Bayern - Salzburg: Zahlen, Fakten & Formkurve
Dienstag, 17. November 2020
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Nach dem Acht-Tore-Spektakel im Hinspiel unternimmt Salzburg einen erneuten Versuch, die Siegesserie des FC Bayern zu stoppen.
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Am 3. Spieltag lieferten sich Salzburg und der FC Bayern lange ein Duell auf Augenhöhe, doch der Titelverteidiger hatte den längeren Atem und sorgte in der Schlussphase für einen deutlichen Sieg. Nun will der FCB in München den 15. Sieg in der UEFA Champions League in Folge einfahren.
• Beim 6:2-Triumph im Hinspiel markierte der FC Bayern in den letzten elf Minuten vier Tore. Robert Lewandowski, Toptorjäger der Saison 2019/20, konnte bei der Partie erstmals in der laufenden Spielzeit treffen und kam sogar zu einem Doppelpack.
• Somit steht die Mannschaft von Hansi Flick in der Saison 2020/21 bei drei Siegen aus drei Spielen und hat in der Gruppe A bereits ein Polster von fünf Punkten auf den zweiten Platz. Salzburg kann bisher nur einen Zähler vorweisen und ist Tabellenletzter.
Hintergrund
Bayern
• Die Münchner können eine Siegesserie von 14 Spielen vorweisen und sind damit neuer Rekordhalter in der UEFA Champions League. Vor dem Triumph Salzburg gab es einen Heimsieg gegen Atlético (4:0) sowie einen Erfolg bei Lokomotiv Moskva (2:1).
• Bayern gewann 2019/20 zum sechsten Mal die europäische Königsklasse, zum dritten Mal in der Ära der UEFA Champions League. Im Finale in Lissabon gab es einen 1:0-Sieg gegen Paris.
• Mit ihren elf Siegen in Serie in der letzten Saison verbesserten sie ihre eigene Rekordmarke, die sie zwischen April und November 2013 aufgestellt hatten; Real Madrid hatte den Rekord zwischen April 2014 und Februar 2015 eingestellt. Bayern war die erste Mannschaft seit Manchester United in der Saison 2007/08, die ohne Niederlage den Titel gewann.
• Die Münchner schafften es letzte Saison als erst siebte Mannschaft – und als erste aus Deutschland – alle sechs Gruppenspiele in der UEFA Champions League zu gewinnen. Unter anderem gewannen sie deutlich bei Tottenham (7:2) – Serge Gnabry steuerte vier Treffer bei – und Crvena zvezda (6:0), hier war Robert Lewandowski viermal erfolgreich – mit 16 Minuten der schnellste Viererpack in der Geschichte der UEFA Champions League.
• Mit 24 Treffern war Bayern die torgefährlichste Mannschaft in der Gruppenphase 2019/20 – zum Rekord von Paris, aufgestellt in der Saison 2017/18, fehlte nur ein Tor.
• In der K.-o.-Runde hatte der deutsche Meister zunächst keine Mühe gegen Chelsea (Achtelfinale, 3:0 auswärts und 4:1 zu Hause). Anschließend folgten in Lissabon Siege in nur einer Partie gegen Barcelona (8:2) – das erste Mal, dass Bayern acht Treffer in einer Partie der UEFA Champions League erzielte – und Lyon (3:0).
• Mit 43 Toren stellte Bayern in der letzten Saison einen neuen Vereinsrekord für eine Spielzeit in der UEFA Champions League auf, die bisherige Bestmarke von 2014/15 lag bei 33 Treffern; zudem war es die höchste Trefferanzahl, die ein Verein seit Änderung des Formats in 2003/04 verbuchen konnte. Der ewige Rekord für eine einzelne Saison liegt bei 45 Toren, die Barcelona 1999/2000 erzielte – damals bestritten die Katalanen allerdings 16 Spiele, bei Bayern waren es 2019/20 nur 11 Partien.
• Mit 15 Treffern wurde Lewandowski Torschützenkönig der UEFA Champions League 2019/20, damit verpasste er den Rekord von Cristiano Ronaldo (aufgestellt 2013/14 für Real Madrid) um nur zwei Treffer.
• Bayern nimmt zum insgesamt 24. Mal an einer Gruppenphase der UEFA Champions League teil, nur Barcelona und Real Madrid waren öfter dabei (jeweils 25 Mal). 16 Mal wurden die Münchner Gruppensieger, unter anderem in den letzten beiden Jahren. Nur Barcelona ist dies öfter gelungen (21 Mal).
• Der deutsche Rekordmeister holte letzte Saison zum insgesamt 30. Mal den Titel in der Bundesliga und zum achten Mal in Folge. In der UEFA Champions League schaffte es Bayern acht Mal in den letzten neun Jahren mindestens ins Viertelfinale, die Ausnahme war 2018/19, als man im Achtelfinale am späteren Titelträger Liverpool scheiterte.
• Bayern hat in der laufenden Saison bereits einen europäischen Titel gewonnen: Im UEFA-Superpokal am 24. September in Budapest gab es einen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen UEFA-Europa-League-Sieger Sevilla, dank der Tore von Leon Goretzka (34.) und Javi Martínez (104.).
• Inklusive des Superpokals steht die Siegesserie in UEFA-Wettbewerben nun bei 15 Spielen. In den letzten 24 Partien auf internationalem Parkett gab es nur eine Niederlage (1:3 zuhause gegen Liverpool im Achtelfinale der UEFA Champions League 2018/19). Bilanz in diesem Zeitraum: 19 Siege, 4 Remis.
• Die Partie am 3. Spieltag war Bayerns erstes Spiel gegen ein Team aus Österreich seit der Gruppenphase der UEFA Champions League 2005/06, als man 1:0 bei Rapid Wien und 4:0 zuhause gewann.
• Somit ist der FCB in acht Spielen gegen österreichische Klubs ohne Niederlage – seit dem ersten Spiel, einer 0:1-Niederlage bei Rapid im Viertelfinalhinspiel des Pokals der Pokalsieger 1966/67. Die Bilanz seither liegt bei 6 Siegen und 2 Remis, inklusive eines 2:0-Siegs im Rückspiel damals, womit das Duell insgesamt gewonnen wurde.
Salzburg
• Am 1. Spieltag kam Salzburg nicht über ein 2:2 im eigenen Stadion gegen Lokomotiv hinaus. Anschließend kassierte man bei Atlético eine 2:3-Niederlage und ein 2:6 zuhause gegen Bayern.
• Salzburg steht zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase der UEFA Champions League, konnte diesmal allerdings erstmals seit 1994 die Qualifikation überstehen.
• 2019/20 waren die Salzburger automatisch qualifiziert und landeten in ihrer Gruppe hinter Liverpool und Napoli auf Rang drei; aus den sechs Spielen wurden sieben Punkte geholt, damit landete man sechs Zähler vor Genk.
• Danach ging es für die Truppe von Jesse Marsch in der UEFA Europa League weiter, wo sie in der Runde der letzten 32 mit einem Gesamtergebnis von 3:6 gegen Eintracht Frankfurt verlor (1:4 auswärts, 2:2 zuhause).
• Durch den Sieg gegen Maccabi Tel-Aviv in den diesjährigen Play-offs (2:1 auswärts, 3:1 zuhause) beendete Salzburg eine Negativserie: Seit ihrer ersten Gruppenphasen-Teilnahme in der Saison 1994/95 waren die Mozartstädter 13 Mal in Folge in der Qualifikation zur UEFA Champions League gescheitert. Dominik Szoboszlai verwandelte in beiden Partien gegen Maccabi einen Elfmeter. Er traf in seinen ersten vier Europapokal-Spielen in dieser Saison, ehe er gegen Bayern leer ausging.
• 2019/20 wurde Salzburg zum siebten Mal in Folge – und zum insgesamt 14. Mal – österreichischer Meister. Zudem gewann man auch den österreichischen Pokal und damit zum siebten Mal das Double, allesamt in den letzten neun Jahren.
• Der 2:1-Erfolg bei Maccabi Tel-Aviv in den Play-offs war Salzburgs zweiter Sieg in den letzten vier Auswärtsspielen im Europapokal (2N). Allerdings handelt es sich dabei um die einzigen Siege in den letzten acht Partien auf fremden Plätzen (1U, 5N).
• Letzte Saison scheiterte Salzburg im internationalen Geschäft an einem deutschen Team; in der Runde der letzten 32 der UEFA Europa League verlor man gegen Eintracht Frankfurt. Die Hinspielniederlage war die erste Niederlage in sieben Spielen gegen Klubs aus der Bundesliga (4 Siege, 2 Remis).
• Salzburgs Bilanz gegen Teams aus dem Nachbarland liegt bei 5 Siegen, 4 Remis, 6 Niederlagen. Das 1:4 bei der Eintracht in der letzten Saison war die vierte Niederlage in den letzten sieben Spielen in Deutschland (2S, 1U). Die beiden Partien davor hatte man noch gewonnen..
• Salzburg stellt mit der dritten Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League den österreichischen Rekord von Sturm Graz ein.
Verschiedenes
• Salzburgs Karim Adeyemi kommt aus München und spielte von 2010 bis 2012 in der Jugend der Bayern.
• Mërgim Berisha wurde in Berchtesgaden geboren, auch Alexander Walke (Oranienburg) kommt aus Deutschland.
• Salzburgs Trainer Marsh war 2018/19 in Deutschland tätig - als Assistenztrainer von Ralf Rangnick bei RB Leipzig.
• Goretzka schoss ein Tor bei Schalkes 3:1-Sieg gegen Salzburg in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2016/17.
• Bayerns österreichischer Nationalspieler David Alaba wurde in Wien geboren und spielte in der Jugend für Austria Wien, bevor er 2008 zum FCB kam.
• Haben in Deutschland gespielt:
Alexander Walke (Energie Cottbus Jugend 1997-99, Werder Bremen 1999-2005, Freiburg 2005-08, Wehen Wiesbaden 2008/09, Hansa Rostock 2009/10, Greuther Fürth 2011, auf Leihbasis)
André Ramalho (Bayer Leverkusen 2015-18, Mainz 2016/17, auf Leihbasis)
Zlatko Junuzović (Werder Bremen 2012-18)
Jérôme Onguéné (Stuttgart 2017)
Masaya Okugawa (Holstein Kiel 2018/19, auf Leihbasis)
• Haben zusammen gespielt:
Serge Gnabry & Zlatko Junuzović (Werder Bremen 2016/17)
Benjamin Pavard & Jérôme Onguéné (Stuttgart 2017)
• Teamkollegen in der Nationalmannschaft:
David Alaba & Cican Stankovic, Maximilian Wöber, Andreas Ulmer, Zlatko Junuzović (Österreich)
Jérôme Onguéné & Eric Maxim Choupo-Moting (Kamerun)
• Junuzović traf bei Österreichs 1:2-Heimniederlage gegen Deutschland am 11. September 2012 in der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2014. Manuel Neuer und Thomas Müller standen in der Startelf des DFB-Teams.
• Neuer, Müller und Jérôme Boateng spielten in dieser WM-Qualifikation am 6. September 2013 im Rückspiel gegen Österreich. Es war ein 3:0 in der Heimstätte der Bayern in München, wobei Müller das letzte Tor erzielte.
Aktuelles
Bayern
• Thomas Müller absolvierte in der UEFA Champions League 118 Spiele. Kein Deutscher hat in diesem Wettbewerb mehr. Manuel Neuer (114) liegt mittlerweile ebenfalls vor dem bisherigen Rekordhalter, Phillip Lahm, der es auf 112 Spiele brachte.
• Die Bayern haben 2020 36 von 39 Spielen gewonnen. Nach einem 0:0 gegen Leipzig am 9. Februar gewannen sie 23 Pflichtspiele in Folge - deutscher Rekord. Insgesamt blieben sie bis zu der 1:4-Niederlage in Hoffenheim am 27. September 32 Spiele in Folge ungeschlagen.
• Nach der Pleite in Hoffenheim gewann die Elf von Hansi Flick die zehn darauffolgenden Spiele und erzielte dabei 36 Tore. Am siebten Spieltag gewannen sie mit 3:2 in Dortmund, bevor diese Serie am Samstag durch ein 1:1 zu Hause gegen Werder Bremen endete.
• Das Spiel in Dortmund war Thomas Müllers 358. Spiel in der Bundesliga, 261 davon gewann er. Damit verbesserte er den bisherigen Vereinsrekord von Oliver Kahn.
• Robert Lewandowski, der in Dortmund gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber traf, steht nach acht Spielen bei elf Saisontoren.
• Lewandowski hat in der Liga für Dortmund und Bayern insgesamt 247 Tore geschossen. In der ewigen Bestenliste der Bundesliga belegt er damit hinter Gerd Müller (365) und Klaus Fischer (268) den dritten Platz. Durch seinen Treffer gegen Bielefeld am 17. Oktober hat er gegen alle aktuellen Bundesligisten getroffen, Bayern inbegriffen.
• Leroy Sané hat am 14. November bei Deutschlands 3:1-Sieg in der UEFA Nations League gegen die Ukraine getroffen.
• Benjamin Pavard und Kingsley Coman erzielten bei Frankreichs 4:2-Sieg gegen Schweden in der UEFA Nations League am 18. November je ein Tor. Der Weltmeister ist damit bei der Endrunde im nächsten Jahr dabei.
• Manuel Neuer absolvierte am 17. November in der UEFA Nations League gegen Spanien sein 96. Länderspiel. Damit überholte er Sepp Maier, der mit 95 Einsätzen bislang den nationalen Rekord für einen Torwart hielt. Beim 0:6 gegen Spanien kassierte er erstmals in seiner Karriere sechs Gegentore.
• Jamal Musiala, der beim 8:0-Sieg gegen Schalke am 18. September Bayerns jüngster Bundesligatorschütze der Geschichte wurde, traf bei seinem Startelfdebüt für Englands U21 in der Qualifikation zur UEFA Europameisterschaft. England gewann mit 5:0 gegen Albanien.
• Lucas Hernández wurde im Spiel gegen Bremen verletzungsbedingt früh ausgewechselt.
• Kimmich stand seit seiner Knieverletzung im Spiel gegen Dortmund nicht mehr auf dem Platz.
• Alphonso Davies wurde bei Bayerns 5:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am 24. Oktober bereits nach drei Minuten aufgrund einer Knöchelverletzung ausgewechselt.
• Malik Tillmann fällt seit dem 2. Oktober wegen einer Knieverletzung aus.
Salzburg
• Salzburg kassierte bei der 1:3-Pleite gegen Sturm Graz die erste Niederlage in der österreichischen Bundesliga seit März. Zuvor waren sie 18 Spiele ungeschlagen (15S, 3U).
• Der österreichische Meister hat wettbewerbsübergreifend drei der letzten fünf Spiele verloren (1S, 1U) und damit so viele wie in den 28 Partien zuvor (20S, 5U).
• Salzburg gewann bis zum 1:1 bei Rapid Wien am 8. November national die ersten acht Spiele und erzielte dabei 37 Tore.
• Das 1:1 am ersten Spieltag gegen Lokomotiv beendete Salzburgs Serie von wettbewerbsübergreifend zwölf Siegen in Folge. Insgesamt waren sie seit einer 2:3-Niederlage in der Bundesliga gegen Altach am 2. März 23 Spiele ungeschlagen (20S, 3U), bevor gegen Atlético verloren wurde.
• Salzburg erzielte in der Saison 2019/20 110 Tore in 32 Spielen. In der aktuellen Spielzeit sind es bereits 26 Treffer nach acht Spielen.
• Der österreichische Meister traf bis zum Unentschieden gegen Rapid in den ersten 13 Spielen der Saison 2020/21 mindestens zweimal. Lokomotiv, Atlético, Bayern und jetzt Sturm sind die einzigen Teams, die gegen Salzburg mehr als ein Tor erzielten.
• Dominik Szoboszlais Treffer in der Nachspielzeit im Play-off-Finale zur UEFA EURO 2020 gegen Island in Budapest am 12. November sicherte Ungarn die Teilnahme an der Endrunde im nächsten Jahr.
• Andreas Ulmer stand gegen Nordirland (2:1) und Norwegen (1:1) in der Startelf, als Österreich den Aufstieg in Liga A der UEFA Nations League perfekt machte.
• Sékou Koita erzielte am 13. November bei Malis 2:1-Sieg gegen Namibia in der Qualifikation zum CAF Africa Cup of Nations den Führungstreffer. Mohamed Camara wurde bei Mali spät eingewechselt.
• Enock Mwepu schoss das erste Tor bei Sambias 2:1-Heimsieg gegen Botswana am 12. November.
• Patson Daka, Salzburgs bester Torschütze in dieser Saison mit zwölf Treffern, wird in diesem Jahr aufgrund einer Oberschenkelverletzung, die er sich am zweiten Spieltag gegen Atlético zuzog, aller Voraussicht nach nicht mehr zum Einsatz kommen.
• Albert Vallci verlängerte seinen Vertrag kürzlich bis 2024.