In the Zone: Leistungsanalyse zu Real Madrid - Man City
Donnerstag, 11. Mai 2023
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Die Technischen Beobachter der UEFA werfen einen Blick auf die defensive Organisation beider Teams und das clevere Rotationsspiel von Real.
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Das Santiago Bernabéu war am Dienstag Schauplatz eines spannenden Duells in der UEFA Champions League: Im Halbfinal-Hinspiel zwischen Real Madrid und Manchester City gab es zwar keinen Sieger, aber dafür zwei herrliche Treffer.
Nach dem Abpfiff gab es für die technischen Beobachter der UEFA viel Gesprächsstoff, darunter die defensive Organisation beider Teams und Madrids cleveres Rotationsspiel. In diesem Artikel, der euch von FedEx präsentiert wird, werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten taktischen Aspekte des Hinspiels.
Tore
1:0 - Vinícius Júnior (36. Minute)
Mit dem ersten Torschuss der Madrilenen sorgte der Brasilianer in spektakulärer Manier für den Führungstreffer, als er von außerhalb des Strafraums nach innen zog und mit einem wuchtigen Schuss sein siebtes Tor in der laufenden Champions-League-Spielzeit erzielte.
1:1 - Kevin De Bruyne (67.)
Das Tor fiel, als İlkay Gündoğan den Ball zu De Bruyne zurücklegte, der mit einem herrlichen Schuss von außerhalb des Strafraums traf. Es war sein 14. Treffer in der Königsklasse. Außerdem baute der Belgier mit dem Ausgleich die Ungeschlagen-Serie von City auf wettbewerbsübergreifend 21 Spiele aus.
Spieler des Spiels: Kevin De Bruyne
"Er war der einflussreiche Spieler, den City gebraucht hat, um ein positives Resultat aus dem Estadio Santiago Bernabéu mitzunehmen", sagten die technischen Beobachter UEFA nach der Partie.
"Kevin ist ein wichtiger Spieler für uns", merkte City-Mittelfeldspieler Rodri im Anschluss an die Begegnung an. "Wir haben ein bisschen gelitten, weil sie den Ball haben laufen lassen. Mit seinem Tor hat er uns das Selbstvertrauen gegeben, weiter dranzubleiben."
Formationen
Real Madrid
Der Titelverteidiger spielte in einer 4-3-3-Formation mit einer Viererkette um Antonio Rüdiger (22), der in Abwesenheit des gesperrten Éder Militão neben David Alaba (4) in der Innenverteidigung begann. Rüdiger wurde von den technischen Beobachtern der UEFA für seine "hervorragende Arbeit" gelobt, die ausschlaggebend dafür war, dass Erling Haaland kaum in Erscheinung trat.
Man City
Citys Formation mit Ball - wie in der obigen Grafik dargestellt - war ein 3-4-3, bei dem Innenverteidiger John Stones (5) neben Rodri (16) ins Mittelfeld rückte und im Zentrum eine Raute aus ihm, Rodri, Gündoğan (17) und De Bruyne (8) bildete. Dies führte zu einem 4 gegen 3 im Zentrum und half dem amtierenden englischen Meister, den Ballbesitz in der ersten halben Stunde zu kontrollieren.
Features
Das erste Merkmal, auf das wir uns konzentrieren sollten, ist Madrids Versuch, den Spielaufbau von City zu stören. Real versucht es mit einer 4-1-4-1-Formation, und mit Ausnahme der beiden Innenverteidiger, die auf Haaland aufpassten, wurde auf dem gesamten Platz mit Manndeckung gespielt.
Es ist erwähnenswert, dass sie erst dann ins aggressive Pressing schalteten, wenn sie die richtige Gelegenheit witterten, wie bei Walkers Kopfball in Richtung von Rodri. Das war das Stichwort für Vinícius Júnior, der sich den Ball schnappte und eine Flanke schlug, die ohne Rúben Dias wohl Karim Benzema erreicht hätte.
Der Schwerpunkt liegt nun auf Madrids Arbeit im Mittelblock. Interessant ist zunächst einmal, wie kein Druck auf Rodri ausgeübt wurde, wenn er den Ball hatte. Stattdessen beobachteten Madrids Mittelfeldspieler Gündoğan und De Bruyne, und in dem Moment, in dem der Ball zu Ersterem gelangt, schaltete sich Federico Valverde ein, um die Kugel zurückzuerobern und einen Konter einzuleiten.
"Ich denke, wir haben uns darauf konzentriert, den Raum zwischen den Linien zu kontrollieren und zu verhindern, dass De Bruyne und Gundögan diesen ausnutzen", sagte Ancelotti: "Sie hatten viele Ballkontakte, aber das Wichtigste war, den Raum zwischen den Linien zu schließen."
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Bemühungen Madrids, gegen den Ball zu arbeiten. Wenn der hohe Block gegen City nicht erfolgreich war, zogen sich die Madrilenen zurück, um das Spielgerät zu erobern und einen Gegenangriff zu starten.
Um die Spielbeobachter der UEFA zu zitieren: "Madrid überließ City den Ball im Zentrum, verteidigte eng und tief und nutzte Rodrygo sowie Vinícius, um den Ball zu erobern und Konter einzuleiten."
Die Spielbeobachter der UEFA warfen ebenfalls einen Blick auf die Arbeit von City ohne Ball, dabei steht vor allem der hohe Mittelfeldblock der Engländer im Fokus.
Auch wenn die Defensivformation von City überwiegend ein 4-4-2 war, gab es regelmäßig Umstellungen, bei denen auch Grealish auf seiner Seite aufrückte. Das führte unter anderem dazu, dass die Gäste das Spiel von Real nach vorne verhinderten, sodass im Aufbau häufig der Pass nach hinten gesucht werden musste.
Madrid gab am Dienstag 13 Torschüsse ab - zwölf davon in der zweiten Halbzeit, als Camavinga von der Linksverteidigerposition immer öfter den Weg ins Zentrum suchte.
Um Mittelfeldspieler Modrić zu zitieren: "In der Halbzeitpause mussten wir einige Dinge korrigieren. Der Trainer wollte, dass wir mehr Ballbesitz haben und dass wir kreativer sind. Deshalb haben wir Camavinga alle Freiheiten gelassen, damit er öfter ins Mittelfeld rückt - das hat gut funktioniert."
Der Schlüssel, um Camavinga ins Zentrum zu ziehen, war ein cleveres Rotationsspiel. Sobald der junge Franzose den Weg in die Zentrale suchte, ließ sich Kroos auf die Linksverteidigerposition fallen und Modrić übernahm den äußeren Part im Mittelfeld.
Stimmen
Carlo Ancelotti, Real Madrid: "In den ersten 30 Minuten hatten sie mehr Ballbesitz, aber wir haben uns davon nicht beunruhigen lassen. Wir standen sehr kompakt und haben auf den richtigen Moment gewartet, um effektiv umzuschalten. Wir hatten das Spiel defensiv unter Kontrolle"
"In der zweiten Halbzeit war es dann ganz anders - wir hatten mehr Kontrolle, haben den Ball laufen gelassen und Chancen kreiert."
"[Über Camavinga] Manchmal versuchen wir, ihn ins Zentrum zu ziehen, da er dort für Gefahr sorgen kann, das war besonders in der zweiten Halbzeit der Fall."
Josep Guardiola, Man City: "In dieser Art von Spiel braucht man seine besten Spieler - Ederson und Kyle Walker waren gegen eine der besten Mannschaften außergewöhnlich."
"Die Räume zwischen den Innenverteidigern und den Außenverteidigern wurden von den offensiven Mittelfeldspielern besetzt - von Modrić, Toni Kroos oder Valverde - sodass zwei Innenverteidiger immer an Erling dran waren. Das war nicht einfach für ihn."