Champions League Leistungsanalyse: Griezmann führt das Pressing von Atleti an
Samstag, 11. November 2023
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Die Analyseabteilung der UEFA hat den deutlichen Sieg von Atlético de Madrid gegen Celtic am 4. Spieltag der UEFA Champions League unter die Lupe genommen.
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Atlético de Madrid feierte gegen Celtic seinen bislang höchsten Sieg in der UEFA Champions League.
Entscheidend war laut der Analyseabteilung der UEFA dabei das aggressive Pressing von Atleti – nicht zu vergessen die individuelle Klasse von Antoine Griezmann.
Diese 3D-Visualisierung zeigt den gemeinsamen Ansatz der Spieler von Atlético, die mit ihrem frühen Pressing jeden Ansatz eines Spielaufbaus der Schotten schon im Keim erstickten. Daran beteiligten sich alle Spieler der Spanier, auch die beiden Innenverteidiger José María Giménez (Nummer 2) und Mario Hermoso (22).
In 77 % aller Fälle kamen die Schotten aufgrund dieses Pressings nur zu maximal zwei Pässen in der eigenen Hälfte. Die Spieler von Celtic hatten schlichtweg keine Zeit, sobald sie in Ballbesitz waren.
Im Video sieht man den aggressiven Ansatz von Atlético, das Celtic keine Luft zum Atmen ließ. Auch Griezmann war immer wieder an vorderster Front mit dabei, wenn er zum Beispiel Celtics Rechtsverteidiger Alistair Johnson anlief und das mit einem Speed von 28 km/h.
Der UEFA-Spielbeobachter Aitor Karanka lobte vor allem den "Teamspirit und die Laufbereitschaft" der Spanier. 69 % aller Pressings waren Teampressings, also unter Beteiligung von mindestens fünf Spielern.
Richten wir den Blick auf den späteren Man of the Match. Griezmann agierte vor allem auf der linken Seite des Atleti-Mittelfelds, war sich aber für keinen Laufweg zu schade. Hier attackiert er - in Zusammenarbeit mit Innenverteidiger Rodrigo Riquelme - Johnson, um das Spiel von Celtic auf dieser Seite festzunageln.
So reduzierte Atleti die Pass-Optionen von Celtic drastisch. In fast einem Viertel aller Pressingaktionen (23 %) an denen Griezmann teilnahm, erzwang Atleti einen Ballverlust der Schotten, meist durch einen Fehlpass ins Aus. In 31 % aller Fälle spitzelte Atleti den Ball selber ins Aus und die Schotten mussten ihren Angriff wieder bei Null beginnen.
Das dritte Video stammt aus der Anfangsphase der Partie: direkt nach dem Anstoß setzen die Spanier die Schotten massiv unter Druck und blockieren alle Passwege, Griezmann selbst sprintet in Richtung Johnson, um ihn zu einem Fehlpass zu zwingen.
Neben seinem großartigen und laufintensiven Pressing glänzte Griezmann allerdings auch als zweifacher Torschütze und bereitete einen Treffer von Álvaro Morata mit vor.
Das letzte Video zeigt, wie gut sich Griezmann sich in seiner eher ungewohnten Position zurecht gefunden hat: er hält seine Position auch dann, wenn seine Teamkollegen auf der anderen Seite einen Angriff einleiten und als er den Ball dann bekommt, hat er seine Optionen längst abgewogen und sich für einen Pass nach links zu Riquelme entschieden.
Insgesamt schlug Griezmann in den 64 Minuten, die er auf dem Platz stand, 56 Pässe, 49 von ihnen (87,5 %) kamen an den eigenen Mann. Davon schlug er 42 in der gegnerischen Hälfte.