Thomas Tuchel über Chelseas UEFA-Champions-League-Finale gegen Manchester City
Montag, 24. Mai 2021
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"Im Fußball kannst du Lücken innerhalb von 90 Minuten schließen", sagt Chelseas Trainer vor dem Showdown gegen Josep Guardiola.
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Als Finalist in der vergangenen Saison mit Paris steht Thomas Tuchel zum zweiten Mal In Folge im Finale der UEFA Champions League. Seit er den Verein im Januar übernahm, blüht Chelsea förmlich auf.
Der 47-Jährige traf seit seinem Wechsel nach London bereits zweimal auf Josep Guardiolas Manchester City und gewann beide Spiele, doch wie er gegenüber UEFA.com erklärte, will er sich davon nicht blenden lassen.
"Als Kind träumst du von diesen Spielen. Wie der Mond erscheint dir alles zunächst so weit weg. Wenn du dann aber wirklich auf ein solches Spiel vorbereitest, gibt es kein Zurück mehr zu den Gefühlen, die du als kleiner Junge hattest. Das ist vielleicht auch gut, weil du nicht zu sehr aufgeregt bist. Dennoch ist es ein bisschen traurig, aber es gibt keinen Grund, sich zu beschweren.
"Das ist der Wettbewerb, den ich als kleiner Junge im Fernsehen geschaut habe. Ich habe so viele Erinnerungen an die deutschen Mannschaften, die dabei waren. Wenn als Trainer zum ersten Mal die Champions-League-Hymne hörst, ist das ein tolles Gefühl. Es gibt keine Worte, die das beschreiben können. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Leben leben darf.
"Es ist unglaublich, [mit zwei verschiedenen Vereinen zweimal nacheinander im Finale zu stehen]. Hätte mir das an Weihnachten jemand erzählt, hätte ich nicht gewusst, ob ich es geglaubt oder gelacht hätte. Wenn die Saison vorbei ist und du weißt, dass nur auf dich und einen anderen Verein eine weitere Woche mit der Vorbereitung auf ein Champions-League-Finale wartet, ist das ein großes Geschenk.
"Es war hart, meine Familie aufgrund des Brexit und [COVID-19] zu verlassen. Ich bin alleine hierhergekommen, habe mich aber recht schnell an mein Leben als Trainer gewöhnt. Es ging nur darum, mich vorzubereiten, in einem Hotelzimmer zu sein, meine zwei Koffer zu haben und in diesen Club einzutauchen und dieses Team zu pushen.
"Ich war vom ersten Moment an sehr beeindruckt von der Intensität, der Einstellung und wie sie gemeinsam verteidigt haben. [Das] ist ein [wichtiger] Punkt. Die Mannschaft spielt wie eine Gruppe, die etwas zu beweisen hat, und sie wollen wirklich beweisen, wie stark sie sind. Letztendlich kann man sich im Spitzensport immer die gleiche Frage stellen: 'Wie sehr wollt ihr es?' Und dieses Team will es wirklich unbedingt.
"[Wir haben vielleicht nicht gegen die gleiche City-Mannschaft gespielt, auf die wir im Finale treffen werden], aber trotzdem haben wir sie [seit ich das Amt übernommen habe] zweimal geschlagen. Haben wir dadurch einen Vorteil? Nein, absolut nicht. Wir sind uns bewusst, dass das Finale bei Null beginnt. [Guardiola] kann sich nicht sicher sein, dass er schon gegen die Mannschaft gespielt hat, die im Finale auf dem Platz stehen wird. Für uns ist es also dasselbe, aber wir wissen sehr genau, dass das Spiel bei Null beginnt und wir wieder eine Top-Leistung brauchen.
"Es ist immer so hart, gegen Teams von [Guardiola] zu spielen. Ich habe als er bei Bayern war gegen ihn gespielt und jetzt gegen Man City. Während seiner Zeit bei Barcelona habe ich sehr viel von ihm und seiner Mannschaft über Fußball gelernt. Über viele Jahre haben sie gezeigt, wie man verteidigen und angreifen kann.
"Man kann, dass Man City und Bayern [in dieser und in der letzten Saison] das Maß aller Dinge in Europa waren. Wir versuchen, die Lücke zu schließen, und das Gute daran ist, dass man im Fußball Lücken in 90 Minuten schließen kann. Das ist absolut möglich, und das ist es, was wir im Finale [anstreben]."