Dries Mertens über Neapel, Barcelona und seine Rekorde
Freitag, 17. Juli 2020
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Napolis Rekordtorschütze hat sich vor dem Duell mit Barcelona mit UEFA.com unterhalten.
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Napolis Rekordtorschütze über das Leben in Neapel, das Brechen alter Rekorde und das Achtelfinal-Duell gegen Barcelona.
Leben in Neapel
UEFA.com: Sie wechselten 2013 von [PSV] Eindhoven nach Neapel. War das eine Art Kulturschock für Sie?
Dries Mertens: Ja, absolut. Es war ein großer Schritt zu einem großen Klub, der ja auch in der Champions League spielt. Man muss sich hier schnell einleben, sich an die Lebensweise gewöhnen, die Sprache lernen und genau das habe ich getan. Das erleichtert dir das Leben hier sehr.
Wie ist Ihre Beziehung zu den Fans von Napoli?
Die Leute hier leben den Fußball. Nicht nur die jungen Leute, hier sind auch die Großmütter und die kleinen Kinder fußballverrückt! So etwas gibt es nur in Italien: sie wachen auf, trinken ihren Kaffee und reden über Fußball. Sie nennen mich 'Ciro', ein typischer Name in Neapel. Vermutlich machen sie es, weil ich inzwischen einer von ihnen geworden bin. Ich bin viel in der Stadt unterwegs und ich liebe das italienische Essen und das Meer, ich liebe all die Inseln hier.
Seine Trainer bei Napoli
Sie haben bei Napoli schon einige Trainer erlebt. Unter Maurizio Sarri hat sich Ihre Position verändert, sie spielen seither zentraler. Wie hat sich Ihr Stil unter Gennaro Gattuso entwickelt?
Er ist ein verdammt guter Trainer, im Moment der perfekte Coach für Neapel, weil er den jungen Spielern eine Chance gibt. Ich glaube, er hat eine große Zukunft vor sich. Als Spieler hat er viele Titel gewonnen und er weiß genau, was es bedeutet, zu gewinnen. Diese Mentalität hat dem Team zuletzt gefehlt. Zuletzt hatte man dieses Gefühl unter [Carlo] Ancelotti, weil er es geschafft hat, die Mentalität der Spieler zu verändern.
Die Saison 2019/20
Sprechen wir über Ihre Saison in der Champions League.
Das Jahr läuft ziemlich gut für mich, ich habe bisher sechs Tore erzielt, das macht mich glücklich. Das einzig Ärgerliche war, dass wir gegen Barcelona nach einer 1:0-Führung [im Achtelfinal-Hinspiel] noch ein Tor kassiert haben. Ein 1:0-Sieg hätte die Ausgangslage vor dem Rückspiel völlig verändert.
Was erwarten Sie vom Rückspiel im Camp Nou?
Das wird sehr schwer, weil sie gerade zuhause unglaublich gut spielen können, aber wir sind zuversichtlich. Wir müssen auf jeden Fall treffen, denn wenn wir kein Tor schießen, sind wir raus.
Rekorde brechen
Mit 125 Toren haben Sie inzwischen Diego Maradona (117) und Marek Hamšik (121) als Rekordtorschützen von Napoli überholt.
Ich habe selber mit Hamšik gespielt und ihm einige Tore aufgelegt, wer welche Rekorde hat, war mir nie wichtig. Aber als ich den beiden dann immer näher gerückt bin, war ich schon etwas aufgeregt. Als ich sie dann überholt habe, war es ein unglaubliches Gefühl, weil ich es nie für möglich gehalten hätte, Napolis Rekordtorschütze zu werden, als ich vor vielen Jahren hier angeheuert habe.