In the Zone: Leistungsanalyse des 2:0 von Real Madrid gegen Chelsea

Real Madrid hat am Dienstag mit einem 2:0-Sieg an der Stamford Bridge das dritte Halbfinale in Serie in der UEFA Champions League erreicht.

In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, analysieren die technischen Beobachter der UEFA die taktischen Finessen des spanischen Meisters.

Tore

0:1 - Rodrygo (58. Minute)

Der Brasilianer setzte sich auf dem rechten Flügel gegen den heranstürmenden Trevoh Chalobah durch, stürmte in den Strafraum und schlug den Ball vor das Tor. Karim Benzema konnte das Leder nicht erreichen, doch Vinícius Júnior am langen Pfosten hatte den Geistesblitz, die Kugel zurück zu seinem Landsmann zu spielen, der nur noch einschieben musste.

0:2 - Rodrygo (80.)

Der eingewechselte Antonio Rüdiger spielte den Ball aus der Madrider Hälfte heraus auf Vinícius Júnior, der vom linken Flügel in den Strafraum eindrang und nach innen zu Federico Valverde spielte. Der Uruguayer ließ Mykhailo Mudryk aussteigen, ging dann an Thiago Silva vor und bediente Rodrygo, der erneut das Leder lediglich über die Linie drücken musste.

Spieler des Spiels: Federico Valverde

Zu dieser Wahl sagten die technischen Beobachter der UEFA: "Er hat dem Mittelfeld eine exzellente Balance verliehen und war bei Ballbesitz sehr ruhig. Auch in der Defensive zeigte er eine starke Leistung und lieferte eine tolle Vorarbeit zum zweiten Tor."

Formationen

Chelsea

So spielte Chelsea

Frank Lampard ließ die Gastgeber in einem 3-4-2-1 auflaufen, in dem Conor Gallagher (23) in seinem erst zweiten Champions-League-Einsatz auf der linken Angriffsseite zum Einsatz kam und Kai Havertz (29) wieder auf der Mittelstürmerposition agierte.

Real Madrid

So spielte Real Madrid

Madrids Formation war ein 4-3-3, sowohl mit als auch ohne Ball, und die Mannschaft blieb im Vergleich zum Hinspiel unverändert, wobei Mittelstürmer Benzema (9) seinen 150. Champions-League-Einsatz feiern durfte.

Taktische Merkmale

Der erste Clip erinnert an ein wesentliches taktisches Merkmal des Madrider Erfolgs im Hinspiel, nämlich wie sie die Räume auf den Außen ausnutzten, in die die Außenverteidiger Camavinga und Dani Carvajal eindrangen, um Pässe nach vorne zu spielen.

Die Londoner verteidigten in einem 4-2-3-1 mit Enzo Fernández und Mateo Kovačić, die die Zonen von Valverde und Luka Modrić kontrollierten, während Kanté ein Auge auf Toni Kroos hatte. Auf der rechten Seite hatte James die Aufgabe, die Läufe von Camavinga zu unterbinden, während auf der linken Seite Gallagher diese Aufgabe gegen Éder Militão übernahm.

Der Titelverteidiger bewies, dass er in der Lage ist, Lösungen zu finden, wenn es darum ging, den kompakten Mittelfeldblock von Chelsea zu überwinden. Dies wurde vor allem durch die Schnelligkeit von Rodrygo auf der einen und von Vinícius Júnior auf der anderen Seite geschafft.

Ein weiteres Merkmal, das den technischen Beobachter der UEFA auffiel, war die Positionierung von Chelseas Mittelfeldspieler Kanté und das Problem, das dies Madrid zeitweise bereitete. Ancelotti selbst sprach nach dem Spiel von Schwierigkeiten, die in den beiden Sequenzen in diesem Video zu sehen sind.

Ancelotti sagte hinterher, dass seine Mannschaft "unter dem Positionsspiel von Kanté gelitten" habe, "der auf der halbrechten agiert hat". Er erklärte, dass, wenn Camavinga "auf der linken Seite Druck auf Reece James ausübte, wir Schwierigkeiten hatten, die Position von Kanté zu kontrollieren. In der zweiten Halbzeit habe ich die Position geändert. Ich habe Valverde auf die linke Seite gestellt und dort waren wir dann deutlich besser."

Madrids Konterfähigkeiten stehen im Mittelpunkt des nächsten Abschnitts, in dem drei Beispiele für die Qualität einer Mannschaft vorgestellt werden, die sowohl aus der Tiefe als auch aus dem Spiel heraus ausgezeichnet kontern kann.

Um die Gefährlichkeit von Vinícius Júnior zu unterstreichen: Der Brasilianer lag in dieser Woche mit sieben erfolgreichen Ballaktionen nach einem Eins-gegen-eins mit Milans Ismaël Bennacer an zweiter Stelle (nur Napolis Kvicha Kvaratskhelia schaffte mehr).

Einschätzung der Trainer

Frank Lampard, Chelseas Interimstrainer: "Wir waren häufig im Strafraum und hatten eine Menge Flankenmöglichkeiten. Wenn man diese Chancen nutzen kann und den Führungstreffer erzielt hätte, wäre - mit den Fans im Rücken - alles möglich gewesen. Wir haben den Ball sehr gut laufen lassen und ihnen viele Probleme bereitet."

"Es ist das erste Spiel, seit ich zurück bin, bei dem ich das Gefühl habe, dass wir vor der Partie über Dinge gesprochen und sie wirklich umgesetzt haben. So muss es den Rest der Saison ebenfalls laufen. Ich denke, der Mittelfeldblock hat sehr gut funktioniert."

Carlo Ancelotti, Trainer von Real Madrid: "Die Rettungstat von Courtois [gegen Cucurella] war sehr wichtig. Wir wollten nicht, dass sie in Führung gehen. Das hätte für uns ein Problem werden können. In der zweiten Halbzeit waren wir besser und haben Räume gefunden, um gute Übergänge zwischen Defensive und Offensive zu schaffen."

"Kurz vor seinem Tor habe ich mit Rodrygo über die Spielweise von Chelsea gesprochen, weil sie nach vorne drängten und hinten viel riskierten, sodass es oft zu Drei-gegen-Drei-Situationen kam."