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Neue Ligaphase trifft voll ins Schwarze

Dynamischer, unvorhersehbarer und mit mehr Spitzenspielen – die radikalste Überarbeitung der UEFA Champions League seit 25 Jahren hielt, was sie versprach und belebte Europas größten Vereinswettbewerb.

Die Ligaphase sorgte am 8. Spieltag für ein dramatisches Finale mit atemberaubender Spannung bis zur letzten Sekunde. Ein weiterer Beweis dafür, dass das neue Format der UEFA Champions League voll ins Schwarze getroffen hat.

Ob es nun um das drohende Aus ging, um das Weiterkommen unter die besten acht Teams oder um die Verbesserung der Platzierung, um in der K.o.-Runde nicht gegen höher platzierte Mannschaften antreten zu müssen - die Spannung war groß und das neue Format des Wettbewerbs sorgte für einen unvergesslichen Abend.

Aber es stand nicht nur viel auf dem Spiel, es fielen auch viele Tore. 64 Treffer wurden erzielt, das sind durchschnittlich 3,55 Tore pro Spiel, also etwa alle 90 Sekunden eines. Es war ein Fußballabend, den keiner so schnell vergessen wird.

Und die Ergebnis waren keineswegs vorhersehbar. Am oberen Ende der Tabelle erreichten nur drei der ursprünglich neun Mannschaften aus Topf 1 der Auslosung einen Platz unter den ersten acht - Liverpool, Barcelona und Inter. Stattdessen schafften es Lille (Topf 3) und Aston Villa (Topf 4) auf die direkten Qualifikationsplätze und ersparten sich so die Play-offs der K.-o.-Runde. Die Spieler von Villa saßen nach dem 4:2-Sieg gegen Celtic nach dem Schlusspfiff um ein Handy herum und warteten angespannt auf die anderen Ergebnisse, nur um schließlich in Jubel auszubrechen.

Auch am anderen Ende der Tabelle ging es hochdramatisch zu: Manchester City, immerhin Champions-League-Sieger von 2023, musste sich gegen Club Brugge durchsetzen, um noch in die K.-o.-Play-offs zu rutschen. Es sah düster aus für die Mannschaft von Pep Guardiola, als Raphael Onyedika die Belgier kurz vor der Halbzeit in Führung brachte, bevor sich City mit drei Toren in der zweiten Halbzeit den Play-off-Platz sicherte, während Club Brugge den letzten Qualifikationsplatz für sich beanspruchte.

In Lissabon erkämpfte sich Sporting nach Rückstand noch ein Unentschieden gegen Bologna und sicherte sich damit den Einzug in die K.-o.-Play-offs. Das war ein herber Rückschlag für GNK Dinamo, das nach dem 2:1-Sieg gegen den AC Milan schon jubelte – doch zu früh.

Es war ein dramatischer Abschluss der neuen Ligaphase und eine Bestätigung für die schwierige Entscheidung, das erfolgreiche Format zu ändern. Sechs Jahre Planung, Tests, mathematische Modelle und Algorithmen waren nötig, um sicherzustellen, dass der wichtigste Klubwettbewerb des Fußballs auch wirklich von der Änderung profitieren würde, aber trotz der akribischen Vorbereitung und Tausender von Simulationen kann der Erfolg letztendlich nur auf dem Spielfeld beurteilt werden.

Nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hat, ist eindeutig, dass das neue Format seine hoch gesteckten Ziele erreicht hat: mehr Fairness und eine größere Vielfalt an Gegnern, mehr Ausgewogenheit, mehr Überraschungen und mehr Duelle zwischen den Spitzenteams sowie ein dynamischerer Wettbewerb.

Achterbahnfahrt

Während der gesamten Ligaphase gab es viel Bewegung in der Tabelle, wobei die Teams mit nahezu jedem Ergebnis auf- oder absteigen konnten. Borussia Dortmund, der Vorjahresfinalist, war nach dem ersten Spieltag 5., setzte sich nach dem 7:1-Sieg gegen Celtic am zweiten Spieltag an die Spitze, fiel dann auf Platz 11 zurück, um nach dem 5. Spieltag wieder auf Platz 4 zu klettern. Vor dem letzten Spiel gegen Shakhtar Donetsk lag der BVB auf Platz 14. Am 8. Spieltag erreichten sie kurzzeitig den achten Platz, wurden am Ende aber 10., was nicht ganz ausreichte, um sich die automatische Qualifikation für das Achtelfinale zu sichern. Insgesamt änderten am 8. Spieltag 35 von 36 Mannschaften ihre Platzierung mindestens einmal während der 90 Minuten, was die Dramatik der neuen Ligaphase unterstreicht.

Liverpool blickte zwar fast während der gesamten Ligaphase von der Tabellenspitze auf die Verfolger herab, aber für die meisten anderen Mannschaften war es eine ständige Achterbahnfahrt. Auch die TV-Zuschauerzahlen blieben während der Spiele konstant hoch - die schnell wechselnde Tabelle und die Tatsache, dass es auf jedes Tor ankam, hielten die Zuschauer bis zum Schlusspfiff bei der Stange.

Champions League: So änderte sich die Tabelle nach jedem Spieltag

Das Unerwartete erwarten

Während einige der großen Namen ins Straucheln gerieten, haben sich weniger bekannte Mannschaften ins Rampenlicht geschoben. Der französische Neuling Brest zum Beispiel sorgte während der gesamten Ligaphase mit einer spektakulären ersten Saison in der Königsklasse für Furore und hat sich trotz der Niederlage am 8. Spieltag gegen Real Madrid einen Platz in den Play-offs gesichert. Das neue Format bietet mehr Überraschungen, da die Spielpaarungen abwechslungsreicher sind und die Mannschaften gegen Gegner aus dem gleichen Setztopf antreten, was mehr Chancen auf Punktgewinne bietet.

In der alten Gruppenphase, in der alle Mannschaften zweimal gegeneinander antraten, gab es 48 verschiedene Begegnungen; in der neuen Ligaphase mit 36 Vereinen spielt jedes Team gegen acht verschiedene Gegner, was 144 Spiele ergibt. Wir haben viele Tore und unglaubliche Comebacks gesehen - "Erwarte das Unerwartete" könnte das Schlagwort der neuen Ligaphase sein.

Top-Duelle

In der Anfangsphase des Wettbewerbs kam es vermehrt zu Top-Duellen, da die Mannschaften aus den Töpfen 1 und 2 schon in der Ligaphase aufeinander trafen. Vier der letzten fünf Champions-League-Finals sowie einige andere bemerkenswerte Wiederholungen haben wir dabei bereits erlebt. Aston Villa besiegte im Villa Park den FC Bayern München, den man 1982 im Finale geschlagen hatte, und auch der AC Milan und Liverpool (Finalgegner 2005 und 2007) trafen erneut aufeinander.

"Wir spielen gegen stärkere Teams als normalerweise in der Gruppenphase. Normalerweise gäbe es diese Spiele im Viertel- oder Halbfinale."

Declan Rice, Mittelfeldspieler von Arsenal

Und in diesem neuen Format geht es Schlag auf Schlag so weiter. In der Play-off-Runde trifft Manchester City zum Beispiel nun auf Real Madrid – und eines der beiden Teams wird ausscheiden.

Auch die Zahl der Tore pro Spiel ist gestiegen. Vor dieser Saison war die Champions-League-Gruppenphase in der Saison 2019/20 mit durchschnittlich 3,21 Toren pro Spiel die Saison mit den meisten Toren pro Spiel. In der Ligaphase dieser Saison wurde mit 3,26 Toren pro Spiel der höchste Wert aller Zeiten erreicht.

Motivation für die "Kleinen"

Die Verbesserung der Wettbewerbsgleichheit stand im Mittelpunkt der Gestaltung des neuen Formats. Einfach ausgedrückt haben die Änderungen dafür gesorgt, dass es mehr Spiele zwischen Teams ähnlicher Stärke gibt. Gleichzeitig hat das neue System, das bei der Auslosung der Ligaphase zum Einsatz kommt, für eine gerechtere Verteilung der Gegner gesorgt.

Das neue Format sorgte dafür, dass die Teams gegen Gegner aus demselben Setztopf gegeneinander gelost werden können, was für mehr Ausgewogenheit sorgt und die Chancen der Teams mit niedrigerer Setzung erhöht, Punkte zu holen. In der Spielzeit 2022/23 beispielsweise, als Viktoria Plzeň tapfer gegen die Gruppengegner Bayern, Inter und Barcelona kämpfte, aber sechs Niederlagen einstecken musste, lag der durchschnittliche Koeffizient ihrer Gegner um 53,5 Punkte höher als der des Teams mit dem "einfachsten" Spielplan, Chelsea FC. In dieser Saison beträgt die größte durchschnittliche Differenz zwischen dem best- und dem niedrigstplatzierten Gegner eines Teams in einer beliebigen Phase der Liga nur 19 Koeffizienten-Punkte. Dies hat zu einer weitaus ausgewogeneren Mischung von Teams aus verschiedenen Lostöpfen geführt, die über die gesamte Liga verteilt sind. Nach der Ligaphase hatten die Teams aus Lostopf 4 ihre durchschnittliche Punktzahl auf einen Zähler pro Partie verbessert, letzte Saison waren es nur 0,7 Punkte.

Während manche Teams nun in den Play-offs der K.-o.-Phase antreten, bekommen andere vor dem Achtelfinale eine Verschnaufpause oder bleiben von nun an zu Hause. Nach sechs Jahren Arbeit am neuen Format kulminierte die erste Ausgabe der Ligaphase mit einem packenden Finale – und das Beste kommt noch.

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