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In the Zone: Paris - Bayern Leistungsanalyse

Die Technischen Beobachter der UEFA haben den Sieg der Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League bei Paris genauer unter die Lupe genommen.

In the Zone: Bayerns Flügelspieler

In der Gruppenphase der diesjährigen UEFA-Champions-League-Saison wurden 37% der Tore durch Flanken erzielt. Am ersten Achtelfinal-Abend sorgte auch Kingsley Coman nach diesem Muster für den Sieg der Bayern bei Paris Saint-Germain.

In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, haben die Technischen Beobachter analysiert, wie Bayern München den Gastgeber immer wieder über die Außen vor Probleme stellte.

Live-Ticker zum Nachlesen: Paris - Bayern 0:1

Tore

Highlights: Paris - Bayern 0:1

0:1: Kingsley Coman (53.)

In seinem 50. Spiel in der Königsklasse war der 26-Jährige wie schon im Finale 2020 der entscheidene Mann und erzielte das einzige Tor des Spiels. Alphonso Davies brachte eine Flanke von der linken Seite in die Mitte, wo Coman den Ball sehenswert per Volley unter dem Körper von Gianluigi Donnarumma hinweg im Tor versenkte.

Für Coman, der in Paris geboren wurde, war es das erste Champions-League-Tor in dieser Saison, aber sein vierter Treffer in den letzten drei Pflichtspielen.

Spieler des Spiels: Kingsley Coman

An einem Abend, an dem insbesondere das Flügelspiel im Mittelpunkt stand, spielte Coman nicht nur bei seinem Tor eine wichtige Rolle - die neun Flanken, die er aus dem Spiel heraus schlug, waren die höchste Zahl eines Spielers in dieser Woche in der Champions League.

Die Technischen Beobachter der UEFA fassten seine Leistung wie folgt zusammen: "Coman war in der ersten Halbzeit derjenige, der für die Bayern die größte Gefahr darstellte. In der Halbzeit wechselte er die Flügel und erzielte den Siegtreffer mit einem coolen und präzisen Abschluss. Mit seiner enormen Laufleistung hat er es Bayern ermöglicht, Paris zu stoppen."

Formationen

Paris

Die Mannschaft von Christophe Galtier begann in einem 4-4-2-System mit Lionel Messi (30) und Neymar (10) in der Spitze, während Kylian Mbappé nach überstandener Muskelverletzung zunächst nur auf der Bank saß. Im rechten Mittelfeld kam Warren Zaïre-Emery (33) zu seinem ersten Startelfeinsatz in der Champions League, nachdem er am 25. Oktober gegen Maccabi Haifa erst spät eingewechselt worden war. Mit 16 Jahren und 343 Tagen ist er der jüngste Spieler, der jemals in einem K.-o.-Spiel der Champions League in der Startelf stand.

Bayern

Der deutsche Rekordeister spielte in einem 3-4-2-1-System, in dem die Außenverteidiger João Cancelo (22) und Coman (11) für Durchschlagskraft und Tempo auf den Außen sorgen sollten. Cancelo, der nach seiner Leihe im Januar sein erstes Spiel für die Bayern in diesem Wettbewerb und sein viertes insgesamt absolvierte, wurde zur Halbzeit für Davies ausgewechselt. Ein Wechsel, auf den wir in der folgenden Analyse noch näher eingehen werden.

Features

Für die Technischen Beobachter der UEFA waren die Flügelspieler der Bayern ausschlaggebend für den siebten Sieg in Folge in diesem Wettbewerb am Dienstagabend. Die wichtigste Änderung, die Julian Nagelsmann vornahm, war die Einwechslung von Davies anstelle von Cancelo zur Halbzeit. Der spielentscheidende Moment war die Flanke von Davies auf Coman, die am Ende zum einzigen Tor der Partie führte. Es war zwar die einzige Flanke von Davies an diesem Abend, aber auch die spielentscheidende.

Das Video oben bietet eine Analyse des Tors der Bayern. Es zeigt, wie der Ball auf der linken Seite über Eric Maxim Choupo-Moting bei Davies landet. Bereits jetzt ist zu sehen, dass Coman rechts im Strafraum sehr viel Platz hat. Davies zieht eine Linksflanke ungefähr auf die Höhe des Elfmeterpunktes und in den Lauf von Coman, der schließlich für die Führung sorgte.

Coman begann zunächst auf der linken Seite, bevor er nach der Einwechslung von Davies auf den rechten Flügel wechselte. Der zweite Clip aus dem ersten Durchgang zeigt, wie er nach einem Zuspiel von Joshua Kimmich eine gefährliche Flanke von der linken Seite auf Choupo-Moting bringt.

Im dritten Clip sehen wir eine weitere gefährliche Flanke von Coman, diesmal nach einer schönen Seitenwechsel der Bayern.

Der Plan der Bayern war offensichtlich: Gegen einen Gegner, der in einem kompakten 4-4-2-System spielt, über die Außenbahnen nach vorne zu stoßen. Laut Nagelsmann waren die Chancen auf Durchschlagskraft größer, nachdem Davies mit seiner höheren Geschwindigkeit und Power Cancelo ersetzt hatte.

Im Anschluss an die Partie erklärte er, dass er sich von seinen Außenverteidigern mehr tiefe Läufe und mehr Zug zum Tor gewünscht habe, als es in der ersten Halbzeit der Fall war. "Wir haben Phonzie [Davies] zur Halbzeit eingewechselt, weil wir auf beiden Flügeln etwas mehr Tempo haben wollten", sagte er.

"Wir haben versucht, die gegnerischen Außenverteidiger mit tiefen Läufen zu binden, und dann haben wir aus einer solchen Situation heraus das Tor erzielt. Wir wussten, dass es die Möglichkeit gibt, einige Flanken auf den langen Pfosten zu schlagen und Phonzie ist im Hinblick auf die tiefen Läufe aufgrund seiner Schnelligkeit ein hervorragender Spieler."

Für den Trainer der Bayern war es ein zufriedenstellender Abend, sein Gegenüber Christophe Galtier hingegen hat einiges aufzuarbeiten. Bei der fünften Niederlage im Jahr 2023 gelang Paris zum ersten Mal seit 15 Champions-League-Spielen und erst zum zweiten Mal in den letzten 33 Heimspielen in diesem Wettbewerb kein eigenes Tor. In der gesamten ersten Halbzeit gaben sie nur einen einzigen Schuss ab - und das war ein Freistoß in der Nachspielzeit.

Mit Mbappé auf der Bank sorgte der französische Meister in der Offensive kaum für Gefahr. Nach Ansicht der Technischen Beobachter der UEFA wollten sie den Ball zu oft in den Fuß gespielt haben, was gegen energische und disziplinierte Bayern schnell für Enttäuschung sorgte.

Das Spiel änderte sich mit der Einwechslung von Mbappé für Carlos Soler nach 57 Minuten. Seine Hereinnahme schuf Platz für Neymar und Messi und seine Schnelligkeit gab Paris die fehlende Gefahr im offensiven Bereich.

Die Stimmen der Trainer

Christophe Galtier, Paris: "Sie haben es uns schwer gemacht, aber wir hätten unsere Außenverteidiger besser einsetzen können. Die Bayern haben das Tor verdient, weil sie 60 Minuten lang gut gespielt haben, aber dann hatten wir eine 25-minütige Phase, in der wir viel besser waren, in die Tiefe gegangen sind und unser Kombinationsspiel verbessert haben. Am Ende war es eine knappe Angelegenheit."

Julian Nagelsmann, Bayern: "Wenn man gewinnt, ist immer erstmal gut zu leben. Wir haben die ersten 25 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, hatten sehr gute Kontrolle. Wir können noch geradliniger Richtung Tor spielen. Da hatte man das Gefühl, dass wir sehr überrascht waren, dass wir so viel den Ball hatten und Paris relativ wenig machen wollte. Ich wusste schon, dass sie immer wieder tief verteidigen, aber dass es so passiv ist und so sehr tief und eigentlich gar nicht auf Ballgewinn ausgelegt, das hat mich schon ein bisschen überrascht."

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