Simone Inzaghi über Inters Champions-League-Lauf, Finalgegner Paris und Kapitän Lautaro Martínez

Simone Inzaghi erlebte als Spieler in der UEFA Champions League einige Höhepunkte – vier Tore in einem einzigen Spiel für Lazio gegen Marseille kommen einem sofort in den Sinn –, doch als Trainer hat er die höchsten Ebenen erreicht.

Er ist erst der zweite Trainer in Inters ruhmreicher Geschichte, der die Nerazzurri in drei Spielzeiten zweimal ins Finale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs geführt hat – nach dem großen Helenio Herrera. Nachdem er 2023 gegen Manchester City gescheitert war, ist der 49-Jährige fest entschlossen, diesmal den letzten Schritt zu machen. Mit einer Mannschaft, die in dieser Saison ihre Gegner in die Knie gezwungen und die Zuschauer von den Sitzen gerissen hat.

Wie stolz sind Sie darauf, Inter zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren in ein Champions-League-Finale zu führen?

Wir sind sehr zufrieden. Wir haben ein paar großartige Jahre hinter uns, die zwei Champions-League-Finals sind die Früchte unserer Arbeit – eine Belohnung für unsere harte Arbeit und die Opfer, die alle gebracht haben. Dieser Erfolg gehört uns allen – unseren Spielern, dem gesamten Verein und natürlich unseren unglaublichen Fans.

Hat Inter aus der Niederlage im Finale 2023 in Istanbul gelernt und sich weiterentwickelt?

Wir erinnern uns an dieses Finale, als wäre es gestern gewesen. Wir haben gegen eine extrem starke Mannschaft von Manchester City auf Augenhöhe gespielt. Rückblickend hätten wir es verdient gehabt, zumindest in die Verlängerung zu kommen. Diese Erfahrung war sehr wertvoll. Unsere Leistung in einem Spiel auf diesem Niveau hat uns gezeigt, wozu wir wirklich imstande sind.

Wie hat sich die Mannschaft seit der Niederlage weiterentwickelt?

Wir sind heute ganz klar eine andere Mannschaft als die, die ich vor vier Jahren übernommen habe. Wir alle haben uns weiterentwickelt, vor allem dank der Spieler, die in jede Trainingseinheit unglaublich viel Einsatz stecken. Unsere Mannschaft ist jetzt etwas erfahrener, was in entscheidenden Momenten großer Spiele einen großen Unterschied macht, wie wir vor kurzer Zeit deutlich gesehen haben.

Wie würden Sie Inters Weg ins Finale zusammenfassen?

Es war eine lange Reise, auf der wir Schritt für Schritt vorangekommen sind. Was den meisten wohl am stärksten in Erinnerung geblieben ist, sind die letzten beiden Spiele gegen Barcelona. Aber wenn ich an das Viertelfinale gegen Bayern München zurückdenke: das war ebenfalls unglaublich hart. Bayern ist eine großartige Mannschaft: gut organisiert, physisch stark. Für uns hat sich dieses Viertelfinale fast schon wie ein Finale angefühlt. Diese vier letzten Spiele wurden mit einer unglaublichen Intensität geführt.

Wie schaffen Sie es, die Spieler in solch entscheidenden Spielen ruhig zu halten?

Ich habe eine großartige Gruppe – hervorragende Spieler und starke Persönlichkeiten, die immer alles geben. Sie bemühen sich stets, einen kühlen Kopf zu bewahren, und das ist entscheidend, denn ein Fußballspiel wird durch die Entscheidungen entschieden, die man in bestimmten Momenten trifft. Ich habe das Glück, mit Spielern zu arbeiten, die genau in diesen Momenten ruhig bleiben und ganz im Hier und Jetzt sind.

Sie haben dieser Mannschaft in den letzten vier Jahren viel beigebracht – aber was haben Sie von ihrer Mannschaft gelernt?

Ich habe gelernt, dass sich harte Arbeit immer auszahlt. Die Hingabe, mit der die Spieler ihrer Arbeit nachgehen, ist die wichtigste Grundlage für jedes Team. Mein Trainerstab und ich versuchen immer, sie bestmöglich zu motivieren, aber am Ende sind sie es, die in jede einzelne Trainingseinheit unglaublich viel Einsatz und Energie stecken.

Was halten Sie von Paris Saint-Germain?

Sie sind eine sehr starke und komplett besetzte Mannschaft mit einem großartigen Trainer (Luis Enrique). Paris hat ein Team mit enorm viel Talent. Deshalb müssen wir ein nahezu perfektes Spiel abliefern und über die gesamte Dauer konkurrenzfähig bleiben. Wir haben großen Respekt vor ihnen, werden aber das Finale mit voller Entschlossenheit spielen: mit viel Respekt, aber ganz ohne Angst.

Was würde es für Inter bedeuten, diese Trophäe zu gewinnen?

Es wäre der krönende Abschluss einer großartigen Arbeit, die vor vier Jahren begonnen hat. Uns ist bewusst, wie wichtig dieses Finale ist, und wir brennen dafür, unseren Fans eine große Freude zu bereiten. Wir werden alles geben.