Champions League: Marcus und Khephren Thuram schreiben ihre eigene Geschichte
Montag, 9. Dezember 2024
Artikel-Zusammenfassung
Die Brüder Marcus und Khephren Thuram, die in ihrer Kindheit die glanzvolle Karriere ihres Vaters Lilian miterlebt haben, glänzen jetzt selbst in der UEFA Champions League.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Als Söhne des früheren Verteidigers Lilian, der mit Frankreich Welt- und Europameister wurde, durften Marcus Thuram und sein jüngerer Bruder Khephren schon früh einen Blick hinter die Kulissen des Profifußballs werfen.
"Ich weiß noch, wie er mit Juventus die Meisterschaft [in der Serie A] gewann, wir gingen auf das Spielfeld und wir haben ein Foto von uns allen mit Mama", erinnert sich Marcus.
Eine weitere Inspiration kam, als der 11-jährige Marcus das Trainingsgelände von Barcelona besuchte, dem Verein, bei dem Lilian 2008 in den Ruhestand gehen würde, und eine bemerkenswerte Begegnung mit dem jungen Lionel Messi hatte.
"Ich ging zum Training und hatte meine Schuhe zu Hause gelassen“, erinnert sich der heute 27-Jährige, "und der Spieler, dessen Schuhgröße der meinen am nächsten kam, war Lionel Messi.
Schon damals war Messi ein unglaublicher Spieler, aber für mich als Kind war er nur einer der Teamkollege meines Vaters, der mir ein Paar Schuhe geliehen hat, um mit ihm zu trainieren."
Messi, der mit den Katalanen viermal die Champions League gewann, schenkte Marcus sogar die Schuhe. Doch der Inter-Stürmer verschenkte sie weiter an einen seiner Junioren-Kollegen bei Olympique de Neuilly - eine Entscheidung, die ihm bis heute nachhängt.
"Ich sah die Reaktion eines meiner damals besten Freunde, der ausrastete, als er die Schuhe sah", erklärt Marcus. "Ich sagte zu ihm: 'Wenn du die Schuhe so sehr magst, kannst du sie behalten', und gab sie ihm."
Für Khephren, der im März 24 Jahre alt wird, sind die Erinnerungen weniger lebendig, aber dennoch eindringlich. "Kann ich mich daran erinnern, ihn auf dem Feld spielen gesehen zu haben? Nein, nicht wirklich", sagt der Mittelfeldspieler über seinen Vater, "aber ich wusste immer, dass er für Juventus und Barcelona gespielt hat."
So oder so hat sich diese frühe Inspiration ausgezahlt und den Weg der beiden geprägt, die nun ihre eigenen Erfolge feiern und in der Champions League spielen.
In der vergangenen Saison machte es Marcus seinem Vater nach und reihte sich in die illustre Reihe der italienischen Meister ein, er erzielte 26 Ligatore für Simone Inzaghis Inter, das den Titel gewann. Als der Scudetto im Stadio San Siro präsentiert wurde, war Lilian vor Ort, um die Freude seines Sohnes zu teilen.
Khephren hofft, diesem Beispiel zu folgen, nachdem er Nizza im Sommer verlassen hat, um sich Juventus anzuschließen - einem Verein, für den Lilian 204 Spiele bestritten hat, davon 45 in der Champions League. "In Turin zu spielen, für den Verein, für den mein Vater gespielt hat, das ist wunderbar", sagt der französische Nationalspieler.
Auch Juventus hat Ambitionen in der Champions League, wo man vor dem Duell mit Manchester City am 6. Spieltag auf Platz 19 liegt. Khephren, der zum ersten Mal seit seinem Debüt mit Monaco in der Saison 2018/19 wieder in diesem Wettbewerb spielt, freut sich auf die Herausforderung.
Marcus Thurams einziger Treffer in der bisherigen Champions-League-Saison war ein wichtiger, der Inter in der Nachspielzeit zum Sieg bei Young Boys verhalf, doch der Stürmer will mehr.
"In der Champions League scheinen die Lichter etwas heller zu leuchten, das Spielfeld ist schöner, und die Fans sind begeisterter", sagt er. "An einem Dienstag- oder Mittwochabend ein Tor zu schießen, ist etwas ganz Besonderes."
Da beide Mannschaften in diesem Wettbewerb hohe Ziele verfolgen, haben die Brüder die Aussicht auf ein Champions-League-Finale zwischen den beiden schon in Betracht gezogen.
"In einem Champions-League-Finale, egal welches Finale, wenn er auf dem Platz steht, ist es unmöglich, ihn nicht zu ärgern", erklärt Marcus. "Ich werde ihn suchen, ich kann nicht anders. Das ist etwas, das über den Fußball hinausgeht."