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Hamit Altıntop über das Finale von Istanbul

Als Endspielbotschafter der UEFA Champions League weiß Hamit Altıntop genau, was vor dem Anpfiff in den Köpfen der Spieler vorgeht.

Endspielbotschafter der Champions League:  Hamit Altıntop
Endspielbotschafter der Champions League: Hamit Altıntop AFP via Getty Images

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Wann flattern bei einem Spiel im Champions-League-Finale die Nerven? Wenn der Spieler unmittelbar vor dem Anstoß die legendäre Hymne hört? Wenn der Trainer seine letzte Kabinenansprache hält? Oder im Bus auf dem Weg ins Stadion? Hamit Altıntop spürte schon vorher einen dicken Klumpen im Hals.

Er ist einer von nur vier Türken, die schon einmal ein Champions-League-Endspiel bestritten haben (Inters Hakan Çalhanoğlu könnte nun der erste Türke werden, der den Henkelpott auch gewinnt), deshalb kennt sich Altıntop mit den Gefühlen kurz vor einem Endspiel bestens aus. Er erlebte diese faszinierenden Momente mit Bayern München 2010 im Finale gegen Inter – doch eine Gänsehaut bekam er schon 24 Stunden zuvor. "Es war beim Abschlusstraining vor dem Spiel im Bernabéu", erinnert er sich. "Da waren so viele Kameras und es war unglaublich heiß. Während dieser Trainingseinheit haben wir so richtig begriffen, welchen Stellenwert dieses Finale hat."

Eine Woche zuvor hatten die Münchner wieder das nationale Double unter Dach und Fach gebracht, aber ein Champions-League-Finale war da schon eine ganz andere Hausnummer. "Ich habe erst nach und nach begriffen, welche weltweite Ausstrahlung, welche Power und welche Publicity die Champions League hat", so der heute 40-Jährige, der als zweiter türkischer Spieler nach Yıldıray Baştürk (2002 mit Leverkusen gegen Real Madrid) in einem Endspiel der Königsklasse stand. "Es war wunderbar und eine unglaubliche Erfahrung. Selbst heute noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke."

Aber es kommen auch schmerzliche Erinnerungen hoch, denn die Bayern verloren mit 0:2, Diego Milito traf zweimal für die Mailänder. Doch Altıntop nimmt's sportlich. "Ich bin durch diese Niederlage gewachsen", so der ehemalige Mittelfeldspieler. "Es war sehr enttäuschend, dass wir den Pokal nicht gewonnen haben, aber an diesem Tag war Inter einfach die bessere Mannschaft."

Endspiel-Highlights 2010: Inter - Bayern 2:0

Bayern verlor 2012 noch ein Finale, ehe man in der folgenden Saison endlich triumphieren konnte, sehr zum Leidwesen von Nuri Şahin, der damals in Wembley mit Borussia Dortmund den Kürzeren zog und somit als dritter türkischer Spieler in einem Finale leer ausging. Zu diesem Zeitpunkt trug Altıntop nach einem kurzen Intermezzo bei Real Madrid schon das Trikot von Galatasaray.

Wie Baştürk und Şahin war auch Altıntop in Deutschland geboren worden. Er wuchs in Gelsenkirchen auf und spielte ein paar Jahre für Schalke. Für die Türkei absolvierte er 82 Länderspiele, sein Debüt dort hatte er 2004 gefeiert.

"Wir haben immer der türkischen Nationalmannschaft die Daumen gedrückt und auch den türkischen Klubs im Europapokal", erinnert er sich an seine Kindheit. "Wir kannten alle Positionen, Spieler und ihre letzten Leistungen sehr gut."

Mit Galatasaray traf er 2012/13 im Achtelfinale der Champions League ausgerechnet auf Schalke, den Klub, bei dem er seine ersten fußballerischen Gehversuche unternommen hatte. In Istanbul kam Gala nicht über ein 1:1 hinaus und flog mit gedämpftem Optimismus in seine Geburtsstadt. "In dieser Saison hatte ich eine sehr merkwürdige Beziehung zum Torpfosten: wenn ich mich nicht irre, hatte ich in dieser Saison nicht weniger als neun Pfostenschüsse. Der Ball wollte einfach nicht reingehen. Wir hätten schon das Hinspiel gewinnen müssen – auch da hatte ich natürlich den Pfosten getroffen. Wir sind gut ins Spiel gekommen, lagen aber bald 0:1 hinten. Dann spielte mir Selçuk İnan den Ball zu und ich zog aus gut 35 Metern einfach ab und wieder klatschte der Ball an den Pfosten, aber diesmal sprang er von dort ins Netz und es stand 1:1."

Galatasaray gewann diese dramatische Partie schließlich mit 3:2 und zog ins Viertelfinale ein, wo man nach großem Kampf an Real Madrid (0:3 A, 3:2 H) scheiterte. "Wir hätten sie damals fast rausgeschmissen", blickt Altıntop auf dieses Duell zurück. "José Mourinho hat später eingestanden, dass er in der zweiten Hälfte des Rückspiels ganz schön gezittert hat. Ich kannte José aus meiner Zeit bei Real Madrid und wenn Mourinho so etwas eingesteht, dann hatte er wirklich Bammel."

In voller Länge: Galatasaray - Real Madrid 3:2

Jetzt freut sich Altıntop, dass das Finale dieser Saison in Istanbul ausgetragen wird, er fungiert für dieses große Spiel als Endspielbotschafter.

"Spiele in Istanbul sind einfach brillant", so Altıntop, der inzwischen Vorstandmitglied im türkischen Fußballverband ist (TFF). "Eine Woche vor und eine Woche nach großen Spielen gibt es in der Stadt kein anderes Thema. Die Einwohner der Stadt leben und atmen Fußball."

Wandbilder feiern Finalisten der Champions League

Die Millionenmetropole am Bosporus ist für Altıntop "die kulturelle Hauptstadt der Welt". Und weiter: "Es ist eine riesige, pulsierende und dynamische Stadt. Wir haben immer wieder bewiesen, dass wir solche großen Veranstaltungen ausrichten können, und hoffentlich werden wir das wieder zeigen."

"2005 herrschte beim Finale [AC Milan gegen Liverpool] eine großartige Atmosphäre, dieses Mal wird das Endspiel hoffentlich noch besser. Alle, die für dieses Spiel nach Istanbul kommen, werden unvergessliche Stunden erleben."

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Im Programm findet ihr alle Infos, die ihr über Manchester City und Inter wissen müsst, dazu noch Analysen der Schlüsselmomente und taktischen Trends dieser Saison, einen ausführlichen Stadtführer über Istanbul – mit Rückblick auf das legendäre Finale von 2005 – ein Interview mit Endspielbotschafter Hamit Altıntop und vieles mehr. Holt euch jetzt das offizielle Programm für das Champions-League-Endspiel 2023! Hier könnt ihr es bekommen!

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