Riveras Erinnerungen an Titel 1968
Mittwoch, 21. März 2012
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Italien gewann 1968 als Gastgeber seinen ersten und bisher einzigen Europameistertitel. Im Interview mit UEFA.com plaudert Gianni Rivera über seine Erinnerungen als Mitglied des damaligen Teams.
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Drei Jahrzehnte nach dem zweiten von drei Triumphen bei der FIFA-Weltmeisterschaft feierte Italien 1968 erstmals den Gewinn der Europameisterschaft. Doch Gianni Rivera erzählt im Rückblick über seine gemischten Gefühle bei dem Titelgewinn im eigenen Land.
Beim Halbfinalerfolg gegen die UdSSR, einem Spiel, das torlos endete und letztendlich durch einen Münzwurf zugunsten der Azzurri entschieden wurde, war Rivera noch dabei, ehe der Spielmacher vom AC Milan im Endspiel verletzungsbedingt fehlte. So war er zum Zuschauen verdammt, als seine Mannschaft in einem Wiederholungsspiel gegen Jugoslawien den europäischen Thron bestieg.
"Ich konnte im Endspiel nicht mitwirken, habe aber alle Spiele davor mitgemacht", erinnert sich Rivera, der zu Beginn des Monats den Preis des UEFA-Präsidenten 2011 erhielt. "Man spürt auch von der Tribüne die gleiche Intensität bei so einer Partie. Es zeigt, dass jeder Spieler wichtig ist und dass man manchmal auch ohne seine besten Akteure auskommen kann. Dies ist ganz wichtig, denn es bedeutet, dass die Mannschaft eine Einheit ist."
Genau dies bewiesen die Italiener auch beim Endspiel in Rom, wo sie zunächst in Rückstand gerieten, dann aber durch einen Freistoßtreffer von Angelo Domenghini zehn Minuten vor Schluss ein Rückspiel erzwangen. Zwei Tage später fuhren die Gastgeber einen 2:0-Erfolg ein und Rivera, der die Partie abermals verpasste, feierte seinen einzigen Titelgewinn in seiner zwölfjährigen Karriere.
"Die Nationalmannschaft war etwas ganz Besonderes für mich", erzählt Rivera, der 1970 in Mexiko Vizeweltmeister wurde. "Für uns war es fundamental, es in die Nationalmannschaft zu schaffen. Nachdem man auf Vereinsebene gespielt hat, war es eine tolle Anerkennung."