Bayern - Salzburg 7:1 (Gesamt: 8:2): Hattrick von Lewandowski

Die Bayern legten ihre brutale Effizienz an den Tag und stürmten im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League an Salzburg vorbei, wobei Robert Lewandowski die ersten drei ihrer sieben Treffer erzielte.

Das Spiel in Kürze: Gnadenlose Gastgeber in Torlaune

Robert Lewandowski nach seinem dritten TrefferGetty Images

Nach dem 1:1 im Hinspiel in Österreich war die Stimmung nicht unbedingt gut, aber im Rückspiel in München ließen sie nicht locker. In nur 10 Minuten und 22 Sekunden traf Robert Lewandowski dreifach und brachte sein Team somit innerhalb von nicht mal 25 Minuten mit 3:0 in Führung.

Die ersten beiden Tore kamen per Elfmeter nach Fouls von Maximilian Wöber im Strafraum an Lewandowski, den dritten Treffer musste der polnische Nationalspieler dann nur noch irgendwie ins leeren Tor bringen, nachdem Salzburg-Keeper Philipp Köhn aus dem Kasten herausgekommen war.

Serge Gnabry bejubelt das vierte Bayern-TorGetty Images

Noch vor der Pause legte Serge Gnabry dann aus spitzem Winkel den vierten Treffer nach. Auch in der zweiten Hälfte schalteten die Bayern nicht zurück: In der 54. Minute nahm Thomas Müller das Zuspiel von Leroy Sané an, drehte sich um die eigene Achse, und netzte ins rechte untere Eck ein. Einen kleinen Lichtblick für Salzburg gab es in der 70. Minute, als Maurits Kjærgaard nach einem Konter sein erstes Champions-League-Tor und das 1:5 erzielte. Die Bayern hatten dann aber das letzte Wort: Müller legte ein zweites Tor nach und Sanés Rakete in der kurz vor Schluss besiegelte das Ergebnis.

PlayStation® Spieler des Spiels: Robert Lewandowski (Bayern)

"Drei Tore, eine Vorlage – er ist immer wichtig. Die drei Tore haben das ganze Spiel verändert. Salzburg hat versucht, anzugreifen, aber ging aufgrund der individuellen Klasse von Lewandowski 0:3 in Rückstand. Im Eins-gegen-Eins war er zu stark für die Innenverteidiger."
Technische Beobachter der UEFA

Jordan Maciel, Bayern-Reporter

Der Gastgeber kommt nach einer nahezu fehlerfreien Leistung problemlos ins Viertelfinale. Diese Leistung wird ihnen sicher ein bisschen Selbstvertrauen geben und den Druck rausnehmen – zumindest erstmal. In den nächsten Runden stehen Gegner von anderem Kaliber auf dem Programm, aber wenn Lewandowski fit in Form bleibt, kann man den sechsfachen Titelträger definitiv nicht aus den Augen lassen.

Jürgen Baumgartner, Salzburg-Reporter

Ein bitteres Ende nach einer wirklich starken Champions-League-Saison für Salzburg. Heute haben einfach die Cleverness und auch die Qualität einer Weltklasse-Mannschaft wie Bayern gefehlt. Es hätte vielleicht anders laufen können, wenn die Salzburger in der Anfangsphase eine ihrer Möglichkeiten genutzt hätten, doch das haben sie nicht, und so war die Partie schon zur Pause entschieden. Aber was bleibt: Salzburg hat als erste österreichische Mannschaft die Gruppenphase überstanden und das Achtelfinale erreicht, und das ist ein beachtlicher Erfolg.

Reaktionen

Manuel Neuer, Bayern-Torhüter: "Das war ein Statement und auch ein Ausrufezeichen. Ich denke, dass wir einen guten Start hatten mit den Elfmetern und gut ins Spiel gekommen sind und so hat sich es dann auch fortgesetzt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Auftritt heute. Wir haben uns anders präsentiert und nicht mehr so viele Konter-Möglichkeiten zugelassen haben. Standen auch defensiv etwas sicherer und das lässt natürlich hoffen, das es so weitergeht."

Thomas Müller, Bayern-Mittelfeldspieler: "Unsicherheit war vor dem Spiel nicht da. Es war eine Anspannung da ganz klar, also das Spiel und die Bedeutung für die Saison war jedem bekannt. Das Hinspiel mit einem 1:1 war keine Katastrophe, aber auch kein Top-Ergebnis. Es lief heute gut für uns, dass Spielglück, das wir in Salzburg überhaupt nicht hatten, hatten wir heute. Wir können auch nach fünf Minuten das 0:1 kassieren. Du bist immer von solchen Situationen auch ein bisschen abhängig, aber insgesamt waren wir besser."

Julian Nagelsmann, Bayern-Trainer: "Es war auf jeden Fall ein sehr sehr gutes Spiel. Fußballerisch unglaublich gut von uns. Wir haben viele Situationen mit sehr schönem Fußball gelöst, in denen wir kein Tor geschossen haben und haben trotzdem sieben Tore gemacht. Wir haben die beiden Sechser von Beginn an unfassbar aggressiv verteidigt. Tore aus allen Phasen, Standardsituationen, Ballgewinnen und auch aus dem Spiel heraus geschossen. Das sechste und das siebte waren schön herausgespielte Tore, von dem her muss man schon zufrieden sein."

Philipp Köhn, Salzburg-Torhüter: "Die Enttäuschung ist sehr groß. Das Ergebnis ist, was es ist. Das müssen wir erst einmal verdauen. Dennoch können wir stolz auf dieses Saison in der Champions League sein. Wir haben uns als erste österreichische Mannschaft für die K.-o.-Phase qualifiziert, wir haben viel erreicht. Jetzt liegt der Fokus auf der Meisterschaft und dem ÖFB-Cup."

Rasmus Kristensen, Salzburg-Verteidiger: "Das war heute ein Gegner auf einem anderen Niveau. Wir hatten zwar Chancen, aber wenn man diese nicht macht, wird es schwierig. Wir haben alles gegeben, aber es war nicht genug. Es hatte nichts mit Haltung, Fokus oder dem Spielplan zu tun. Wir waren einfach in allen Belangen schlechter."

Wichtige Statistiken

Thomas Müller erzielte das fünfte TorAFP via Getty Images

• Es war Lewandowskis fünfter Dreierpack in der Champions League. Nur Lionel Messi und Cristiano Ronaldo haben mehr (acht).
• Der polnische Stürmer kommt nun auf 85 Tore in 104 Spielen – schneller als jeder andere Spieler auf der Liste (Messi: 107 Spiele).
• Lewandowskis Hattrick ist der frühste eines Spielers in der Geschichte der Champions League (Gruppenphase bis Finale). Bislang wurde der Rekord von Marco Simone gehalten (für Milan gegen Rosenborg, September 1996, 24 Minuten).
• Bayern verlor nur eines der letzten 18 Spiele im Achtelfinale der Champions League (12S, 5U).
• Salzburg gewann nur drei der letzten 13 Spiele in der UEFA Champions League außerhalb Österreichs (3U, 7N).
• Die österreichische Mannschaft blieb nur einmal in den letzten 23 Champions-League-Spielen ohne Gegentor.

Beste Fantasy-Punktesammler

Robert Lewandowski – 24
Leroy Sané – 14
Thomas Müller – 11

Aufstellungen

Bayern: Neuer - Pavard, Süle (66. Nianzou), Hernández (60. Upamecano) - Gnabry (46. Sarr), Kimmich, Musiala (66. Roca), Coman (66. Choupo-Moting) - Müller, Sané - Lewandowski

Salzburg: Köhn - Kristensen, Solet (46. Piątkowski), Wöber, Ulmer - Camara (67. Tijani) - Capaldo, Aaronson, Seiwald (46. Sučić) - Adamu (61. Kjærgaard), Adeyemi (62. Šeško)