Wie Antonio Conte Italiens Stolz neu belebte
Sonntag, 3. Juli 2016
Artikel-Zusammenfassung
Antonio Conte hat Italien laut Leonardo Bonucci "wieder in Mode gebracht", während der scheidende Nationaltrainer nach zwei Jahren Amtszeit über sein Erbe reflektiert.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Als Antonio Conte vor zwei Jahren Nationaltrainer wurde, lag der italienische Fußball am Boden.
Doch jetzt, trotz des Ausscheidens im Elfmeterschießen gegen Deutschland, steht die Squadra Azzurra dank des neuen Chelsea-Trainers wieder hoch im Kurs.
Nach dem Aus in der Gruppenphase bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 war Italien zu einem Neuaufbau gezwungen. Sie brauchten einen neuen Anführer, und nach drei Meisterschaften mit Juventus in Folge war Conte genau der richtige Trainer.
Schrittweise baute er sich einen Kader zusammen und hauchte ihm neue Werte wie Geschlossenheit sowie Gemeinschaftsgefühl ein. Was dabei herauskam, hatten nur die wenigsten erwartet – eine absolut überzeugende UEFA EURO 2016 mit Siegen gegen die höher gehandelten Belgier und Spanier.
"Ich bin sehr stolz auf unsere Reise und auf das, was wir erreicht haben", erklärte Conte gegenüber EURO2016.com. "Ich bin stolz auf das Erbe, das wir für die Zukunft hinterlassen."
"Ich denke, das Erbe dieses Teams wird durch das Motto "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" wiedergegeben. Wir wollten bei diesem Turnier großartige Ergebnisse einfahren, trotz all der Schwierigkeiten, mit denen wir es zu tun hatten. In gewisser Hinsicht haben wir dieses Ziel erreicht."
"Diese Jungs haben demonstriert, dass man durch harte Arbeit undenkbare Ergebnisse einfahren kann. Deutschland ist eine unglaublich starke Mannschaft - die stärkste der Welt. Es war ein sehr enges Spiel in jeder Hinsicht. Wir haben wirklich hart gearbeitet, um die Hindernisse zu überwinden. Die Spieler haben wirklich ein Zeichen gesetzt in diesem Turnier."
"Natürlich war die Enttäuschung in der Kabine groß. Wir haben an diesen Traum geglaubt und alles dafür gegeben."
"Ich glaube, die Deutschen hatten großen Respekt vor uns. Die Tatsache, dass der Weltmeister seine Formation gegen uns ändert, zeigt das."
"Die Spieler können erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Sie haben einen festen Platz in meinem Herzen. Es waren zwei wundervolle Jahre, die in den vergangenen acht Wochen ihren Höhepunkt erlebt haben. Die Spieler haben wirklich ein Zeichen gesetzt in diesem Turnier. Es ist schade, dass es so zu Ende geht."
Die Italiener haben mit ihren Leistungen nicht nur ihre Kritiker zum Schweigen gebracht, sondern dank ihres ansteckenden Teamspirits auch neue Bewunderer hinzugewonnen. Die üblichen italienischen Werte wie defensive Disziplin und Organisation paarten sich mit Entschlossenheit und Hunger auf Erfolg.
"Wir sind stolz auf unsere Leistung, weil wir dem Weltmeister Deutschland standgehalten haben", sagte Leonardo Bonucci. "Natürlich schmerzt uns die Niederlage. Applaus für Conte, der eine tolle Mannschaft aufgebaut hat. Ich bin stolz, Mitglied dieses Team zu sein. Wir danken den italienischen Tifosi für ihren Enthusiasmus."
"Über die beiden Jahre hat Conte Italien, vor allem bei dieser Europameisterschaft, wieder in Mode gebracht."