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In the Zone: Wie sich Madrid gegen Dortmund durchsetzte

Die Technischen Beobachter der UEFA haben das Endspiel der UEFA Champions League zwischen Dortmund und Real Madrid analysiert.

Real Madrid holte sich am Samstag durch einen Sieg gegen Borussia Dortmund bereits zum 15. Mal den Titel in diesem Wettbewerb. Insbesondere in der ersten Halbzeit hielt der BVB aber gut dagegen.

In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, haben sich die Technischen Beobachter der UEFA mit einigen taktischen Erkenntnissen des Endspiels am Samstag im Wembley beschäftigt.

Formationen

Das fiel auf

Die Gefahr des BVB im Rücken

In der ersten Halbzeit vergab die Elf von Edin Terzić mit ihren acht Torschüssen gegenüber zwei von Madrid und einem xG-Wert (Expected Goals) von 1,88 (Madrid: 0,07) einige gute Chancen auf die Führung. Daher konzentriert sich das erste Video unten auf die Angriffsbemühungen des BVB, beginnend mit der Eins-gegen-Eins-Situation von Karim Adeyemi gegen Thibaut Courtois in der 21. Minute.

In the Zone: Dortmunds Gefahr im Rücken

Wir sehen, wie Dortmund, wie schon in den Partien zuvor, in einem 4+1-System mit einer 3-gegen-2-Überzahl im Zentrum aufbaut. Die Technischen Beobachter der UEFA im Wembley sahen, wie Mats Hummels den Ball unbedrängt nach vorne führte, bevor er einen wunderbaren Pass auf den schnellen Adeyemi spielte, der die hohe Verteidigungslinie von Real überwand.

Der Flügelspieler des BVB zieht innen weg von Dani Carvajal und Antonio Rüdiger wird von Hummels' präzisem Zuspiel völlig überrumpelt. Doch wie Frank de Boer feststellte: "Manchmal ist es einfach die Qualität des Passes."

Im zweiten Clip bedient Emre Can Marcel Sabitzer in der Mitte. Er und Jadon Sancho kombinieren sich dann über die rechte Seite, wobei letzterer einen Rückpass spielt, den Adeyemi beinahe verwertet hätte, wenn nicht Federico Valverde eingegriffen hätte. Dies ist ein Beispiel für die Probleme, die Sabitzer und Sancho auf dieser Seite verursachten. Die beiden wurden oft von Außenverteidiger Julian Ryerson unterstützt, um Überladungen gegen Kroos und Ferland Mendy zu schaffen.

Laut Aitor Karanka "hatte Dortmund in der ersten Halbzeit das Selbstvertrauen und die nötige Intensität". Clip drei zeigt einen weiteren schnellen Angriff nach einem Ballgewinn, der mit einem Pass von Julian Brandt endet, der Adeyemi in den Raum hinter der Madrider Abwehr schickt. Wie David James feststellte, wird Adeyemi wie bereits bei seiner ersten Chance durch seine erste Ballberührung vom Tor weggetrieben und sein Schuss aus spitzem Winkel im Anschluss wird von Courtois pariert.

Terzić fasste die Offensivbemühungen seiner Mannschaft im Anschluss wie folgt zusammen: "Im Ballbesitz waren wir immer gefährlich, egal, ob wir mit vier oder drei Spielern aufgebaut haben. Auch bei Kontern waren wir immer gefährlich, aber wir haben kein Tor geschossen. Das war der Schlüssel, warum wir das Spiel nicht gewonnen haben."

Auch der letzte Clip zeigt den Offensivdrang der Dortmunder und wie sie nach der einzigen Ecke für Madrid in der ersten Halbzeit nach vorne stürmen. Es entsteht eine 6-gegen-3-Situation, bei der sich sogar Innenverteidiger Hummels miteinschaltet.

Aus Trainersicht waren sich die Beobachter der UEFA einig, dass solche Momente von den Verteidigern sorgfältig ausgewählt werden müssen. "Ich fand es faszinierend, dass Hummels mit nach vorne ging", sagte Roberto Martínez. "Jungen Spielern muss man erklären, dass man das nicht jedes Mal machen kann, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, warum nicht? Warum sollte man als Innenverteidiger nicht mit ins letzte Drittel gehen?“

Madrid findet bessere Balance

In the Zone: Madrid findet bessere Balance

Das zweite Video zeigt Madrids Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, als sie nach einer taktischen Umstellung von Trainer Carlo Ancelotti mehr Kontrolle im Zentrum erlangten, indem Valverde nach innen rückte und Rodrygo mehr auf die rechte Seite ging. Ancelotti erklärte: "Wir hatten nicht die nötige Balance. Wir haben viele Bälle in der gegnerischen Hälfte verloren und waren nicht gut positioniert."

"Um es besser zu machen, haben wir beschlossen, das System zu ändern und uns mehr auf das Zentrum zu konzentrieren. Wir haben mit Valverde auf der rechten Seite angefangen und dann Rodrygo [dorthin] gestellt, damit wir mit Valverde, [Eduardo] Camavinga und Kroos in der Mitte agieren konnten.

Dortmund war, wie die Technischen Beobachter feststellten, defensiv gut aufgestellt mit Niclas Füllkrug, Brandt, Sabitzer und Emre Can in einer Rautenformation, die gut positioniert war, um zu pressen und auf beiden Seiten von den Flügelspielern unterstützt wurde. Wie im ersten Clip zu sehen ist, hatte Madrid nun selbst eine bessere Balance, wobei Valverde Kroos und Camavinga im Zentrum unterstützte.

Der zweite Clip demonstriert, wie Real Madrid Ruhe ausstrahlt, auch wenn es mal nicht so läuft wie gewollt. Wir sehen Madrids kontrollierten Ballbesitz und die bessere defensive Balance - aber auch den lauffreudigen Valverde, der einen Ball von Brandt abwehrt, bevor Vinícius Júnior einen gefährlichen Ball in den Strafraum spielt, der mit Jude Bellingham nach einem seiner typischen Läufe beinahe einen Abnehmer findet.

Madrids Gefahr bei Standardsituationen

"Man sieht, wie wir durch eine Standardsituatuon das Momentum des Spiels verloren haben", sagte Terzić nach Carvajals Führungstreffer nach einer Ecke von Kroos. Es war bereits das vierte Tor von Madrid nach einer Ecke. Nur Atlético de Madrid und Paris Saint-Germain bringen es ebenfalls auf vier Treffer nach Eckbällen.

Laut den Beobachtern der UEFA hatte Madrid bereits zuvor seine Gefahr bei Standards unter Beweis gestellt. So köpfte Carvajal vier Minuten nach Wiederanpfiff nach einem Eckball von Kroos über das Tor.

In the Zone: Madrids Stärke bei Standardsituationen

Das dritte Video oben beginnt mit einem weiteren Beispiel gegen Ende des Spiels. Kroos spielt den Ball auf den kurzen Pfosten, wo Madrid mehrere Spieler platziert hat und Nacho mit einem Kopfball an Dortmund-Torhüter Gregor Kobel scheitert. "Toni Kroos spielte konsequent immer den gleichen Ball", sagte James.

Wie in Clip zwei zu sehen ist, war es ein weiterer Eckball von Kroos, sein fünfter in der zweiten Halbzeit, der mit Carvajals Kopfball für die Führung sorgte. Die Beobachter hoben mehrere Dinge hervor, angefangen bei der Art und Weise, wie der Madrider Außenverteidiger von seinem Bewacher Ian Maatsen in den freien Raum gelassen wurde. Letztlich war es aber die Qualität des Eckballs, den Kroos bei seinem letzten Auftritt in Madrid spielte, den sie hervorheben wollten.

"Real Madrid versucht jedes Mal, den Ball auf den ersten Pfosten zu spielen", sagte Benítez.

Ein Trend, der in dieser Saison zu beobachten ist, besteht darin, dass Mannschaften bei Eckbällen mit sechs Spielern in den Strafraum gehen. In diesen beiden Beispielen hat Madrid fünf, aber die Qualität von Kroos sorgte dafür, dass es genug war. "Es ist einzigartig, wie sich Madrid immer wieder auf den ersten Pfosten konzentrierte", fügte Benítez hinzu. "Das war eindeutig der Plan, den Ball dorthin zu bringen, mit gutem Tempo und vielen Spielern, so dass man nicht einmal blocken muss."

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