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UEFA Conference League Taktische Analyse: Wie Real Betis Vitória SC aus dem Weg räumte

Der Technische Beobachter der UEFA Haakon Lunov analysiert die Mischung aus individueller und kollektiver Qualität beim Einzug der Mannschaft von Manuel Pellegrini ins Viertelfinale.

Real Betis-Stürmer Cédric Bakambu: "Ein schlauer Kerl"
Real Betis-Stürmer Cédric Bakambu: "Ein schlauer Kerl" Getty Images

"Unser Trainer hat uns gesagt, wie wichtig es ist, Tore zu schießen, geduldig und clever zu sein", erklärte Flügelstürmer und Torschütze Antony. Er war nicht der einzige Spieler von Real Betis, der den weisen Rat von Trainer Manuel Pellegrini befolgte, als sie mit einem beeindruckenden 4:0-Sieg bei Vitória SC ins Viertelfinale der UEFA Conference League einzogen.

In diesem Artikel hebt der technische Beobachter der UEFA, Haakon Lunov, in Zusammenarbeit mit der Analyseabteilung der UEFA die gemeinsame Wirkung individueller Qualitäten, instinktiver Spielerkombinationen und einer soliden kollektiven Struktur hervor, die zum Sieg für Betis führten.

Conference League Taktikanalyse: Cédric Bakambus Spielintelligenz

Individuelle Brillianz

Angefangen bei den einzelnen Spielern erwies sich Real Betis-Stürmer Cédric Bakambu als besonders wichtig. Nachdem er in den Play-offs gegen Gent für seine "hervorragende Arbeit und Qualität" mit und ohne Ball gelobt wurde, erzielte der Nationalspieler der DR Kongo im Hinspiel gegen Vitória SC den ersten Treffer und setzte seine beeindruckende Form in Guimarães fort, indem er die ersten beiden Tore erzielte.

Das erste Video zeigt drei Beispiele für das Spielverständnis des 33-jährigen Stürmers im Aufbauspiel, der mit präzisen Bewegungen zur Unterstützung, blitzschnellen Reaktionen und perfektem Timing seine Gegenspieler ausspielte und in den Angriffsraum vordrang.

"Es geht aber nicht nur um die Tore", erklärte Lunov. “Sie waren wichtig, aber er zeigte auch Tempo im Angriff, physische Stärke, um die Innenverteidiger zu dominieren, und war immer verfügbar und stark in offensiven Umschaltsituationen. Bakambu ist ein schlauer Kerl."

Angriff in der Gruppe

Das zweite Tor zeigt, wie stark eine Gruppe von Angreifern sein kann, die auf derselben Wellenlänge spielen. Isco, Antony und Bakambu stellten die Verteidiger der Heimmannschaft während des gesamten Spiels vor Probleme. In diesem Fall gesellt sich Außenverteidiger Aitor Ruibal zu ihnen, der Bakambu mit einem sauberen Rückpass findet, der so nach nur 20 Minuten das 2:0 erzielt.

Conference League Taktische Analyse: Isco und Bakambus gemeinsame Mission

Auch ohne Ballbesitz beeindruckten die Verbinungen zwischen den Spielern Lunov. Im zweiten Video konzentrieren wir uns auf Bakambu und Isco im 4-4-2-Block.

Der erste Clip veranschaulicht ihre Geschlossenheit als erste Verteidigungslinie, die – mit Unterstützung von Pablo Fornals – Vitória SC dazu zwang, um den Block herumzuspielen.

Der zweite Clip unterstreicht ihr gemeinsames Engagement für diese Mission, wobei sie weiter im Einklang agieren und mit intelligentem Druck die Mitte des Spielfelds verteidigen.

"Diese Beziehung war von entscheidender Bedeutung", erklärte Lunov. "Ihr defensives Bewusstsein, ihre intelligenten Bewegungen und ihre Entscheidungsfindung halfen dabei, den Rhythmus des Spiels zu bestimmen. Sie kommunizierten auch gut mit den zentralen Mittelfeldspielern, indem sie mit ihrer Körpersprache und Gesten dafür sorgten, dass sie Deckung hatten."

Das Kollektiv

Nach dem Schock der zwei frühen Gegentore fand Vitória SC zu seiner Form zurück und schaffte es schließlich in der 40. Minute, einen Torschuss abzugeben. Bis zum Ende der Partie konnten sie jedoch nur zwei Torschüsse abgegeben, obwohl sie insgesamt den Ballbesitz dominierten (57 %) und deutlich mehr Pässe spielte – 524 zu 303.

Conference League Taktische Analyse: Block und Konter von Real Betis

Das abschließende Video erklärt zum Teil, warum. "Die Struktur und der Zusammenhalt von Betis im Mittelfeld waren die Grundlage für den Sieg", erklärte Lunov. "Das gesamte Team hat zusammengearbeitet."

Clip eins veranschaulicht die drei Verteidigungslinien, während Betis von einem hohen Angriffspressing in einen Mittelblock wechselt. Bemerkenswert ist die 5-gegen-2-Überzahl in der Mitte, die dafür sorgt, dass jeder Passversuch in die Mitte perfekt sein muss, um den Block zu durchbrechen.

Mit Isco und Bakambu an der Spitze blieb Betis geduldig und kompakt. Clips zwei und drei zeigen die Vorteile einer solch robusten Verteidigungsstruktur. Beide Tore gehen auf Konter zurück.

In Clip zwei ermöglichen es die geringen Abstände zwischen den Spielern und Gruppen den Verteidigern erneut, Bälle zu antizipieren, die zwischen den Linien hindurchgespielt werden.

Betis-Innenverteidiger Marc Bartra greift ein, um einen Ballverlust zu erzwingen, der zum Abschluss durch Antony in einer Zwei-gegen-Eins-Überzahlsituation führt. Außerdem erwähnenswert ist, wie Bakambu sich zum langen Pfosten bewegt, um den letzten Verteidiger abzulenken und Antony so den Weg zum Tor zu ebnen.

Der dritte Clip zeigt eine ähnliche Kombination: kompakter Block, Überzahl in der Nähe des Balls, Antizipation. Wir sehen auch die gleichen vier beteiligten Spieler. Fornals erobert den Ballbesitz zurück und findet Isco, der wiederum Antony füttert. Bakambus uneigennützige Bewegung schafft Platz im Strafraum, diesmal für Iscos Abschluss.

In beiden Fällen erzielte Betis das Tor innerhalb von zehn Sekunden, nachdem der Ballbesitz in der eigenen Hälfte wiederhergestellt worden war.

Botschaft an Trainer

Lunov betonte eine wichtige Botschaft für Trainer, die junge Spieler fördern. "Es ist immer wichtig, den Spielern zu erklären, dass ihre Rollen und Verantwortlichkeiten in jeder Phase des Spiels drei Dinge umfassen: individuell, relational und strukturell", sagte er.

Bakambus Leistung sei auch für junge Spieler lehrreich. "Sie sehen vielleicht nur Bakambus zwei Tore. Aber auch die anderen Aspekte seines Spiels machen seine Leistung großartig. Trainer können Spielern helfen, sich nicht von den Toren ablenken zu lassen und das Gesamtbild zu sehen. Es geht um mehr als nur die Tore."