In the Zone: Rafa Benítez über Real Madrids individuelle Qualität

"Insgesamt war die individuelle Klasse entscheidend. Beide Teams kontrollierten sich gegenseitig und es waren die einzelnen Spieler, die den Unterschied ausmachten."

So fasste der technische Beobachter der UEFA, Rafa Benítez, das Achtelfinale zwischen Real Madrid und Atlético de Madrid im Santiago Bernabéu am Dienstag zusammen. Es war ein enges Hinspiel mit wenigen klaren Torchancen, das durch die Klasse der drei erzielten Tore definiert wurde.

Diese Analyse, präsentiert von FedEx, beleuchtet, was welches Tor besonders machte und erklärt die Relevanz von Eins-gegen-Eins-Situationen im Fußball heute.

Analyse von Rodrygos Führungstor

Rodrygos früher Treffer zur Führung war laut seines Trainers Carlo Ancelotti das Ergebnis des Angriffsplans, der sofort Früchte trug. "Der ursprüngliche Plan war, nach außen zu schauen, zu Viníciús Júnior und Rodrygo, damit sie sich in Eins-gegen-Eins-Situationen behaupten können, und das hat beim ersten Spielzug gut funktioniert", sagte er den Reportern.

Neben dem taktischen Aspekt zählen hier auch die individuellen Details. "Das ist eine tolle Bewegung von Rodrygo, wie er den Moment abpasst, um hinter den Verteidiger zu gehen", sagte Benítez. Wie das Video zeigt, hat sich der Brasilianer bereits in Bewegung gesetzt, als Fede Valverde den Ball über den Flügel nach vorne schlägt.

Im Gegensatz dazu ist der Außenverteidiger von Atlético de Madrid, Javi Galán, noch nicht ganz bereit, da er seinen Körper noch ausrichtet. "Rodrygo ist bereit zu laufen", fügte Benítez hinzu, "also hat er den Vorteil, dass er bereits in Bewegung ist."

Rodrgyo selbst, der Spieler des Spiels, gab Movistar Plus gegenüber folgendes Urteil ab: "Das war ein wirklich schöner Spielzug mit Fede. Er hat meine Bewegung sehr gut gelesen und den Ball hinter den Verteidiger gespielt. Ich konnte den Ball nach innen mitnehmen und dann mit links abziehen. Das mache ich im Training oft und heute hat es geklappt."

Rodrygo (rechts) schlägt Jan OblakGetty Images

Blitzschlag: erst Alvarez, dann Brahim Díaz

Während das erste Tor aus einem explosiven Angriff resultierte, war das, was folgte, ein Spiel mit wenig solcher spannender Konterangriffe. Es war eher ein vorsichtiges Spiel, und die Tore, die Julián Alvarez und Brahim Díaz erzielten, kamen jeweils aus heiterem Himmel. Wie bei Rodrygo resultierten beide jedoch aus einem Eins-gegen-Eins-Szenario, in dem ein Stürmer die Oberhand behielt.

Zunächst der Ausgleichstreffer von Atleti, der wunderbare Heber, der Alvarez sein siebtes Tor in dieser Champions-League-Saison bescherte. Wie schon gegen Leverkusen zeigte der Argentinier eine Glanzleistung im Alleingang. "In solchen Spielen zeigen sich die Top-Spieler von ihrer besten Seite, und er hat aus dem Nichts ein Tor geschossen", sagte sein Teamkollege Marcos Llorente.

Das obige Video zeigt die Szene noch einmal. Wie Benítez anmerkte, nutzte Alvarez die Tatsache aus, dass Eduardo Camavinga versuchte, dazwischen zu gehen, verschaffte sich so Platz als der Franzose nach innen zog, und schoss den Ball mit einem perfekten Abschluss an Thibaut Courtois vorbei.

Schließlich kommen wir zu Brahim Díaz' Siegtor, das zehn Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit fiel. Wie wir im Video sehen, bringt Madrids Kombinationsspiel Atleti aus der Reserve und schafft Raum, aber der Rest ist dem Torschützen zu verdanken. "Es ist die Fähigkeit von Brahim, auf engem Raum zu agieren", sagte Benítez.

Mit seiner Fußarbeit gewinnt der trickreiche Díaz das Eins-gegen-Eins-Duell mit Innenverteidiger José María Giménez, bringt ihn aus dem Gleichgewicht und bahnt sich einen Weg nach innen zum Abschluss. Benítez lobte die technischen Fähigkeiten des Flügelstürmers und fügte hinzu: "Emilio Butragueño hat das auch immer gemacht – er hat schnell die Richtung geändert und dann abgeschlossen."

Brahim Díaz bahnt sich einen Weg durch den Wald aus Atleti-SpielernGetty Images

Schlüsselerkenntnis – Arbeit an der Eins-gegen-Eins-Fähigkeit

Laut Benítez erkennen wir in diesen drei Toren einen zentralen Coaching-Punkt. "Es unterstreicht, wie wichtig es ist, die Fähigkeiten der Spieler im Dribbling zu verbessern und ebenso ihre Fähigkeit, Eins-gegen-Eins-Situationen zu verteidigen, da es immer mehr davon gibt", sagte er. "Da die Mannschaften im modernen Fußball ein hohes Angriffspressing praktizieren, kommt es immer häufiger zu Zweikämpfen, in denen die individuelle Technik den Unterschied ausmachen kann, sei es in der Verteidigung oder im Angriff."

Für Nachwuchstrainer ist es daher wichtig, an der Verbesserung der folgenden Fähigkeiten zu arbeiten:

• Dribbling im Angriff, damit die Spieler an ihren Gegnern vorbeikommen können

• Defensivbewusstsein der Spieler im Umgang mit Eins-gegen-Eins-Situationen

Mehr?

Im Ranking der FedEx Performance Zone sehr ihr, wie sich die Spieler im Saisonverlauf geschlagen