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Schnappschuss: Pirès und Frankreich schwelgen im Ruhm

Als letzter französischer Europameister von 2000 hat Robert Pirès nach einem Abschnitt in Indien seine Karriere beendet, wir blicken zurück auf das fantastische Teams von damals.

Schnappschuss: Pirès und Frankreich schwelgen im Ruhm
Schnappschuss: Pirès und Frankreich schwelgen im Ruhm ©Bongarts

"Vor zwei Jahren [als Frankreich in Paris Weltmeister wurde] ging alles so schnell. Diesmal wollte ich mir Zeit nehmen und es mehr genießen."

Frankreichs damaliger Kapitän Didier Deschamps wollte den Moment in vollen Zügen genießen, nachdem sich seine Mannschaft zwei Jahre nach dem WM-Pokal durch das Golden Goal von David Trezeguet auch den Titel bei der UEFA EURO 2000 gesichert hatte. Diese Mannschaft hatte sogar Frankreichs goldene Generation der 1980er Jahre übertrumpft.

EM-Finale 2000: Highlights

1) Didier Deschamps 
Er ist einer von Frankreichs erfolgreichsten Spielern: Neben fünf nationalen Meisterschaften gewann er zwei Mal die Champions League, einmal mit Olympique Marseille und einmal mit Juventus Turin. Zur Krönung seiner Karriere führte er die französische Nationalmannschaft als Kapitän 1998 zum WM- und 2000 zum EM-Titel - nicht schlecht für einen Spieler, der einst von Eric Cantona als "Wasserträger" abgestempelt worden war. Was dem Mittelfeldstrategen an technischen Fähigkeiten fehlte, machte er mit seiner Kraft, Energie und Führungsstärke wett - Eigenschaften, die ihm auch als Trainer stets weitergeholfen haben, vor allem bei Marseille und jetzt bei Frankreichs Nationalelf.

2) Marcel Desailly 
Der führungsstarke Innenverteidiger, der in Ghana geboren wurde, gewann sowohl mit Marseille als auch mit dem AC Milan die UEFA Champions League - und zwar direkt in Folge. Während seiner Zeit in Mailand holte er außerdem zwei italienische Meisterschaften. Sein Highlight als Kapitän des FC Chelsea war der Erfolg im FA Cup, doch nichts übertrifft wohl die beiden Titelgewinne bei der WM 1998 und EM 2000, auch wenn er im WM-Finale vom Platz gestellt wurde.

3) Bixente Lizarazu 
Lizarazu ist Frankreichs Spieler mit den meisten Titeln. Vor allem während seiner Zeit bei Bayern München feierte er zahlreiche Erfolge, darunter sechs deutsche Meisterschaften und ein Champions-League-Titel (2001). Seine größten Triumphe erlebte der Baske jedoch mit Frankreichs Nationalmannschaft, für die er insgesamt 97 Mal zum Einsatz kam. Die starke Abwehrleistung des linken Verteidigers sowie seine Sprints an der Seitenlinie waren ein Schlüssel zum Titelgewinn 1998 und 2000. 2006 beendete er seine Karriere und ist heute TV-Experte.

4) Robert Pirès
Pirès brachte es in acht Jahren auf 79 Einsätze für Les Bleus. Weder bei der WM 1998 noch bei der EURO 2000 zählte er zu den Leistungsträgern der Mannschaft, jedoch gab er im EM-Finale in Rotterdam die entscheidende Vorlage zum Golden Goal durch Trezeguet und trug so seinen Teil zum Titel bei. Kurz nach der EM wechselte Pirès von Marseille zu Arsenal, wo er zwei Mal Meister und drei Mal FA-Cup-Sieger wurde, bevor es ihn 2006 zu Villareal zog. Heute ist er 42 Jahre alt und hat letztes Jahr in Indien sogar noch aktiv Fußball gespielt, im Februar 2016 erklärte er seinen Rücktritt.

5) Patrick Vieira 
Bei der WM 1998 war Vieira zwar noch ein Neuling in Frankreichs Nationalmannschaft, doch bis zur EURO 2000 hatte er sich zu einem der Protagonisten dieser Mannschaft entwickelt und bildete im Mittelfeld das perfekte Gegenstück zu Deschamps. Auf Klubebene verbrachte er unter anderem neun Jahre beim FC Arsenal, mit dem er drei Meisterschaften und vier Mal den FA Cup gewann. Insgesamt stand er mehr als 400 Mal für die Gunners auf dem Platz. Nach seiner Zeit bei Juventus folgten vier Jahre bei Inter Mailand - insgesamt sammelte er dabei vier italienische Meisterschaften. 2011 beendete Viera seine Spielerkarriere und ist seit Januar 2016 Trainer von New York City FC.

6) Thierry Henry
Henry, der zu den größten Spielern der Premier-League-Geschichte zählt, war beim FC Arsenal anfangs noch der ungeliebte Flügelspieler, verließ die Gunners aber mit 226 Toren in 370 Spielen als vereinsinterner Rekordtorschütze. Neben den beiden Titeln mit Frankreichs Nationalmannschaft gewann er mit Arsenal zwei Meisterschaften und drei Mal den FA Cup. Außerdem war Henry in der Saison 2003/04 Teil der "unbesiegbaren" Mannschaft, als die Gunners in der gesamten Premier-League-Saison ungeschlagen blieben. Mit dem FC Barcelona folgte 2009 auch der Erfolg in der Champions League, bevor er zu den New York Red Bulls ging.

Von links nach rechts: Zidane, Henry, Desailly, Vieira
Von links nach rechts: Zidane, Henry, Desailly, Vieira©AFP

7) Lilian Thuram
Mit insgesamt 142 Länderspieleinsätzen ist Lillian Thuram, der aus Guadeloupe stammt, Rekordnationalspieler der Équipe Tricolore. Der Höhepunkt seiner 14-jährigen Karriere in Frankreichs Nationalelf war dabei definitiv der Gewinn der Welt- und Europameisterschaft. Sowohl anfangs als Rechtsverteidiger als auch später als Innenverteidiger bewahrte Thuram stets einen kühlen Kopf und strahlte Sicherheit aus. Ein zweiter Weltmeistertitel wurde ihm 2006 im Finale gegen Italien verwehrt. Während seiner Zeit bei Parma und Juventus gewann er zwei italienische Meisterschaften und holte 1999 den UEFA-Pokal. 2008 beendete er beim FC Barcelona seine Karriere.