In The Zone: Wie die Offensivläufe von Paris Barcelonas Abwehr aushebelten
Donnerstag, 2. Oktober 2025
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Der Technische Beobachter der UEFA, Michael Carrick, analysiert, wie Paris am 2. Spieltag die Räume hinter Barcelonas Abwehr ausnutzte.
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"Man sieht in Paris: Jeder will den Ball, jeder weiß, wie man Räume nutzt, jeder weiß, wie man Eins-gegen-eins spielt, Zwei-gegen-eins und wie man das macht." Mit diesen Worten kommentierte Hansi Flick am Mittwochabend die Heimniederlage des FC Barcelona gegen Paris Saint-Germain.
Mit einem 2:1-Sieg trotz Rückstand zeigte Luis Enriques Mannschaft eindrucksvoll, wie man den Raum hinter einem aggressiven Mann-gegen-Mann-Pressing bespielt. Genau das steht im Zentrum dieser Analyse – präsentiert von FedEx.
Der Technische Beobachter der UEFA, Michael Carrick, brachte es in seiner Einschätzung der Partie am zweiten Spieltag auf den Punkt: "Es klingt sehr simpel, aber der Schlüssel in diesem Spiel waren Doppelpässe, Läufe des dritten Mannes und Tiefenläufe hinter die Abwehr."
Die Tore von Paris sprechen Bände
Die beiden Tore von Paris sind ein perfektes Beispiel für Carricks Einschätzung. Beim Ausgleich durch Senny Mayulu war es Nuno Mendes, der nach einem Doppelpass mit Ibrahim Mbaye auf der linken Seite mit Tempo nach vorne stürmte. Mbaye ließ sich etwas fallen, um Raum für den Außenverteidiger zu öffnen, der dadurch mit Tempo in die Tiefe gehen konnte.
Beim Siegtreffer von Gonçalo Ramos zeigte sich dann ein weiteres Muster: Paris spielte sich geschickt aus dem Pressing heraus, ehe Vitinha mit einem präzisen Pass Achraf Hakimi hinter Barcelonas hoch stehender Abwehrreihe auf der rechten Seite freispielte.
"Wir haben diesen Spielzug diese Woche trainiert", verriet Ramos. Sein Trainer Luis Enrique ergänzte: "Wenn man Spieler wie Nuno und Hakimi hat, die in der Lage sind, diesen Druck entweder mit Ball am Fuß oder durch den tiefen Pass zu überspielen, kann man sich viel gezielter auf ein Spiel vorbereiten."
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Trainerbeobachtung – Carrick über die Kunst, Räume hinter der Abwehr auszunutzen
Wie bereitet ein Trainer seine Spieler auf dem Trainingsplatz darauf vor, die Räume hinter einer hoch stehenden Abwehr gezielt auszunutzen? Michael Carrick gibt Einblicke in seine Trainingsmethoden:
"Eine einfache Passstafette mit einer Reihe von Trainingspuppen, um den Lauf zu timen und beim Pass durch auf Abseits zu achten, ist eine Möglichkeit. Man sollte einen Trainer nah bei einem Spieler positionieren, sodass er auf dessen 'blinde' Seite laufen muss, um den Vorwärtspass anzulaufen, oder ihn nutzen, um ein Doppelpassspiel um ihn herum zu machen."
Carrick fährt fort: "Anschließend gehe ich zu einem Ballbesitzspiel über, bei dem es eine Art Endzone gibt, in die die Verteidiger nicht dürfen. Ziel ist es, das Laufen in diese Zone zu trainieren, um den Pass zu empfangen. Die Spieler müssen verstehen, wann sie laufen – also die Auslöser – und wohin der Pass gespielt werden soll. Und für denjenigen, der den Pass spielt, sollte dieser nicht einfach 'auf den Spieler` gehen, sondern 'vor ihn', in den freien Raum."
"Es klingt simpel, aber entscheidend ist, das Bild im Kopf zu haben, zu wissen, dass der Raum da ist, und dann auch die Bereitschaft, loszulaufen. Das sind die Schlüsselfaktoren."
Auslöser für Pässe in die Tiefe
• Kann der Spieler am Ball einen Pass in die Tiefe spielen oder nicht?
• Hat er genug Zeit, um die Situation zu erkennen und zu handeln?
• Deckt der Verteidiger den Raum ab, oder steht er sehr eng und hoch?
• Beobachtet der Verteidiger den Spieler oder den Ball? Steht er frontal, sodass ihm eine Drehung schwerfällt, oder ist er seitlich positioniert und bereit, sich zu drehen und loszulaufen.
Der Technische Beobachter der UEFA Michael Carrick war in seiner Spielerkarriere ein eleganter Mittelfeldspieler bei Klubs wie West Ham, Tottenham, Manchester United und der englischen Nationalmannschaft. Er gewann fünf Meisterschaften in England sowie die Champions League 2008.