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In the Zone: Dortmund - Chelsea Leistungsanalyse

Die Technischen Beobachter der UEFA haben den Sieg von Dortmund im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen Chelsea genauer unter die Lupe genommen.

In the Zone: Dortmund schafft Überzahl

Mit einem Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen den FC Chelsea hat Borussia Dortmund seinen bärenstarken Start ins Jahr 2023 fortgesetzt.

Den siebten Sieg in Folge verdankten sie dem Treffer von Karim Adeyemi in der zweiten Halbzeit. In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, analysieren die Technischen Beobachter der UEFA, wie sich die Außenstürmer ins Mittelfeld zurückfallen ließen, um dadruch im Zentrum Überzahlsituationen zu schaffen.

Live-Ticker zum Nachlesen: Dortmund - Chelsea 1:0

Tore

Highlights: Dortmund - Chelsea 1:0

1:0: Karim Adeyemi (63.)

Dortmund hat die letzten zehn Spiele gegen Klubs aus England in diesem Wettbewerb nicht gewonnen und beendete diese Negativserie dank eines unwiderstehlichen Solos von Adeyemi in der zweiten Halbzeit.

Das Tor entstand aus einer Ecke von Chelsea. Nachdem João Félix nach einer Kopfballverlängerung von Kai Havertz den Ball nicht entscheidend aufs Tor bringen konnte, landete der Ball bei dem 21-Jähringen, der Enzo Fernández im Laufduell keine Chance ließ, Kepa Arrizabalaga umkurvte und aus spitzem Winkel einschob.

Spieler des Spiels: Karim Adeyemi

Nicht nur bei seinem traumhaften Solo stellte Adeyemi sein Tempo und seine Unbekümmertheit unter Beweis: "Bei dem Tor hat er seine Schnelligkeit und seine Cleverness gezeigt. Vor allem in den Umschaltmomenten nach vorn hat Dortmund seine Schnelligkeit sehr gut genutzt. Tolle Mannschaftsleistung von Dortmund, aber er war wichtig mit seinem Tor", sagten die Technischen Beobachter der UEFA.

Formationen

Dortmund

Die Gastgeber begannen in einem 4-1-4-1. Im Ballbesitz bauten sie das Spiel über die beiden Innenverteidiger Niklas Süle (25) und Nico Schlotterbeck (4) sowie Can (23) auf, der ohne Ball den Raum vor der Abwehr dicht machte, um Pässe zu den beiden Stürmern abzufangen oder Havertz oder João Félix unter Druck zu setzen, wenn diese sich etwas zurückfallen ließen.

Im Spielaufbau rückten die Dortmunder Außenverteidiger Marius Wolf (17) und Raphaël Guerreiro (13) nach vorne und die Flügelstürmer Brand (19) und Adeyemi (27) nach innen, um im Zentrum Überzahlsituationen gegen die beiden defensiven Mittelfeldspieler von Chelsea zu schaffen, wie im Video oben zu sehen ist. Innerhalb dieser Struktur gab es viele Freiheiten für Jude Bellingham (22), der versuchte, an den Ball zu kommen und das Spiel zu lenken.

Chelsea

Die Londoner agierten in einem 4-2-3-1 und der Technische Beobachter der UEFA hob insbesondere die Position von João Félix (11) hervor, der vor den defensiven Mittelfeldspielern Fernández (5) und Ruben Loftus-Cheek (12) alle Freiheiten hatte. Der Portugiese hatte mehr Ballkontakte und schlug mehr Flanken (jeweils neun) als jeder andere Spieler auf dem Platz und hätte mit seinem Lattenschuss beinahe die Führung für die Blues erzielt.

Features

Wie das Video oben zeigt, spielte Dortmund immer wieder über das Zentrum, um von dort in die Hälfte von Chelsea vorzudringen.

Im ersten Clip ist zu sehen, wie Dortmund über Torhüter Gregor Kobel aufbaut, beide Außenverteidiger in die Breite zieht und der rechte Außenstürmer Brandt sich neben Bellingham und Salih Özcan ins Mittelfeld fallen lässt, um den Gastgebern dort eine Überzahlsituation zu verschaffen. Als das Video ein zweites Mal stoppt, zieht Özcan auf den Flügel, während Adeyemi, der andere Außenstürmer, seinen Platz im Zentrum einnimmt, um die Überzahl gegen Fernández und Loftus-Cheek aufrechtzuerhalten.

Überladungen mit anschließendem Umschaltspiel waren in der Gruppenphase gern gesehene Mittel und das sehen wir auch hier, als Adeyemi den Ball auf die rechte Seite spielt, wo Wolf und Brandt im Zusammenspiel eine Schusschance für Wolf herausarbeiten. Brandt war in dieser Champions-League-Woche der Spieler mit den meisten Pässen im Angriffsdrittel (25), 92,3% davon kamen an.

Im zweiten Clip baut Dortmund wieder auf und Can lässt sich zurückfallen, um seine Innenverteidiger zu unterstützen. Erneut geht Brandt in die Tiefe und schafft in diesem zentralen Raum eine Drei-gegen-Zwei-Situation. Er zeigt Mut und Qualität, als er den Pass stark annimmt und sich von Fernández löst.

Fernández zieht also nach vorne, Bellingham und Özcan haben dadurch beide Platz und Loftus-Cheek steht zwischen den beiden. Bellingham spielt dann einen Pass in die Breite zu Sébastien Haller und schickt diesen mit einem weiteren Zuspiel in den Strafraum.

Der dritte und letzte Clip zeigt eine kleine Abweichung von diesem Muster. Drei Spieler bauen auf und die Außenverteidiger stehen nahe der Seitenlinie. Doch als Can dann etwas weiter nach vorne rückt, bildet Dortmund nun eine Viererkette im Zentrum, wobei Brandt nach innen gezogen ist, um die beiden zentralen Mittelfeldspielern gegen Fernández und Loftus-Cheek zu unterstützen. Es ist Brandt, der von Süle bedient wird, als Dortmund wieder den Weg in die Offensive sucht.

Giovanni van Bronckhorst, einer der Technischen Beobachter in dieser Woche, spricht über die Spielzüge und Bewegungen des BVB: "Man kann die Räume sehen, die sie schaffen und es ist schwierig für die Außenverteidiger und die beiden zentralen Mittelfeldspieler von Chelsea zu entscheiden, wen sie decken sollen."

Für Potter war es die "die beste Leistung" seiner Amtszeit bei Chelsea, doch die Herausforderung ist klar: Es gilt, die vielversprechenden Ansätze in Tore umzumünzen, denn in den letzten 13 Pflichtspielen hat man nur sechsmal getroffen.

Die Stimmen der Trainer

Edin Terzić, Dortmund: "Am Ende war schon auch Glück dabei. Wir haben unser Tor gut verteidigt, aber weiter vorne nicht so den Zugriff gehabt. Chelsea hat aber auch eine unglaubliche Qualität da vorne, Joao Felix ist in der Lage, sich in engen Räumen zu behaupten."

Graham Potter, Chelsea: "Unsere Performance war gut. Es war klar, dass es auswärts hier in Dortmund in der Champions League kompliziert werden würde. Vor allem unsere Leistung in der zweiten Hälfte war gut, wenn man den Gegentreffer ausklammert. Es ist jetzt Halbzeit und wir müssen es zu Hause korrigieren. Manchmal ist es das Glück, das entscheidet."

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