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Benfica-Trainer Roger Schmidt über die Champions League, seine Arbeit als Ingenieur und Sprachbarrieren

"Es ist spannend und macht mir viel Spaß", sagt Benfica-Trainer Roger Schmidt, der in seinen 26 Spielen beim Klub noch immer ungeschlagen ist.

Roger Schmidt ist mit Benfica erfolgreich, obwohl er die Landessprache noch nicht beherrscht
Roger Schmidt ist mit Benfica erfolgreich, obwohl er die Landessprache noch nicht beherrscht AFP via Getty Images

Roger Schmidt, der im Mai als Benfica-Trainer verpflichtet wurde, hat in Lissabon einen außergewöhnlichen Start hingelegt: Seine Mannschaft ist in der UEFA Champions League und in der portugiesischen Liga seit 26 Spielen ungeschlagen (22S 4U).

Schmidt, der neben seinem Beruf als Ingenieur in unteren Ligen aktiv war, hat sich als Trainer mittlerweile einen Namen gemacht und war für Salzburg, Leverkusen und PSV Eindhoven verantwortlich, bevor er den Posten bei Benfica annahm. Der 55-Jährige sprach mit UEFA.com über seine Karriere.

Über seine Arbeit bei Benfica

Alle Benfica-Tore in der Champions-League-Gruppenphase

Die Lebensqualität in Portugal und insbesondere in Lissabon ist sehr hoch, das wusste ich bereits. Was ich nicht wusste, ist, dass die Menschen einen sehr schnell willkommen heißen und man sich sehr schnell wie zu Hause fühlt. [Die Spieler und ich] haben uns sehr schnell verstanden und wir haben einige gute Transfers getätigt. Erfolg schafft Vertrauen und damit kommt man in den Flow.

Wie kann man den Spielern komplizierte Ideen in einer neuen Sprache vermitteln? Ich schaffe es nicht! Ich habe es nicht geschafft, in so kurzer Zeit Portugiesisch zu lernen. Natürlich arbeite ich daran, aber ich denke, dass es mit Englisch in Portugal sehr gut funktioniert: Die Portugiesen sprechen fast alle Englisch und in meiner Erfahrung als Trainer im Ausland in den letzten Jahren war die Sprache nie ein Problem.

Über die Gruppenphase der Champions League

Schmidts Benfica sicherte sich vor Paris den Gruppensieg in Gruppe H
Schmidts Benfica sicherte sich vor Paris den Gruppensieg in Gruppe HAFP via Getty Images

Mit Juventus, Paris und Maccabi sind wir natürlich in eine schwierige Gruppe gelost worden. Am Anfang war es uns egal, ob wir Erster oder Zweiter werden, aber gegen Ende haben wir natürlich gespürt, vor allem nach den beiden Spielen gegen PSG, dass der Gruppensieg möglich war. Am Schluss hatten wir auch ein bisschen Glück, dass wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen haben. Es macht einen großen Unterschied, ob man Erster oder Zweiter ist, weil man das Rückspiel als Gruppensieger zu Hause spielen darf.

Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, uns immer auf das nächste Spiel zu konzentrieren, das werden wir natürlich auch in der K.-o.-Phase tun. Die ganze Saison über haben wir von Spiel zu Spiel gedacht. In jedem Wettbewerb haben wir immer versucht, unser Bestes zu geben und unsere bestmögliche Leistung abzuliefern, und das kann man nur, wenn man das nächste Spiel als das wichtigste Spiel betrachtet.

Wie seine Arbeit als Ingenieur seine Fußballkarriere beeinflusste

Schmidt führte Salzburg in der Saison 2013/14 zum Double
Schmidt führte Salzburg in der Saison 2013/14 zum DoubleAFP via Getty Images

Man kann von allem im Leben etwas mitnehmen. Als Ingenieur hatte ich natürlich ganz andere Aufgaben, aber die Idee, an Projekten zu arbeiten und als Team zusammenzuarbeiten, um diese Projekte abzuschließen und zum Laufen zu bringen, ist [dem Fußball] sehr ähnlich. Ich denke, dass solche Erfahrungen im Leben immer hilfreich sind, und deshalb hat es mir damals auch so viel Spaß gemacht, Fußball zu spielen und nebenbei als Ingenieur zu arbeiten.

Es war für mich definitiv kein Nachteil war, etwas später ins Trainergeschäft einzusteigen - in den verschiedenen Bereichen zu arbeiten, als Trainer im Amateurfußball zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen sind später hilfreich, vor allem wenn man als Trainer im Profifußball auf höchstem Niveau arbeitet.

Über den Mix aus Jugend und Erfahrung

Benficas Innenverteidiger Nicolás Otamendi und Antonio Silva
Benficas Innenverteidiger Nicolás Otamendi und Antonio SilvaAFP via Getty Images

Unsere Innenverteidigung mit Nico Otamendi und Antonio Silva ist das Spiegelbild unserer Mannschaft: Ein Spieler, der unsere Akademie durchlaufen hat, und ein Spieler, der bereits für Manchester City und die argentinische Nationalmannschaft gespielt und viel erreicht hat. Sie alle zusammenzubringen ist die Herausforderung.

Diese Herausforderung zu meistern und diese Spieler zu begleiten und zu führen, hat viel damit zu tun, dass man solche Situationen bereits erlebt hat und dass man sich auf die Spieler einlassen und versuchen kann, sie zu begleiten. Natürlich braucht ein junger Spieler mehr taktische Ratschläge, während ein erfahrener Spieler nur konkrete Anweisungen braucht. Aber für mich ist das spannend und macht viel Spaß.

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