UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Mourinho ist schon auf das Endspiel eingestellt

Der Trainer des FC Porto, José Mourinho, wollte sich nicht im Glanz der Leistung seiner Spieler sonnen, sondern forderte diese auf, auch den letzten Schritt zu tun und den Pokal zu holen.

Von Graham Hunter in La Coruna

José Mourinho, der Trainer des FC Porto, wollte sich nicht im Glanz der Leistung seiner Spieler beim 1:0-Erfolg gegen den RC Deportivo La Coruña im Riazor sonnen. Stattdessen forderte er sie auf, auch den letzten Schritt zu tun und die UEFA Champions League zu gewinnen.

Mourinhos Lob
Der portugiesische Trainer leistete seinen Beitrag zu dem überwältigenden Erfolg mit einer taktischen Meisterleistung. Er verteilte das Lob jedoch an seine Spieler, die, wie er sagte, sich genau an seine Anweisungen gehalten hatten. Mourinho meinte: "Ich möchte die Leistungen der portugiesischen Mannschaften, die in der Vergangenheit den Europapokal gewonnen haben, nicht herabsetzen, doch wir waren  es in Portugal in der letzten Zeit gewohnt, das Champions League-Endspiel vor dem Fernseher zu sehen."

Möglichkeit zu glänzen
Er fügte hinzu: "Jetzt ist meine Mannschaft im Finale, und das fühlt sich gut an, weil es kein Geschenk war. Wir mussten bis hierher starke Gegner ausschalten, und jetzt haben meine Spieler die Möglichkeit, in die Geschichte einzugehen."

Überraschende Aufstellung
Mourinhos Aufstellung beinhaltete die Überraschung, nicht den formschwachen Benni McCarthy, sondern den unermüdlich arbeitenden Derlei von Beginn an zu bringen. Dazu entschloss er sich noch, den Spielmacher von Deportivo, Juan Carlos Valerón, vom herausragenden Costinha in Manndeckung nehmen zu lassen. Und der 40-jährige Trainer räumte ein, zusammen mit seiner Mannschaft in den fünf Tagen vor diesem Spiel nur an der Verwirklichung dieses Triumphes gearbeitet zu haben.

Verdienter Sieg
"Unsere Idee war, das Spiel zu dominieren", offenbarte er. "Für den Fall, dass wir es nicht hätten dominieren können, bestand Plan B darin, das Spiel wenigstens zu kontrollieren. Wir kamen, um zu siegen, und am Ende gewannen wir, ohne jemals die Kontrolle über das Spiel verloren zu haben. Ich meine, dass sogar die Anhänger von Deportivo mit der Überzeugung das Stadion verließen, dass die bessere Mannschaft gewonnen hat."

Letztes Ziel
"Deportivo war schon so nah am Endspiel, ich bin mir sicher, sie waren der Ansicht, wir könnten sie nicht daran hindern. Doch meine Spieler machten ihre Sache gut und hielten sich an die vorgegebenen Anweisungen, und jetzt sind wir im Finale - was wir zu Beginn der Saison als Ziel ausgegeben hatten."

Schlüssel Costinha
Die hautenge Manndeckung und die Organisationsfähigkeiten  von Costinha waren für Porto der Grundstein zum Sieg. Das Ausschalten des talentierten Valerón nahm den Angriffen des Gegners jene Qualität, mit der er in den letzten beiden Runden Juventus FC und den AC Milan ausgeschaltet hatte. Die Außenspieler Víctor Sánchez und Alberto Luque hingen in der Luft, und somit war auch Walter Pandiani vorne allein auf weiter Flur.

Wichtige Rolle
Zu Beginn der zweiten Hälfte war es das Duo Deco und Derlei, die zunächst ihre glänzende Technik aufblitzen ließen und später Killerinstinkt bewies. Costinha war aber in der viel engeren ersten Halbzeit der Schlüssel, und er hatte es am Ende auch verdient, von Mannschaftskameraden und Fans bejubelt zu werden.

Mannschaftsgeist
Costinha sagte: "Der Trainer lehrte uns, zusammen zu gewinnen und zusammen zu verlieren. Man konnte dieses Jahr sehen, dass einige sehr große Mannschaften nicht auf diese Weise zusammenhielten und deshalb nicht in die letzten Runden kamen. Aber eine oder zwei Mannschaften ohne großen Namen kamen so weit, weil sie als Einheit auftraten."

Starke Gegner
"Wir sind die gleiche Gruppe von Spielern, die ambitioniert anfing und es bis ins Endspiel schaffte. Aber der sehr starke Valerón ist es wert, herausgehoben zu werden. Er hatte heute Abend eine große Tormöglichkeit. Gott seid Dank traf er nicht, doch Deportivo war immer noch ein schwerer Brocken, und die Entscheidungen des Trainers erwiesen sich als goldrichtig."

Sergio verzweifelt
Deportivos Mittelfeldspieler Sergio González drückte seine persönliche und die Enttäuschung der ganzen Mannschaft aus. "Ich weiß nicht, ob das die schlimmste Niederlage meiner Karriere ist", meinte er, "aber im Moment fühle ich mich sehr nahe dran." Sein Trainer Javier Irureta hatte einige Beschwerden, obwohl er eingestand, eine harte Schlacht gegen eine gute Mannschaft verloren zu haben.

Naybets Platzverweis
"Ich denke, dass wir dieses Spiel hätten gewinnen können, wenn wir geduldiger gewesen wären", sagte Irureta. "Doch der Strafstoß warf alles über den Haufen und brachte unsere Fans zum Schweigen. Dann wurde auch noch [Nourredine] Naybet vom Feld verwiesen, was unsere Anhänger noch mehr verstummen ließ. Es tut mir so leid für die Fans und die Spieler, dass wir nicht im Finale stehen - vielleicht klappt es im nächsten Jahr."

Für dich ausgewählt