"Der Deutsche" Montolivo will DFB-Elf rauswerfen
Donnerstag, 28. Juni 2012
Artikel-Zusammenfassung
Riccardo Montolivo, Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter, hat den Spitznamen "der Deutsche", kein Wunder, dass er sich besonders auf das Spiel am Donnerstag freut.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Riccardo Montolivo, Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter, kennt natürlich die deutsche Mannschaft - am Donnerstag Gegner im Halbfinale - bestens. Dennoch erklärte der Mittelfeldspieler der Azzurri, keine Angst vor dem DFB-Team zu haben: "Kyiw ist unser Ziel und das haben wir uns auf den Kompass geschrieben".
Montolivo kam in der Gruppenphase nur einmal zum Einsatz, brillierte dann aber im Viertelfinale 120 Minuten gegen die Engländer, auch wenn der 27-Jährige als einziger Italiener im Elfmeterschießen versagte. "Ich glaube nicht, dass wir am Donnerstag sehr viel anders machen werden", sagte Montolivo im Gespräch mit UEFA.com. "Wir werden unseren Stil beibehalten. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, hoffentlich geht das so weiter. Wir spielen jetzt gegen eine großartige Mannschaft und wir werden diese Partie offensiv angehen."
Italiens neues Credo verdankt das Team Cesare Prandelli, unter dem Montolivo schon fünf Jahre bei ACF Fiorentina gespielt hat, ehe er kürzlich zum AC Milan wechselte. "Ich kenne Prandelli sehr gut", erläuterte Montolivo. "Er hat eine unglaubliche Gelassenheit mitgebracht und er lässt uns einfach Fußball spielen. Das hat er uns in den letzten zwei Jahren eingeimpft und davon wird er jetzt nicht abrücken."
Prandelli hat den Spielern nach schwierigen Jahren für den italienischen Fußball auch wieder Selbstvertrauen vermittelt. "Wir haben das Potenzial, den Titel zu holen, das haben wir in unseren bisherigen Spielen ja schon bewiesen", sagte Montolivo. "Wir spielen jetzt gegen Deutschland, aber das spielt eigentlich keine Rolle; Kyiw ist unser Ziel und das haben wir uns auf den Kompass geschrieben."
Montolivo spricht fließend deutsch und gesteht gerne ein, dass das Duell in Warschau auch für ihn etwas Besonderes sein wird. "Italiens Stärke ist unser Teamspirit", erklärte der Mittelfeldspieler, der in seinen 35 Länderspielen erst einmal getroffen hat. "Wir spielen jetzt seit zwei Jahren zusammen, der Kader hat sich in dieser Zeit kaum verändert, wir können also bedenkenlos rotieren lassen. Ein Wechsel beeinträchtigt die Art und Weise unseres Spiels nicht."
"Es wird ein ziemlich verrücktes Halbfinale. Deutschland ist eine sehr starke Mannschaft, sehr talentiert und hoch gehandelt. Sie spielen seit einigen Jahren auf hohem Niveau und sind sehr erfolgreich. Aber wir wissen, dass wir sie schlagen können, wir müssen nur vor dem Tor noch effektiver werden, das gilt vor allem für die Mittelfeldspieler und die Stürmer. Das Wichtigste aber ist, sich Chancen herauszuspielen; dann kommen die Tore von alleine."