Matthäus schreibt Bulgarien nicht ab
Freitag, 11. März 2011
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Lothar Matthäus erklärte gegenüber UEFA.com, dass man "Bulgarien nicht abschreiben sollte", vielmehr strebt er in Gruppe G der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 gegen Ottmar Hitzfelds Schweizer seinen zweiten Sieg an.
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Vierter von fünf Teams in Gruppe G, sieben Punkte hinter Tabellenführer Montenegro - es sieht nicht gut aus für Bulgarien, doch der neue Trainer Lothar Matthäus hat noch lange nicht aufgegeben.
Der deutsche Rekordnationalspieler gewann in seinem ersten Qualifikationsspiel mit 1:0 in Wales, nachdem Bulgarien die ersten beiden Partien - noch unter Stanimir Stoilov - verloren hatte. Jetzt will er Ottmar Hitzfeld, seinem früheren Trainer beim FC Bayern München, ein Bein stellen, wenn es am 26. März gegen die Schweiz geht: "Ein Spiel nach dem anderen, das ist die Devise", erklärte Matthäus gegenüber UEFA.com. "Aber ich sage Folgendes: Schreibt Bulgarien nicht ab."
Wenn man bedenkt, dass die deutsche Pleite gegen Bulgarien bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1994 eine der größten Karriereenttäuschungen von Matthäus ist, dann ist es vielleicht sogar eine Überraschung, dass er in Sofia gelandet ist. Am 10. Juli 1994 hatte er das deutsche Team damals in Führung gebracht, ehe Hristo Stoichkov und Yordan Lechkov für Bulgarien zurückschlugen und für einen der größten Erfolge des Landes sorgten.
"Damals hatte Bulgarien Spieler wie Stoichkov, [Krassimir] Balakov, Lechkov, [Borislav] Mihailov, [Emil] Kostadinov und viele andere", erinnert sich Matthäus, der Deutschland vier Jahre zuvor als Kapitän zum WM-Titel geführt hatte. "Heutzutage haben wir diese Spieler nicht, aber im Fußball gibt es ständig Veränderungen. Wir haben eine schöne Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten, und ich denke, Bulgarien kann für Überraschungen sorgen."
Weiterhin meinte der 49-Jährige: "Als ich erstmals hierher kam, wusste ich schon, dass Bulgarien nichts mehr mit der damaligen Mannschaft zu tun hatte, aber auch wenn viel zu tun ist, habe ich in der aktuellen Nationalmannschaft einige fantastische Spieler vorgefunden, die professionell sind und starke Charaktere sind. Ich genieße es wirklich, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und ich denke, ihnen geht es auch mit mir so."
"Ich wusste über die Stärken von Stiliyan Petrov, Martin Petrov, Chavdar Yankov und Blagoy Georgiev Bescheid, aber ich war wirklich überrascht, andere großartige junge Talente wie [FC Twentes] Torhüter Nikolay Mihaylov, [Gaziantepspors] Stürmer Ivelin Popov und Verteidiger Ivan Ivanov [FC Alania Vladikavkaz] vorzufinden", fügte Matthäus hinzu.
Matthäus gewann bei Bayern zwei seiner sieben deutschen Meisterschaften unter Hitzfeld und freut sich schon auf das Duell mit seinem alten Lehrmeister, für den er den allergrößten Respekt hat: "Ottmar ist ein fantastischer Trainer. Ich habe unter vielen großartigen Trainern gespielt, aber von Ottmar habe ich am meisten gelernt. Ich weiß, ich kann immer auf ihn zugehen, wenn ich einen Ratschlag brauche."
Matthäus zufolge hat der 62-jährige Hitzfeld aus der Schweiz eine richtig beeindruckende Mannschaft gemacht. "Die Schweiz war schon vor Hitzfelds Amtsantritt eine solide Mannschaft", sagte er. "Unter ihm sind sie aber noch stärker. Sie sind zudem noch erfahrener, waren für die Weltmeisterschaften 2006 sowie 2010 qualifiziert und sie waren zusammen mit Österreich Gastgeber der UEFA EURO 2008. Sie gehen als Favorit ins Spiel, aber wir werden um jeden Zentimeter kämpfen."