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Ein neuer Maßstab für den Klubfußball

Von seinen Anfängen als "Pokal der europäischen Meistervereine" im Jahr 1955 bis hin zur Umbenennung in "UEFA Champions League" zu Beginn der 1990er-Jahre hat der Wettbewerb neue Maßstäbe für den Klubfußball weltweit gesetzt.

Marseille-Kapitän Didier Deschamps stemmt 1993 den begehrten Henkelpott hoch, der zum ersten Mal "Champions-League-Pokal" heißt
Marseille-Kapitän Didier Deschamps stemmt 1993 den begehrten Henkelpott hoch, der zum ersten Mal "Champions-League-Pokal" heißt Icon Sport via Getty Images

Im vergangenen Herbst feierte der Wettbewerb sein 65-jähriges Bestehen. Um der weiterhin prächtigen Entwicklung der Champions League Rechnung zu tragen und um die Attraktivität der UEFA-Klubwettbewerbe weiter zu steigern, sind ab dem Jahr 2024 neue Anpassungen am Format geplant.

Im Folgenden skizzieren wir die Ereignisse und Meilensteine, die den beliebtesten Vereinswettbewerb der Welt seit seiner Einführung vor mehr als 60 Jahren besonders geprägt haben.

POKAL DER EUROPÄISCHEN MEISTERVEREINE

21. Juni 1955
Das UEFA-Exekutivkomitee bestätigt bei seinem Treffen in Paris, dass die UEFA nach der Genehmigung durch den Weltfußballverband FIFA einen neuen europäischen Klubwettbewerb veranstalten wird. Der eigentliche Anstoß für die Idee stammt von der französischen Sporttageszeitung L’Équipe.

13. Juni 1956: Real-Madrid-Legende Alfredo Di Stéfano nimmt unter den Augen von Santiago Bernabeu den erstmals vergebenen Pokal der europäischen Meistervereine entgegen
13. Juni 1956: Real-Madrid-Legende Alfredo Di Stéfano nimmt unter den Augen von Santiago Bernabeu den erstmals vergebenen Pokal der europäischen Meistervereine entgegenPopperfoto via Getty Images

1955/56
Der Pokal der europäischen Meistervereine wird als Einladungsturnier mit 16 Mannschaften aus der Taufe gehoben. Die erste Partie des neuen Wettbewerbs wird am 4. September 1955 zwischen Sporting Lissabon und Partizan Belgrad in der portugiesischen Hauptstadt ausgetragen und endet mit einem unterhaltsamen 3:3-Unentschieden. Die erste Ausgabe des Wettbewerbs gewinnt Real Madrid durch einen 4:3-Erfolg über den französischen Meister Stade Reims. Der Finalsieg in Paris markiert den Beginn einer Serie von fünf aufeinanderfolgenden Titeln für die Königlichen.

1956/57
Nach dem Erfolg der Debütauflage entsenden sechs weitere Nationen Vertreter in den Wettbewerb. Spanien ist das erste Land mit zwei Teilnehmern: Neben Titelverteidiger Real Madrid qualifiziert sich auch der spanische Meister Athletic Bilbao. Vor der ersten Runde mit 16 Mannschaften wird eine Qualifikationsrunde mit zwölf Teams veranstaltet, wobei die Paarungen unter Berücksichtigung geografischer Gesichtspunkte gebildet werden.

29.05.68: Uniteds emotionaler Triumph

1967/68
Das Teilnehmerfeld des Meisterpokals wächst in den 1960er-Jahren weiter an, da sich immer mehr Landesmeister für den Wettbewerb anmelden. In der Saison 1967/68 nehmen 32 Teams am Turnier teil und ermitteln in vier K.-o.-Runden mit Hin- und Rückspiel die beiden Finalisten, die dann in einer einzigen Begegnung auf neutralem Platz den Champion küren. Dieses Format hat über 20 Jahre lang Bestand.

18./19. April und 29. Mai 1991
Das UEFA-Exekutivkomitee führt bei seiner April-Sitzung in London erste Gespräche über eine Änderung des Formats. Eine Arbeitsgruppe wird ins Leben gerufen, um ein neues Reglement für den Wettbewerb auszuarbeiten.

Bei seiner Sitzung im italienischen Bari Ende Mai folgt das Exekutivkomitee dem Vorschlag der Arbeitsgruppe, die Saison 1991/92 als Übergangsphase für den neuen Modus zu nutzen und erstmals eine Gruppenphase einzuführen.

19. September 1991
Bei einem außerordentlichen UEFA-Kongress im schweizerischen Montreux stimmen die Delegierten der Einführung der neuen Champions League ab der Saison 1992/93 zu.

1991/92
Im Anschluss an zwei K.-o.-Runden werden die verbliebenen acht Mannschaften in zwei Vierergruppen gelost. Jedes Team absolviert sowohl ein Heim- sowie ein Auswärtsspiel gegen die übrigen Gruppengegner. Die beiden Gruppensieger bestreiten am Ende der Gruppenphase das Finale.

UEFA CHAMPIONS LEAGUE

Marseilles Königsklassen-Triumph 1993

1992/93
Die "Revolution" des Modus bringt nicht nur eine Namensänderung mit sich, sondern verleiht dem führenden europäischen Klubwettbewerb zugleich eine völlig neue Identität. Die Champions-League-Hymne und das Sternenball-Logo werden schnell zu unverkennbaren Symbolen des Wettbewerbs und tragen zur steigenden Bekanntheit des neuen Formats bei. Der Wettbewerb erhält den Namen "Champions League", um der Gruppenphase mehr Gewicht zu verleihen, wenngleich der Zusatz "UEFA" erst ein Jahr später offiziell vorangestellt wird.

1993/94
In seiner zweiten Spielzeit trägt der Wettbewerb in der Gruppenphase und bei den Halbfinalspielen den Namen "UEFA Champions League"; die übrigen Runden des Turniers werden weiterhin als Europapokal der Landesmeister bezeichnet.

In der Saison 1993/94 folgt im Anschluss an die Gruppenphase ein Halbfinale in einem Spiel, wobei die beiden Gruppensieger jeweils Heimrecht gegen die Zweitplatzierten der anderen Gruppe erhalten.

1994/95
Die UEFA führt erstmals eine Gruppenphase mit 16 Mannschaften ein. Dafür sind neben dem Titelverteidiger AC Mailand die sieben Meister aus den Ländern mit dem höchsten UEFA-Koeffizienten direkt qualifiziert, während die Meister auf den 16 folgenden Rängen in einer Qualifikationsrunde die übrigen acht Teilnehmer an der Gruppenphase ausspielen. Die erst- und zweitplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für die K.-o.-Phase mit Viertel- und Halbfinale, wobei die Sieger in Hin- und Rückspiel ermittelt werden.

1997/98
In dieser Saison kommt es zu einer neuerlichen Änderung: Aus den acht bestklassierten Verbänden der UEFA-Rangliste dürfen auch die Vizemeister am Wettbewerb teilnehmen. Gleichzeitig kehren die Meister der kleineren Nationen zurück, die drei Jahre lang nur im UEFA-Pokal starten durften. Dadurch wird der Wettbewerb offener und gewährleistet, dass sich Mannschaften aus allen Ländern qualifizieren können. Durch die Teilnahme einer größeren Anzahl an Top-Teams steigt zudem das Niveau. An zwei Qualifikationsrunden schließt sich die Gruppenphase mit 24 Mannschaften an. Die Gruppensieger und die zwei besten Gruppenzweiten der sechs Vierergruppen ziehen ins Viertelfinale ein.

Endspiel-Highlights 2000: Real Madrid - Valencia 3:0

1999/2000

Die Champions League wird abermals erweitert und es finden zwei Gruppenphasen statt. Am Wettbewerb können bis zu vier Mannschaften aus den drei bestklassierten Verbänden, bis zu drei Teams aus den Nationen der Ränge 4 bis 6 und bis zu zwei Vertreter aus den Ländern 7 bis 15 teilnehmen.

In der ersten Gruppenphase spielen nun 32 Mannschaften in acht Vierergruppen. Die erst- und zweitplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für eine weitere Gruppenphase mit 16 Teams in vier Vierergruppen. Hier qualifizieren sich jeweils die beiden bestplatzierten Mannschaften einer Gruppe für das Viertelfinale.

2003/04
Der Wettbewerbsmodus wird geändert: Nach der ersten Gruppenphase findet statt einer zweiten Gruppenphase neuerdings das Achtelfinale statt, das im K.-o.-Format ausgetragen wird.

Endspiel-Highlights 2010: Inter - Bayern 2:0

2009/10
Der Qualifikationswettbewerb wird modifiziert: Fortan gibt es zwei separate Qualifikationswege für Teams, die sich nicht automatisch für die Gruppenphase qualifiziert haben – einen für Landesmeister (Meisterweg) und einen für Nicht-Landesmeister (Ligaweg). Zudem wird mit den Playoffs eine weitere Qualifikationsrunde eingeführt. Insgesamt ziehen zehn Vereine über diese Qualifikationswege in die Gruppenphase mit 32 Teams ein.

2015/16
Der Sieger der UEFA Europa League erhält künftig einen Startplatz in der UEFA Champions League, wodurch maximal fünf Vertreter aus einer Nation an der Königsklasse teilnehmen können.

2019/20
Aufgrund der vorübergehenden Unterbrechung des Spielbetriebs in Europa infolge der Covid-19-Pandemie wird die Champions League in einem Finalturnier in Lissabon zu Ende gebracht. Dabei werden die Sieger in nur einer Begegnung ermittelt. Im Finale – dem ersten Endspiel vor leeren Zuschauerrängen – behält Bayern München mit 1:0 gegen Paris Saint-Germain die Oberhand.