Champions League: Analyse der Treffer in der Gruppenphase
Montag, 18. Dezember 2023
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Die UEFA-Analyseabteilung hat einen detaillierten Blick darauf geworfen, wie in dieser Saison die 296 Tore in der Gruppenphase der UEFA Champions League erzielt wurden.
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In der Gruppenphase der Champions League fielen 296 Tore, im Durchschnitt 3,09 pro Spiel – Manchester City, schon in der vergangenen Saison das torhungrigste Team, war mit 18 Treffern erneut am erfolgreichsten.
Für die Analyseabteilung der UEFA war die Art und Weise, wie die Tore erzielt wurden, der wichtigste Bereich, den es zu untersuchen galt – und die daraus resultierende Analyse betrachtet eine Reihe von Aspekten, einschließlich der Varianten von Angriffen sowie Assists und der Anzahl der Ballberührungen durch den Torschützen.
Das erste Balkendiagramm zeigt die Art der Angriffe, die in der Gruppenphase zu Toren führten – 25 % der Angriffe resultierten aus einer Phase strukturierten Ballbesitzes. Dies bedeutet, dass eine Mannschaft kontrolliert gegen einen Gegner angreift, der in einem organisierten, tiefstehenden Abwehrblock verteidigt.
Die zweithäufigste Angriffsvariante, die zu Toren führte, war ein schneller Durchbruch, auf den 17 % der Tore entfielen. Früher wurden solche Angriffe in der Kategorie "Strukturierter Ballbesitz" erfasst, aber zum besseren Verständnis haben wir sie anders klassifiziert, da es sich dabei um Angriffe handelt, die gegen eine hochstehende Abwehr zum Erfolg führten – zum Beispiel, wenn eine Mannschaft von hinten aufbaut und auf dem Weg zum Tor durch die Linien spielt, ohne dem Gegner die Möglichkeit zu geben, sich zu einem strukturierten, tiefstehenden Block zu reorganisieren.
Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Assist-Varianten, die zu den Toren führten. Die obige Grafik zeigt, dass fast ein Drittel der Tore in der Gruppenphase (31 %) ohne Assist erzielt wurden. Vielmehr war der Torschütze nach einem Abpraller oder nach einem abgefälschten Ball oder nach einer Balleroberung erfolgreich.
Wenn der Ball von einem Mitspieler kam, war die Flanke der verbreitetste Assist (23 %), was eine Tendenz der letzten Spielzeiten fortsetzt. Auch tödliche Pässe (14 %) standen hoch im Kurs, wobei hier anzumerken ist, dass diese Kategorie jeden Pass – ob lang oder kurz – umfasst, der die letzte Verteidigungslinie durchbricht.
Um auf die Frage der Flanken zurückzukommen, meinte ein Mitglied der Technischen Beobachter der UEFA, dass er nur selten Tore aus hohen Flanken sieht, die von der Eckfahne aus geschlagen werden. Die obige Grafik unterstreicht diesen Punkt, denn sie zeigt, dass 30 % der Treffer nach Assists – niedrige Flanken oder Rückpässe – erzielt wurden, die von der rechten oder linken Seite des Strafraums kamen.
Das obige Balkendiagramm zeigt, dass mehr als die Hälfte der erzielten Tore (53 %) aus Spielzügen mit einem bis fünf Pässen resultierten. Am anderen Ende der Skala entfielen 16 % der Tore auf Spielzüge mit zehn oder mehr Pässen. Die nachstehende 3D-Darstellung bietet eine klare Orientierungshilfe, um zu sehen, wo die Torabschlüsse ihren Lauf nahmen.
In der Champions League, wo es wenige Räume gibt, muss ein Angreifer mit optimaler Geschwindigkeit und Präzision agieren. Zur Veranschaulichung: Bei fast zwei Dritteln der Tore in der Gruppenphase (63 %) brauchte der Torschütze nur einen Kontakt, ehe er den Ball im Netz versenkte.
In Verbindung mit dem obigen Tortendiagramm unterstreicht die folgende Grafik, warum Schnelligkeit von entscheidender Bedeutung ist: Bei 68 % der erzielten Tore wurde der Torschütze von der gegnerischen Mannschaft direkt unter Druck gesetzt – daher ist es wichtig, den Torabschluss mit möglichst wenigen Ballberührungen zu suchen.
89 Treffer fielen nach Standardsituationen – 30 % der Gesamtzahl. Darin enthalten sind 35 Tore nach Eckbällen und zehn nach Einwürfen.
Sechs Tore fielen durch direkte Freistöße – zwei davon von Galatasaray-Flügelflitzer Hakim Ziyech beim 3:3-Unentschieden gegen Manchester United.
• Diese Analyse bildet den Abschluss einer Reihe von Artikeln, die von der UEFA-Analyseabteilung im Laufe der Champions-League-Gruppenphase 2023/24 erstellt wurden – ein weiterer Schritt in der Bereitstellung von Erkenntnissen für die Community der Analysten und Trainer in ganz Europa.
Atle Rosseland, Teamleiter der Leistungsanalyse in der Fußballabteilung der UEFA, sagte: "Krzysztof Waloszczyk hat in diesem Jahr alle UEFA-Fußballprojekte mit Unterstützung von Jozef Záhorský, dem Chef der Technischen Ausbildung, geleitet, und ich glaube wirklich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um maßgeschneiderte Erkenntnisse aus allen Wettbewerben der A-Klubs und Nationalmannschaften zu sammeln."
"Ultimatives Ziel ist es, die Video- und Datenerfassung bei allen unseren Turnieren zu standardisieren und diese Informationen an alle Vereine in den Nationalverbänden der UEFA-Familie weiterzugeben."