Gomez: "Will einfach nur Europameister werden"
Freitag, 24. Juni 2016
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Mario Gomez spricht im Interview über seinen "Job als Vollblutstürmer", den herausragenden Teamgeist und verrät, warum ihm die Torjägerkanone egal ist.
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UEFA.com: Warum hat sich die Zufriedenheit trotz des hochverdienten Sieges gegen Nordirland in Grenzen gehalten?
Gomez: Die Torschussbilanz war enorm, Nordirland hatte nur einen Schuss von außerhalb und keine einzige hochkarätige Chance. Es war ein sehr gutes Spiel von uns, aber die Chancenverwertung war nicht so, wie sie sein sollte. In der Gruppenphase ist das vielleicht noch nicht ganz so wichtig. Wir haben uns die Tore für die K.-o.-Phase aufgehoben.
Der Bundestrainer hat mit Ihnen und Joshua Kimmich zwei neue Spieler gebracht. Hat sich die Struktur und Dynamik der Mannschaft damit verändert?
Das hängt mit der ganzen Mannschaft zusammen und nicht mit den zwei Spielern. Die gesamte Mannschaft war so flexibel und die individuellen Leistungen waren so gut, dass wir uns hochkarätige Chancen herausspielen konnten.
Ich habe das Spiel von Polen gegen Nordirland gesehen. Sie haben gut verteidigt und Polen hatte große Probleme, sich Torchancen herauszuspielen. Wir hatten aber viele Möglichkeiten. Von daher war das von uns sehr gut, jetzt müssen wir die Tore auch noch machen.
Wie haben Sie das Lob von Benedikt Höwedes in Richtung von Joshua Kimmich empfunden?
Diese Mannschaft zeichnet es seit mehreren Jahren aus, dass der eine dem anderen nur das Allerbeste wünscht. 2014 hat man gesehen, dass jeder Einzelne davon profitiert. Und so ist es jetzt wieder.
Wir haben vom Teamspirit und von den Charakteren absolut die Möglichkeit, um den Titel mitzuspielen. Es ist natürlich eine Größe und eine Stärke, das so zu sagen, wie Benedikt Höwedes es gemacht hat. Das spiegelt den Charakter von ihm wider. Und es spiegelt auch die Mannschaft in den letzten Jahren wider.
Wie gut hat Ihnen eigentlich das Tor gegen Nordirland getan?
Ich bin letztendlich Vollblutstürmer und weiß, dass ich dafür da bin, diese Bälle zu verwerten. Es war mein Job, gegen die Nordiren die Innenverteidiger zu binden und zu versuchen, die zu beschäftigen, so dass unsere offensiven Spieler Platz haben.
Es war umso schöner, dass ich dann auch noch ein Tor schießen konnte. Aber auch für mich zählt: Ich habe nicht zu einer Sekunde daran gedacht, dass ich Torschützenkönig werden will. Ich will einfach nur Europameister werden. Das ist alles, was zählt für mich.
Viele reden schon von den möglichen Klassikern, die möglicherweise im Viertel- und Halbfinale warten. Wird die Slowakei auch nicht unterschätzt?
Das tun wir sicher nicht. Die bisherigen drei Spiele in der Gruppe haben uns gezeigt, dass man einen Gegner nie unterschätzen sollte. Vom Typ her sind wir keine Mannschaft, die jemanden auf die leichte Schulter nimmt. Wir werden uns sicherlich sehr gut organisieren. Wir hatten ja schon im Vorfeld der EM ein Spiel gegen die Slowakei. Es wird kein Selbstläufer.
Zu der Diskussion mit den Klassikern, die jetzt anstehen könnten: Ich finde das persönlich super, denn genau das wünscht man sich bei einer EM. Die Besten sollten gegen die Besten spielen. Dementsprechend freue ich mich auf diese Spiele.