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In the Zone Leistungsanalyse: Rafael Benítez über Arsenal - Bayern 2:2

UEFAs Technischer Beobachter Rafael Benítez analysiert das 2:2-Remis zwischen Arsenal und Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League.

Bayerns Leroy Sané und Arsenals Declan Rice
Bayerns Leroy Sané und Arsenals Declan Rice

Alles noch offen zwischen Arsenal und Bayern: Das packende Viertelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League endete 2:2 und beide Teams konnten dabei ihre Qualitäten zeigen.

In dieser Analyse, präsentiert von FedEx, erklärt Rafael Benítez, welche taktischen Elemente ihm dabei aufgefallen sind. Der spanische Trainer, der aus eigener Erfahrung weiß, was man für einen Triumph in der UEFA Champions League braucht, hat sich vor allem mit Arsenals Pressing und Bayerns Reaktion darauf beschäftigt.

Formationen

Das fiel auf

Arsenals Aggressivität gegen Bayerns Fähigkeit, sich dem Pressing zu entziehen

In the Zone: Arsenal im Spiel gegen den Ball

Das erste Video beschäftigt sich mit Arsenals aggressivem Pressing und Bayerns Möglichkeiten, dieses Pressing aufzulösen. Benítez zeigte sich beeindruckt von Arsenals hohem Tempo und das Beispiel zeigt, wie die Gunners über den ganzen Platz ins Mann gegen Mann gehen.

Schon im Dezember hatte sich die In the Zone Leistungsanalyse mit Harry Kane beschäftigt, der sich bei Bayern gerne fallen lässt, um die Flügelstürmer einzubinden. Laut Thomas Tuchel tut er dies, "um unsere Geschwindigkeit ins Spiel zu bringen". Ein Clip zeigt, wie Gabriel das Vorhaben von Kane antizipiert, den Engländer verfolgt und eng beschattet, um das lange Anspiel von Manuel Neuer zu unterbinden.

Im Spiel gegen den Ball besetzte Jorginho bei Arsenal den Raum vor der Abwehrkette und machte Jamal Musiala das Leben schwer. Das Video zeigt außerdem, wie Ødegaard das Pressing initiiert und Eric Dier unter Druck setzt. Arsenal erobert dabei den Ball und kommt in Person von Gabriel Martinelli zum Abschluss.

Im dritten Clip geht es um Bayerns Möglichkeiten, sich diesem Pressing zu entziehen. Besonders gut funktioniert dies, als Leroy Sané einen Elfmeter herausholt. Eingeleitet wird die Aktion übrigens von Neuer, der mit einem frechen Lupfer über Martinelli die erste Pressingwelle ins Leere laufen lässt, ehe Leroy Sané zum Solo ansetzt.

Der letzte Clip zeigt Bayerns Aufbauspiel nach einem Abstoß. In dieser Phase war das Spiel offener (oder "chaotischer", um es mit den Worten von Arteta zu formulieren). Bayern hat mehr Platz, um das Pressing auszuspielen. Leon Goretzka findet diesen und kann dann Sané bedienen.

Arsenals Offensivstrategie

In the Zone: Arsenals Verhalten mit Ball

Das zweite Video beginnt mit einem Beispiel für Arsenals Offensivarbeit über die rechte Seite. Diese wurde immer wieder überlagert, um dort für Gefahr zu sorgen. Die Zusammenarbeit zwischen Außenverteidiger Ben White und Flügelstürmer Bukayo Saka funktionierte oft sehr gut.

Benítez meinte dazu: "Arsenal hat das Spiel in den ersten 17 Minuten kontrolliert. Sie haben sich auch fallen lassen und tief verteidigt, wenn es notwendig war. Anschließend wurde wieder hoch verteidigt und zwar mit Tempo und Intelligenz, so dass der Ball wiedererobert werden konnte."

Bei Bayern orientierte sich deshalb Serge Gnabry oft nach hinten, um im Spiel gegen den Ball zu helfen (zweiter Clip). Trotzdem kriegt Arsenal die Möglichkeit, durch White auf 2:0 zu stellen. "Wenn Ben den reinmacht, ist es eine ganz andere Ausgangslage", so Arteta später.

Eine weitere Beobachtung von Benítez hinsichtlich Arsenals Offensivspiel: "Zwischen den Linien war Ødegaard immer gefährlich. Wenn er den Raum nicht fand, war es für Konrad Laimer einfacher, ihn in Schach zu halten."

In der zweiten Halbzeit veränderte Arsenal die Herangehensweise und brachte Oleksandr Zinchenko, der das Aufbauspiel beleben sollte. "Arsenal agierte bei Ballbesitz hinten mit einer Dreierkette, Zinchenko stand etwas höher. Im dritten Clip sehen wir, wie der Ukrainer in die Mitte zieht, um von dort das Spiel über die Mitte und Jorginho anzukurbeln.

Bayern bei Kontern gefährlich

In the Zone: Bayern bei Kontern gefährlich

Im letzten Video beschäftigen wir uns mit Bayerns Konterspiel. Den Anfang macht der Vorlauf zum Ausgleich von Gnabry in der 18. Minute, als man den sich anbietenden Raum eiskalt ausnutzt.

Im zweiten Clip ist Musiala derjenige, der die Geschwindigkeit von Sané ins Spiel bringt. Arsenal hat Glück, dass White gut aufpasst und ihn am Torschuss hindert. "Wir haben zu oft zugelassen, dass sie es so machen konnten. Im Rückspiel müssen wir dies besser hinkriegen."

Benítez beobachtete in der zweiten Halbzeit, wie Alphonso Davies mit seinen Läufen für positive Momente im Bayern-Spiel sorgte. Außerdem schnitt das Zusammenspiel zwischen Sané und Kane seiner Meinung nach gut ab.

Sané ist auch ein Protagonist im dritten Clip, als er den Ball tief aus der eigenen Hälfte weit nach vorne bringt. Nach einer Kombination mit Musiala mündet der Angriff in einem Abschluss von Gnabry. Kurz darauf wird Sané ausgewechselt, allerdings beendete er das Spiel trotzdem mit der durchschnittlich längsten Distanzüberbrückung pro Lauf mit Ball (9,9 Meter).