In the Zone: Wie Leverkusens geduldiges Spiel Inter bezwang
Mittwoch, 11. Dezember 2024
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UEFA-Spielbeobachter Roy Hodgson betrachtet Leverkusens Strategien, mit der sie Inters gut organisierte Abwehr am Dienstag geknackt haben.
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Wie knackt man den stabilsten Abwehrriegel der laufenden UEFA Champions League? Das war die Frage, die Bayer Leverkusen am Dienstagabend im Heimspiel gegen Inter beantworten musste.
Der italienische Meister hatte in den letzten fünf Spielen kein einziges Gegentor kassiert und beeindruckte den Technischen Beobachter der UEFA, Roy Hodgson, mit seiner Organisation und Disziplin.
"Es war sehr schwierig für Leverkusen, durchzukommen, denn die Inter-Abwehr war gut organisiert und diszipliniert, die Form war gut, sie haben den Raum vor der Abwehrreihe abgeschirmt, und die drei Innenverteidiger waren hervorragend", erklärte der ehemalige Inter-Trainer.
Dennoch gelang Xabi Alonsos Mannschaft in der 90. Minute ein Tor durch Nordi Mukiele. In dieser Analyse, die von FedEx zur Verfügung gestellt wird, erklärt Hodgson in Zusammenarbeit mit der UEFA-Analyseabteilung die offensive Herangehensweise, die sich am Ende auszahlte.
Der erste Clip im Video zeigt die beste Chance, die Leverkusen in der ersten Halbzeit hatte: Nathan Tellas Schuss geht an die Latte. Obwohl dies in der dritten Minute geschah, war es ein Abend, an dem Leverkusen nicht einfach nach vorne stürmte, und die Positionierung der Gastgeber in diesem Clip ist lehrreich. Wir sehen die Leverkusener Innenverteidiger hoch im Feld. Die Positionierung aller Feldspieler im Angriffsdrittel, nah dran am Gegner, kam dem defensiven Gleichgewicht im Falle eines Ballverlusts zugute.
Trainer Xabi Alonso sprach hinterher von einer "sehr reifen Leistung" seines Teams. Er lobte die "gute emotionale Kontrolle" gegen einen konterstarken Gegner und fügte hinzu: "Wir hatten eine gute Stabilität, eine gute Struktur, eine gute Bewegung, [mit] nicht vielen dummen Bällen, die wir verloren haben, um ihnen die Chance zu geben, ins Laufen zu kommen, wo sie sehr gut sind. Auch das Verteidigen mit dem Ball war sehr wichtig."
Ein weiteres Detail hier ist die Bewegung von Exequiel Palacios, bevor er den Ball erhält. Der Argentinier geht einen Schritt zurück, um den Abstand zwischen ihm und den Inter-Verteidigern zu vergrößern. Als Alessandro Bastoni dann auf ihn aufrückt, wird der Raum hinter dem Innenverteidiger von Jeremie Frimpong mit einer Flanke auf Tella genutzt.
Über Frimpong bemerkte Hodgson, dass "er einige Momente hatte", die zeigten, dass es hilfreich ist, "einen technisch sehr starken Flügelspieler zu haben, der dribbeln und an einem Verteidiger vorbeikommen kann", um eine Abwehr wie die von Inter zu durchbrechen. Der Angreifer ist auch am Ende des zweiten Clips zu sehen, der damit beginnt, dass sich Granit Xhaka im Leverkusener Spielaufbau in die Dreierkette fallen lässt und Florian Wirtz dann seine Gefährlichkeit zwischen den Linien zeigt.
Es ist interessant zu sehen, wie Leverkusen hier den Ball zu ihm bringt: Aufgrund der Abschirmung durch Inter kann Xhaka nicht direkt zu ihm passen und geht daher über einen dritten Mann, Palacios, dessen Pass im ersten Moment Wirtz in Bewegung setzt, der die Inter-Hintermannschaft anläuft und Frimpong bedient, der nur knapp verfehlt.
Hodgson hob die Abgeklärtheit beider Mannschaften bei Ballbesitz hervor und wiederholte Alonsos Worte, ruhig zu bleiben. "Beide Mannschaften waren darauf bedacht, niemanden zu nahe an ihr Tor heranzulassen", sagte er, "aber Bayer hat das Spiel verdient gewonnen, weil sie mehr Versuche unternommen haben, etwas mit dem Ball zu kreieren."
Und mit Mukieles erstem Tor für Leverkusen wurde die Geduld, die Alonso eingefordert hatte, belohnt. "Wir haben nicht erwartet, dass wir gegen Inter 20 Chancen haben, sondern nur ein paar gute", sagte Leverkusens Trainer, und am Ende hatten sie eine, die sie auch nutzten.