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2000: Trezeguet schießt Frankreich zum Titel

Zinédine Zidane glänzte bei Frankreich, doch das Finale gegen Italien entschied David Trezeguet durch sein Golden Goal.

UEFA EURO 2000 ©Getty Images

Während die meisten Fußballnationen froh wären, alle 20 Jahre ein Fußballtalent der besonderen Art hervorzubringen, hatte Frankreich das Glück, gleich zwei fast unmittelbar hintereinander zu besitzen - Michel Platini und Zinédine Zidane. "Zizou" war in Topform, als er mit den Les Bleus im Jahr 2000 zwei Jahre nach dem WM-Sieg den EM-Titel folgen ließ.

Zum ersten Mal wurde das Turnier von zwei Ländern gemeinsam veranstaltet, Belgien und Niederlande. Auch wenn Frankreich im Finale gegen Italien fast schon geschlagen schien, würden nur wenige bestreiten, dass die Equipe Tricolore ein würdiger Sieger in einem hochklassigen Turnier war. Das Team von Trainer Roger Lemerre mag sogar noch einen Tick stärker gewesen sein als die WM-Elf von Aimé Jacquet 1998, denn Jungstars wie Thierry Henry oder David Trezeguet waren in ihrer Entwicklung nun zwei Jahre weiter.

Beide spielten eine wichtige Rolle, doch Zidane stand im Zentrum von allem. Nachdem er 1996 nach einem Autounfall zu schnell wieder mit dem Spielen begann, spielte der Juventus-Star diesmal konstant brilliant. Gegen Spanien verwandelte er im Viertelfinale einen Freistoß, gegen Portugal im Halbfinale verwertete er nach 117 Minuten einen Elfmeter und führte sein Team mit diesem Golden Goal ins Finale. "Ich bin sicher, dass irgendwo auf seinem Kopf 'Im Himmel erschaffen' steht", kommentierte Andy Roxburgh, technischer Direktor der UEFA. "Er wurde definitiv von Gott gesandt."

Sogar die besten Spieler sahen im Vergleich zu Zidane wie Normalsterbliche aus; einschließlich Raúl González von Real Madrid CF, dessen verschossener Last-Minute-Elfmeter gegen Frankreich die spanischen Hoffnungen zerstörte. Und das, obwohl Spanien zuvor aus einem 2:3-Rückstand gegen Jugoslawien noch einen 4:3-Sieg gemacht hatte, um aus Gruppe C aufzusteigen. Portugal bezwang England nach 0:2-Rückstand mit 3:2, das genauso wie Deutschland nicht die Gruppenphase überstand.

Auch Belgien überstand die erste Hürde nicht, dafür stiegen die Erwartungen an die Niederlande nach dem 6:1-Sieg gegen Jugoslawien im Viertelfinale in die Höhe. Doch gegen ab der 34. Minute dezimierte Italiener blieb das Team im Elfmeterschießen auf der Strecke. Frank Rijkaards Team vergab in der regulären Spielzeit zwei Elfmeter und drei weitere im Elfmeterschießen, nachdem das Spiel zuvor torlos geendet hatte.

Italien stand somit zum ersten Mal seit 1968 im Finale, Marco Delvecchio brachte das Team gegen Frankreich mit 1:0 in Führung. Frankreich schien die Zeit davon zu laufen, denn sie lagen weit in der Nachspielzeit in Rotterdam noch immer mit 0:1 zurück, als Einwechselspieler Sylvain Wiltord einen Flachschuss unter Francesco Toldo hindurch ins Netz schob und die Verlängerung erzwang. Damit lag der psychologische Vorteil bei den Franzosen, und in der 13. Minute der Verlängerung brachte eine Koproduktion der beiden anderen französischen Einwechselspieler den Sieg. Trezeguets Volley sorgte für einen weiteren Turniersieg durch Golden Goal.