer. Der Stürmer des VfL Wolfsburg traf zwar gegen Spanien nicht, zeigte aber erneut eine kämpferische Glanzleistung und beschäftigte die spanische Abwehr oftmals im Alleingang. Mandžukić war es zu verdanken, dass die Kroaten so lange vom Viertelfinale träumen durften.
Das macht Hoffnung: Rakitić ist zwar erst 24 Jahre alt, aber schon ein Leistungsträger des Teams. Auf der rechten Seite sorgte er für mächtig Wirbel, noch stärker aber war er, als ihn Bilić in der zweiten Hälfte gegen Italien und gegen Spanien in die Mitte beorderte. Er vergab zwar die große Chance gegen Casillas, doch sollte man ihn lieber wegen seiner starken Auftritte in Erinnerung behalten.
Die eindrucksvollste Statistik: Hätten die Kroaten gegen Irland statt mit 3:1 mit 5:1 gewonnen, hätte ihnen gegen Spanien schon ein Remis gereicht. Vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen.
Abschiedsworte: "Manchmal braucht man einfach Glück, um Großes zu erreichen. Wir haben fast alles richtig gemacht, aber uns fehlte das nötige Glück. Trotzdem haben meine Jungs einen brillanten Job gemacht, zu dem ich ihnen gratulieren möchte."
Trainer Slaven Bilić, der ab sofort neuer Coach des FC Lokomotiv Moskva ist, lobt ein letztes Mal sein Team.