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Portugiesen erstarrt

Den großen Erwartungen konnten die Portugiesen zumindest im Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2004™ nicht gerecht werden.

Den großen Erwartungen - zwei Jahre lang wurden sie geschürt - konnten die Portugiesen zumindest im Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2004™ nicht gerecht werden. Gegen eine überraschend selbstbewusst auftretende und gut organisierte Mannschaft der Griechen hatte die Truppe von Luiz Felipe Scolari erst gegen Ende etwas entgegenzusetzen. Gereicht hat es aber dennoch nicht.

Fehlender Siegeswille
Durch frühe Gegentore nach dem An- und Wiederanpfiff fehlte den Gastgebern der Glaube an den Sieg. Lediglich Luís Figo wehrte sich gegen die Niederlage, ehe er von den eingewechselten Cristiano Ronaldo und Deco in der zweiten Halbzeit etwas Unterstützung erhielt. Bis dahin war der Ausnahmespieler von Real Madrid CF jedoch Alleinunterhalter im Spiel Portugals.

Basinas verwandelt Elfer
Ganz anders jedoch die Griechen, die wohl selbst etwas überrascht waren, als sie durch den verwandelten Elfmeter von Angelos Basinas in der 51. Minute plötzlich mit 2:0 in Führung lagen. Ronaldo hatte Giourkas Seitaridis, der von Panathinaikos FC zum FC Porto wechseln wird, zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.

Traumstart
Griechenland spielte besser als es viele Experten erwartet hatten. Sie waren diszipliniert, konzentriert und hatten keine Angst vor dem großen Publikum, das sie verlieren sehen wollte. Stelios Giannakopoulos fasste die Freude der Griechen nach dem Spiel zusammen: "Es war ein Traumstart. Wer hätte gedacht, dass wir gegen den Gastgeber im ersten Spiel drei Punkte einfahren?"

"Kein Stress"
Georgios Karagounis, der mit einem Schuss aus 20 Metern in der siebten Minute für die Führung gesorgt hatte, erklärte nach dem Spiel: "Wir sind ohne Erfahrung zu diesem Fußballfest angereist, wir hatten aber auch keinen Stress. Man hat den portugiesischen Spielern, die vor eigenem Publikum spielen mussten, die Nervosität angemerkt."

"Großer Tag"
"Wir haben alles gegeben. Nun feiern wir Griechenlands ersten Sieg in einem großen Turnier. Es ist ein großer Tag für den griechischen Fußball. Aber drei Punkte sind keine Garantie für die Qualifikation zum Viertelfinale. Also müssen wir konzentriert bleiben, weil wir am Mittwoch ein sehr wichtiges Spiel gegen Spanien haben."

"Erfolgreiche Strategie"
Sein Trainer Otto Rehhagel meinte:" Die angewandte Strategie und die Taktik waren erfolgreich. Wir werden heute ausspannen und uns natürlich auf unser nächstes Spiel gegen Spanien vorbereiten. Griechenland hat immer einige sehr gute individuelle Spieler gehabt, aber jetzt haben wir eine sehr gute und koordinierte Mannschaft. Jeder arbeitet zusammen, um das gleiche Ziel zu erreichen."

Individuelle Fehler
Sein sichtlich enttäuschter Gegenüber Scolari glaubt, die Ursachen für die Niederlage ausgemacht zu haben: "Wir haben einige individuelle Fehler gemacht, die zur frühen Führung der Griechen geführt haben. Dann haben die Griechen sehr gut verteidigt und auf Konter gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir unseren zweiten Fehler gemacht und das zweite Tor bekommen."

Zwei Sieg nun Pflicht
"Beide Mannschaften waren sehr nervös. In der zweiten Halbzeit hat Portugal die Griechen in die eigene Hälfte zurück gedrängt. Wir hatten mehr Torschüsse, konnten aber keine Treffer erzielen. Jetzt müssen wir die beiden nächsten Spiele gewinnen. Am nächsten Mittwoch geht es gegen Russland um alles oder nichts für Portugal, dafür brauchen wir die Unterstützung der Fans."

"Unfaires Resultat"
Währenddessen sagte Figo, dessen Eckball zu Ronaldos Anschlusstreffer geführt hatte: "In einem Turnier wie der EURO dürfen wir diese Fehler nicht machen. Trotzdem, wenn man das Spiel betrachtet, glaube ich nicht, dass es ein gerechtes Resultat war. Wir haben gekämpft, aber den Ball sehr oft verloren, so dass wir ihn uns schnell zurück erkämpfen mussten, und dabei die Kontrolle im Mittelfeld verloren haben."

Zweite Tor entscheidend
"Ich glaube, das zweite Tor hat das Spiel entschieden. Die Griechen haben sich dann zurückgezogen und das Resultat sehr gut verteidigt. Wir hatten nicht damit gerechnet, dieses Spiel zu verlieren. Jetzt müssen wir dieses Ergebnis wieder wettmachen."

Venglos überrascht
Jozef Venglos, der ehemalige Nationaltrainer der Tschechoslowakei und jetzige Vorsitzende der UEFA-Kommission für technische Entwicklung, analysierte das Spiel wie folgt: "Viele Leute in Europa werden über dieses Resultat überrascht sein. Es ist für den Favoriten immer schwer, das Eröffnungsspiel zu absolvieren. Nachdem die Griechen das erste Tor erzielten, haben sie den Verlauf des Spiels bestimmt."

"Gut organisiert"
"Sie haben als Mannschaft gut zusammengespielt, wurden von ihrem Kapitän [Mann des Spiels: Theodoros Zagorakis] gut organisiert, beide Verteidiger spielten sehr gut und ihre Konter waren stark. Portugal stand unter sehr großem psychologischen Druck und obwohl Figo gut gespielt hat, bekam er nicht genug Unterstützung."

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