Positives Fazit mit Abzug in der B-Note
Mittwoch, 22. Juni 2016
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Wieder kein Gegentor und viele gute Bewegungsabläufe in der Offensive. Eigentlich kann die DFB-Elf nach dem Nordirland-Spiel zufrieden sein, wäre da nicht dieses eine Manko.
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"Wir können ein einfaches Fazit ziehen", sagte Mats Hummels nach dem 1:0-Sieg gegen Nordirland: "Überzeugend gespielt, viel zu wenige Tore geschossen."
Der souveränen Vorstellung im letzten Gruppenspiel hängt also ein kleiner, negativer Beigeschmack an. Dabei war eigentlich schon vorher klar, dass die Green-White-Army nicht als Gegner taugen würde, gegen den man alle Probleme und Problemchen der ersten beiden Partien wegwischen kann.
Das Positive zuerst: Deutschland hat weiterhin kein Gegentor bei dieser Endrunde kassiert und mit Joshua Kimmich eine echte Alternative auf der Position des Rechtsverteidigers gefunden.
"Es ist erfreulich, dass wir wieder zu Null gespielt haben", so Bundestrainer Joachim Löw. "Allerdings hat uns der Gegner auch nicht entscheidend gefordert. Die kommenden Gegner werden in der Offensive besser sein."
Erst dann wird sich zeigen, ob das risikoreiche Pressing höheren Ansprüchen genügt. Hummels: "In der K.-o.-Runde muss es einen Tick besser werden. "Dort gibt es Mannschaften, die Weltklasse sind und sich herauskombinieren können. Wenn wir auf die Top-Teams treffen, müssen wir es noch aggressiver machen."
Gemeint sind die großen Fußball-Nationen wie Spanien, Frankreich, Italien und England. Zwei von diesen Teams werden wohl die Gegner in eventuellen Viertel- und Halbfinals sein. Spätestens dann sollte man auch den Chancentod in den Sommerurlaub geschickt haben.
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Fahrlässiger Umgang mit Hochkarätern ist ein Luxus, den man sich gegen Nordirland schon noch gönnen darf, auch wenn der Bundestrainer nicht gerade amüsiert davon war.
Dennoch: Nach der dürftigen Offensiv-Vorstellung gegen Polen wird bei Löw eine gewisse Erleichterung vorhanden sein, dass man aus dem Spiel heraus gegen einen tiefstehenden Gegner häufig aus vielversprechender Position zum Abschluss gekommen ist.
Insgesamt überwiegt also klar das Positive. Während andere große Teams gegen krasse Außenseiter bisher nur sehr selten glänzen konnten, hat Deutschland die einseitigste Partie der gesamten Gruppenphase abgeliefert.