Zufriedenheit beim DFB - Trauer bei den Türken
Freitag, 8. Oktober 2010
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Bestens gelaunt traten die Akteure der deutschen Nationalmannschaft nach dem 3:0-Erfolg gegen die Türkei vor die Presse. Großes Lob gabs auch vom chancenlosen Gegner.
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Nach dem 3:0-Erfolg gegen die Türkei waren die Akteure der DFB-Elf hochzufrieden mit ihrem starken Auftritt, dagegen blickte man beim Gegner in enttäuschte Gesichter. UEFA.com ist nach dem Spitzenspiel in der Qualifikationsgruppe A zur UEFA EURO 2012 auf Stimmenfang gegangen.
Philipp Lahm, Kapitän Deutschland:
Wir hatten heute den stärksten Gegner in dieser Gruppe zu Gast, da muss man erst einmal gegen bestehen. Das ist uns heute gelungen und neun Punkte aus drei Spielen ist der perfekte Start in diese Qualifikation. Es war eine sehr gute Stimmung im Stadion, natürlich hätten wir uns ein paar mehr deutsche Fans gewünscht, aber am Ende konnten wir mit denen, die da waren, ein 3:0 feiern. Wir mussten dagegen halten, was uns in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen ist. Nach der Pause haben wir uns etwas schwer getan. Wir hatten zu viele Ballverluste, aber die Mannschaft zeichnet sich da durch aus, dass sie dann trotzdem wieder ins Spiel zurückfinden kann und sich noch zwei, drei gute Chancen heraus spielt.
Thomas Müller, Mittelfeldspieler Deutschland:
Mit dem Ergebnis können wir hochzufrieden sein. In einer kurzen Phase nach der Halbzeit haben wir uns das Leben selber mit Ballverlusten schwierig gemacht, da hätten wir uns ein wenig cleverer anstellen müssen. Zum Glück ist nichts passiert, auch weil Manuel [Neuer] den einen Ball super gehalten hat und nach vorne waren wir immer gefährlich. Die deutschen Fans waren zwar in der Unterzahl, haben uns aber sehr gut unterstützt. Dieser Sieg war so wichtig, weil die Türkei auch schon zwei Mal gewonnen hatte. Jetzt haben wir einen kleinen Vorsprung, müssen aber auch gegen Kasachstan gewinnen und dann sieht es ganz gut aus.
Lukas Podolski, Mittelfeldspieler Deutschland:
Unsere Spielweise war vor allem in der zweiten Halbzeit sehr dominant, genauso wie es der Bundestrainer gefordert hatte, deshalb haben wir auch verdient gewonnen. Ich ärgere mich zwar über meine vergebene Chance, aber am Ende haben wir doch noch das 2:0 und das 3:0 gemacht. Es war unser großes Ziel, hier zu gewinnen, und jetzt wollen wir auch am Dienstag gegen Kasachstan drei Punkte einfahren.
Hamit Altintop, Mittelfeldspieler Türkei:
Man muss schon sagen, dass die deutsche Mannschaft heute besser war als wir. Am Ende haben sie schon verdient gewonnen. Vom Ergebnis her ist es allerdings etwas hoch ausgefallen. Wir wissen, dass wir ordentliche Qualitäten haben. Aber teilweise fehlt die Erfahrung, teilweise fehlt das kollektive Miteinander noch ein bisschen. Das wussten wir vorher, daran arbeiten wir. Wir wussten auch, dass wir solche Rückschläge irgendwann mal erleiden würden. Aber ich bin sehr überzeugt, dass wir mit dem Trainer weiterhin unseren Weg gehen werden. Es gibt ja auch noch ein Rückspiel. Klar ist es toll, dass so viele Leute hier waren und uns unterstützt haben. Es war eher ein neutrales Spiel, als ein Auswärtsspiel. Das konnten wir leider nicht ausnutzen, weil wir nicht das umsetzen konnten, was der Trainer von uns gefordert hat. Wir standen zwar erst mal kompakt, waren dann aber nicht frech genug. Insgesamt sind wir schon enttäuscht, wir hätten mehr zeigen und auch mal ein Ausrufezeichen für den türkischen Fußball setzen können.
Halil Altintop, Stürmer Türkei:
Die Deutschen haben verdient gewonnnen. Wir kamen nicht so ins Spiel, wie wir uns das gewünscht hatten. Meiner Meinung nach ist es vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen, aber es war klar verdient. Ich kam immer besser ins Spiel, aber es war sehr schwierig, gegen solch eine deutsche Mannschaft ganz alleine vorne drin zu spielen. Das 1:1 habe ich auf dem Fuß gehabt, aber das war nicht die Schlüsselszene, denn die Deutschen waren heute klar dominierend und stärker als wir. Vielleicht hätte es da kippen können, aber wir kamen nicht ins Spiel. Viele türkischen Fans sind enttäuscht, dass so ein Klassespieler [wie Mesut Özil] für Deutschland spielt und nicht für die Türkei. So ist das nun mal. Ich mag ihn sehr. Als er 17 war haben wir auf Schalke zusammengespielt. Ich freue mich für ihn, dass er so erfolgreich ist, aber heute hätte er nicht unbedingt treffen müssen.