Interview: Ferran Jutglà über seinen Wechsel von Barcelona zu Club Brugge
Montag, 24. Oktober 2022
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"Ich spiele in der Champions League, weil ich trotz aller Rückschläge immer an mich geglaubt habe", erzählt Club Brugges spanischer Stürmer Ferran Jutglà im Interview mit UEFA.com.
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Er stammt aus der Region Osona nahe Barcelona (vor allem bekannt für seine geräucherte Schweinewurst) und startete seine Karriere in der Nachwuchsmannschaft von Espanyol, ehe er über Valencia beim FC Barcelona landete. Mit 23 Jahren wechselte Ferran Jutglà in diesem Sommer zu Club Brugge, weil er im Profiteam von Barça keine Chance auf einen Stammplatz sah
Ein Wechsel, der sich als absoluter Glücksfall für beide Seiten erweisen sollte, denn die Belgier sind bislang die große Überraschung der Gruppenphase und haben sich in einer Gruppe mit Leverkusen, Porto und Atlético schon vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Mit zwei Toren hatte Jutglà daran großen Anteil. Mit UEFA.com hat er sich jetzt über seine Rolle im Team von Brugge unterhalten.
Über seinen Wechsel nach Brügge
Wir hatten einen Video-Call mit Vertretern von Brügge. Sie haben mir ihr Projekt erklärt und die Trainingsanlagen gezeigt und die sind einfach großartig. Da ist in den letzten Jahren etwas komplett Neues entstanden und sie haben mir erklärt, wie ich mich bei ihnen weiterentwickeln kann.
Sie haben mir gesagt, dass ich in Belgien an jedem Wochenende zum Einsatz kommen würde und das dies der perfekte Ort sei, um mich zu entwickeln. Für mich war sehr wichtig, dass ich das Gefühl hatte, dort geschätzt zu werden, sie wollten mich unbedingt haben. Ich habe dann nicht lange nachdenken müssen und mich für diesen Wechsel entschieden.
Über sein erstes Tor in der Champions League
Hans [Vanaken] hat mich gefragt, ob ich es mir zutrauen würde, den Elfmeter zu schießen und ich habe das bejaht und so hat er mich schießen lassen. Ich war gefoult worden und fühlte mich sehr sicher. Ich habe zu mir gesagt: "Genau das hast du dir immer gewünscht, also genieße es und mache das, was du schon im Training immer gemacht hast, bleib ganz cool."
Über seine Art des Torjubels
Vor zwei Jahren hat mir ein Psychologe geraten, meine Tore in einer Art und Weise zu bejubeln, die mir etwas bedeuten würde – und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich habe dann ein bisschen nachgedacht und mich schließlich für ein Dreieck entschieden, weil es an mein Haus erinnert, das eine dreieckige Form hat. Und für mich bedeutet es nun ein Dreieck, bestehend aus meiner Familie, meinen Freunden und meiner näheren Umgebung. Ihnen allen widme ich meine Tore.
Über sein Selbstbewusstsein
Alle Dinge, die ich in meiner Karriere erlebt habe, auch all die Zurückweisungen und schlechten Erlebnisse haben mich stärker gemacht. Wenn vor dir eine Türe zugeschlagen wird, wird sich irgendwo eine andere öffnen; wenn du etwas erreichen willst, musst du es wirklich wollen – du musst auf dich aufpassen, härter arbeiten als all die anderen und auch bereit sein, Opfer zu bringen… Wenn du all das tust, wirst du auch Erfolg haben.
Wenn du zurückgewiesen wirst, heißt das nicht, dass du nicht gut genug bist. Nach dieser Devise habe ich gelebt und das Ergebnis ist, dass ich im Moment in der Champions League spiele, weil ich trotz aller Rückschläge immer an mich geglaubt habe.