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1980: Hrubesch krönt deutschen Erfolg

Nur dank der Absage von Klaus Fischer ins Team gerutscht, entpuppte sich Horst Hrubesch in Italien als Matchwinnner der Deutschen.

UEFA-Europameisterschaft 1980 ©Getty Images

Beflügelt vom Erfolg der UEFA-Europameisterschaft 1976 verdoppelte die UEFA die Anzahl der Teilnehmer, als das Turnier zum zweiten Mal nach Italien kam.

An die Stelle der beiden Halbfinalspiele trat nun die Aufteilung in zwei Gruppen zu je vier Teams. Die beiden Gruppensieger bestritten das Finale. Neu war auch, dass der Gastgeber automatisch qualifiziert war. Ohne den suspendierten Stürmer Paolo Rossi sah sich das Team von Trainer Enzo Bearzot in einer Gruppe mit England, Belgien und Spanien einer fast unlösbaren Aufgabe gegenüber.

Von Spanien wurde nicht viel erwartet, doch England war durch die Qualifikation gestürmt und besaß in Kevin Keegan, Europas Fußballer der Jahre 1978 und 1979, einen Stürmer von Weltklasseformat. Doch der Spieler vom Hamburger SV traf nicht ins Schwarze, nachdem 1:1 gegen Belgien zum Auftakt, gab es eine 0:1-Niederlage gegen Italien. Die Squadra Azzurra war mit einem torlosen Remis gegen Spanien ins Turnier gestartet und gegen Belgien folgte ein 0:0. Nachdem die Belgier ihr drittes Spiel gegen Spanien mit 2:1 gewannen, stand die Elf von Trainerfuchs Guy Thys plötzlich und unerwartet in ihrem ersten großen Finale.

Deutschland war mit einer verjüngten Mannschaft nach Italien gereist, die von Karl-Heinz Rummenigge und dem 20-jährigen Bernd Schuster angetrieben wurde. Ein Spielmacher vom Schlage Günter Netzers, suchte Schuster im Weltfußball zu dieser Zeit seinesgleichen. "Ich denke, ich habe niemals einen so perfekten Spieler gesehen", so Teamkollege Horst Hrubesch. "Bernd war der herausragende Spieler im Team, der alles zusammengehalten hat."
 
Die Deutschen begannen das Turnier mit einer 1:0-Revanche gegen die Tschechoslowakei, gegen die man das Finale der EM 1976 verloren hatte. Ein 3:2-Erfolg gegen die Niederlande sicherte dem Team einen Platz im Finale. Zwei späte Tore der Niederländer hätten das deutsche Team fast noch einmal in Gefahr gebracht, nachdem Klaus Allofs mit einem Hattrick die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Jupp Derwalls Team beschloss die Gruppenphase mit einem 0:0 gegen Griechenland.

Da das neue Turnierformat keine Halbfinalspiele vorsah, ging es zwischen Italien und den Tschechen um den dritten Platz. Nach einem enttäuschenden 1:1 setzten sich die Tschechen schließlich einmal mehr im Elfmeterschießen durch. Es war das letzte Mal, dass ein Spiel um Platz 3 ausgetragen wurde.

Glücklicherweise bescherte das Finale mehr Unterhaltung, obwohl die Deutschen durch Hrubesch bereits nach zehn Minuten in Führung gingen. Die Belgier erhöhten in der zweiten Halbzeit den Druck und wurden mit einem Elfmeter belohnt, den René Vandereycken verwertete. Doch wie schon 1976 traf Deutschland wieder spät, Hrubesch sorgte mit seinem zweiten Tor für den Siegtreffer. Dabei war der hoch gewachsene Spieler nur ins Team gerutscht, weil sich Klaus Fischer das Bein gebrochen hatte. Doch sein Kopfballtreffer nach Ecke von Rummenigge machte ihn zum Helden.

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