Analyse: Warum der Champions-League-Sieg an Bayern ging
Sonntag, 23. August 2020
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Die Partie in Lissabon stand lange auf Messers Schneide. Unsere Reporter mit einer ersten Analyse zur Partie.
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Nach knapp einer Stunde markierte Kingsley Coman das einzige Tor in Lissabon und ebnete dem FC Bayern damit den Weg zum sechsten Sieg in der Königsklasse.
Paris hatte viele gute Phasen im Finale der UEFA Champions League, was also gab den Ausschlag für den FC Bayern?
Warum der FC Bayern das Finale gewann, von Philip Röber
Spielglück kann man erzwingen
Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Hatte man vorher vielleicht noch das Gefühl, dass auf uns ein richtiges Spektakel mit offenem Schlagabtausch und vielleicht vielen Toren wartet, entwickelte sich auf dem Rasen eine andere Dynamik.
Beide Teams zeigten zwar ihr Offensivpotenzial, aber es ging vor allem darum, den Gegner mit dem ersten Tor den Wind aus den Segeln zu nehmen. Genau das hat Bayern in der zweiten Halbzeit getan. Nach dem Seitenwechsel waren die Münchner diesen Tick entschlossener, gewannen nicht zuletzt dank Thiago die wichtigsten Zweikämpfen und erzwangen ihr Glück im gegnerischen Strafraum.
Galavorstellung von Manuel Neuer
Unfassbar, wie Manuel Neuer auch nach einer klaren Abseitsstellung von Kylian Mbappé den Ball einfach nicht an sich vorbeilassen wollte. Ein Fels in der Brandung heute. Thomas Tuchel lobte den Bayern-Keeper nach der Partie in den höchsten Tönen und mit einem Augenzwinkern: "Manuel im Tor war fast schon Wettbewerbsverzerrung heute."
Warum Paris das Finale verlor, von Chris Burke
Chancenverwertung
Paris hatte vor dieser Partie in jedem der letzten 34 Champions-League-Spielen getroffen. Damit wurde der Rekord von Real Madrid (2011 bis 2014) eingestellt. Heute wollte der Abschluss einfach nicht gelingen, auch wenn Neymar, Kylian Mbappé und Ángel Di María beste Chancen hatten. Dafür gab es die Quittung.
Neymars Ideen fehlen
Auf dem Weg ins Finale war Neymar der wichtigste Spieler von Paris. Er hat sich in den letzten Runden immer wieder gewinnbringend eingebracht. In der ersten Halbzeit gegen Bayern war er einmal gefährlich, aber danach hatte ihn der Gegner gut im Griff. Nach der Pause litt Paris darunter, dass Neymar keine zündenden Ideen mehr hatte.