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In the Zone: Wie Madrid die Bayern ärgerte

Die Technischen Beobachter der UEFA analysieren gemeinsam mit Spielebeobachter Giovanni van Bronckhorst das Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League zwischen Bayern und Real Madrid.

Madrids Toni Kroos und Bayerns Leroy Sané nach dem Schlusspfiff
Madrids Toni Kroos und Bayerns Leroy Sané nach dem Schlusspfiff  

Am Ende der Partie war es ein 2:2 im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid. Ein Spiel, in dem vor allem die offensive Stärke des Doppeltorschützen Vinícius Júnior sowie die Rolle der Bayern-Flügelspieler Leroy Sané und Jamal Musiala im Mittelpunkt standen.

In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, werfen die Analysten der UEFA gemeinsam mit dem Spielebeobachter Giovanni van Bronckhorst einen Blick auf das Remis in München.

Teamformationen

Features

Bayern startet mit Flügelspielern innen

Leistungsanalyse: Bayern startet mit den Flügelspielerin innen

Der Fokus im ersten Video liegt auf der engen Angriffsformation der Bayern in der ersten Halbzeit. Die Flügelspieler Musiala und Sané zogen oft nach innen, was dazu führte, dass der Bundesligist im Zentrum mit zwei Mittelfeldspielern, zwei Flügelspielern und zwei Stürmern eine numerische Überlegenheit von 6 gegen 2 hatte. Der erste Clip veranschaulicht dies mit nur zwei Spielern von Madrid, Aurélien Tchouameni und Toni Kroos, gegen sechs Bayern-Spieler im markierten Bereich. In dieser Formation greifen die Bayern an und eröffnen Sané bereits in der ersten Minute die erste Großchance der Partie.

Das zweite Beispiel zeigt Sané bei einem Versuch durch das Zentrum. Aus Trainersicht ist es interessant zu sehen, was er macht, bevor er den Ball bekommt. Um Platz gegen seinen Gegenspieler zu schaffen, läuft er auf den Außenverteidiger zu, als wolle er mit ihm mitlaufen. Stattdessen macht er einen Schritt zurück und gewinnt so mehr Platz, um den Ball aufzunehmen, sich zu drehen und sich nach vorne zu bewegen.

Anfangs zahlte sich dieser taktische Kniff der Bayern aus, aber wie Van Bronckhorst bemerkte, gelang es Madrid, sich anzupassen", indem sie die Position ihrer eigenen Flügelspieler veränderten.

Bayern-Trainer Tuchel sagte in der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei Stürmer und zwei Flügelspieler, die von den Außenverteidigern unterstützt werden sollten. Aber nach 15 Minuten hat sich Real Madrid mit seinen Außenverteidigern sehr tief fallen lassen und fast mit einer Sechserreihe verteidigt, so dass es schwierig war, den Raum hinter den Außenverteidigern im Strafraum zu nutzen, wo wir zu Beginn des Spiels stark waren."

Real Madrids direkte Gefahr

Wie die Madrilenen beriets im Viertelfinale gegen Manchester City gezeigt haben, verfügen sie über eine sehr starke Defensive, doch selbst wenn sie tief verteidigen, sind sie in der Lage, blitzschnell in den Angriffsmodus zu wechseln. "Im Bruchteil einer Sekunde können sie wirklich das Tempo erhöhen und dir Probleme bereiten", sagte Bayern-Stürmer Harry Kane und dieses zweite Video bietet zwei Beispiele für die Gefahr, die der spanische Tabellenführer durch schnelles, direktes Spiel ausstrahlt.

Leistungsanalyse: Real Madrids direkte Gefahr

Der erste Clip zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigt Madrids kompakte Defensivformation, als sich Sané festläuft und Nacho den Ball erobert. Vínicius Júnior treibt den Ball nach vorne und Kroos bringt den Ball am Ende aufs Tor. (Es war übrigens der zweite Torschuss von Madrid nach dem Tor von Vínicius Júnior in der ersten Halbzeit).

Bayerns Flügelspieler gehen in die Breite

Ein wichtiger Punkt im Hinspiel war die taktische Umstellung von Trainer Tuchel in der Halbzeitpause. Angesichts des Rückstands seiner Mannschaft wechselten seine Flügelspieler die Seiten und sollten diese Position auch halten. Sané kam fortan über rechts, Musiala agierte über links.

Leistungsanalyse: Bayerns Flügelspieler gehen in die Breite

Der erste Clip im Videos zeigt die Flügelspieler der Bayern, die jetzt sehr hoch und breit stehen. Außerdem zeigt es, dass sie im Zentrum durch Konrad Laimer, den eingewechselten Raphaël Guerreiro und Thomas Müller immer noch zahlenmäßig überlegen sind.

Dank dieser Breite im Spiel der Bayern erzielten sie in der 53. Minute den Ausgleichstreffer, wie im zweiten Clip zu sehen ist. Nach Zuspiel von Laimer läuft Sané auf Ferland Mendy zu und erzielt mit einem wuchtigen Schuss den Ausgleich für die Gastgeber - sein erstes Tor seit Oktober.

Wie im dritten Clip zu sehen ist, sorgte mit Musiala ein weiterer Flügelspieler für eine entscheidende Szene und holte den Elfmeter heraus, den Harry Kane in der 57. Minute zur Führung für die Bayern verwandelte. Innerhalb von zwölf Minuten nach seiner Umstellung in der Halbzeitpause hatte Tuchel also beide seiner Flügelspieler in eine entscheidenden Aktion gebracht.

Aus Sicht der Trainer zeigt seine Umstellung, wie ein Trainer den Verlauf eines Spiels beeinflussen kann. Er erklärte: "Unser Spiel war zu langsam, also haben wir uns für eine etwas aggressivere Herangehensweise entschieden, um in höheren Positionen und mit unserer Passgeschwindigkeit etwas aggressiver zu sein. Die [letzten] 25 Minuten der ersten Halbzeit waren zu langsam. wir sind haben nur von links nach rechts gespielt, wir wollten aggressiver agieren."

Vini Jr. in Bewegung

Der letzte Punkt, der hier unter die Lupe genommen wird, sind die Bewegungen von Vinícius Júnior, Spieler des Spiels vom Dienstag. Ancelotti hatte vor kurzem über den Brasilianer gesagt: "Er wird mehr Tore schießen, je schneller er lernt, durch das Zentrum zu kommen." Der 23-Jährige lernt also schnell.

Leistungsanalyse: Vinícius Júnior in Bewegung

Der erste Clip bietet einen genaueren Blick auf sein erstes Tor, sein 20. Pflichtspieltreffer in dieser Saison. "Man muss sich auf diese Bälle konzentrieren", sagte Vinícius Júnior anschließend bei Movistar Plus. "Toni macht es einem immer leicht, er hat mir ein Tor geschenkt."

Die Bewegungen von Vinícius Júnior stehen auch im zweiten Clip im Mittelpunkt, als er erneut Kim täuscht. Ancelotti sagte danach: "Er hat gelernt, sich auch ohne Ball gut zu bewegen. Er bewegt sich gut und behält vor dem Tor die Ruhe."

"Durch seine Bewegungen und seine Schnelligkeit mit dem Ball ist er immer gefährlich", bestätigte auch Van Bronckhorst, Spielebeobachter der UEFA.

Highlights: Bayern - Real Madrid 2:2