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Thibaut Courtois im Interview: Real Madrids Keeper über den Lockdown und die Folgen

UEFA.com hat sich kurz vor dem Trainings-Neustart von Real Madrid mit Torhüter Thibaut Courtois unterhalten.

Thibaut Courtois im (virtuellen) Gespräch mit UEFA.com
Thibaut Courtois im (virtuellen) Gespräch mit UEFA.com

Real Madrid ist inzwischen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, aus diesem Anlass hat UEFA.com mit dem belgischen Nationalkeeper Thibaut Courtois über die letzten zwei Monate gesprochen.

Über die Rückkehr ins Training…

Courtois fliegt wieder
Courtois fliegt wiederReal Madrid via Getty Images

Wir sind ziemlich gut mit dem Lockdown umgegangen. Es ist immer schön, wenn man einige Zeit zuhause mit seiner Familie verbringen kann, aber nach ein paar Wochen wurde es doch ein bisschen langweilig. Du möchtest wieder auf den Platz zurück und trainieren und spielen. Ich habe zuhause auf dem Laufband und mit Gewichten trainiert. Zum Glück habe ich einen Garten und konnte so auch ein wenig draußen arbeiten. Am ersten Trainingstag nach zwei Monaten hatte ich das Gefühl, nur eine Woche pausiert zu haben, ich war überhaupt nicht eingerostet. Das war wirklich erfreulich und deshalb fühle ich mich auch für die kommenden Wochen gut gerüstet.

Natürlich müssen wir uns an ein ganz exaktes Protokoll halten. Gerade in der ersten Woche war das schon ziemlich merkwürdig. Ich trainierte zwar mit unserem Torhütertrainer, aber er durfte weder schießen noch passen. Aber daran haben wir uns schnell gewöhnt. Jetzt freuen wir uns auf die ersten Trainingsspiele, 11 gegen 11, wir gehen das Ganze Schritt für Schritt an.

Über den Lockdown…

Courtois zeigt uns seine PlayStation-Finger
Courtois zeigt uns seine PlayStation-Finger

Unter dem Strich habe ich zwei Monate pausiert, das wäre sonst komplett unmöglich gewesen. In einem normalen Jahr hast du niemals die Chance, zwei Monate Pause von all dem Stress und dem Adrenalin zu machen. Aber natürlich liebst du es als Fußballer, in vollen Stadien wichtige Spiele zu bestreiten, wir lieben die Adrenalinschübe und den Druck, der mit solchen Spielen einhergeht. Das treibt dich zu Höchstleistungen an. Aber mich zwei Monate auszuruhen und nur daran zu arbeiten, meinen Körper topfit zu bekommen, hat mir wirklich geholfen.

Ich habe jetzt nicht angefangen zu kochen oder so etwas. Auch den Fernseher habe ich kaum einmal angeschaltet, nur für ein paar Serien, zum Beispiel die über Michael Jordan, das war es auch schon. Dafür habe ich viel PlayStation gespielt und sogar an einigen Turnieren aller Art teilgenommen. Ganz ehrlich, ich hatte eine schöne Zeit und habe bei diesen Videoturnieren viele andere Sportler getroffen. Der Lockdown hat der eSportwelt einen gewaltigen Schub gegeben; wahrscheinlich waren sie die einzigen, die von dieser Situation profitiert haben.

Über Kontakte in dieser Zeit…

Courtois hat seine Kinder vermisst
Courtois hat seine Kinder vermisst

Ich habe oft mit meinen Kindern gesprochen, die nur fünf Minuten weg wohnen. Aber ich habe sie wegen des Lockdowns seit Monaten nicht gesehen. Ich könnte ein symptomfreier Überträger sein, deshalb wollte ich keine Risiken eingehen, bis ein bisschen Zeit vergangen ist und ich hundertprozentig sicher bin, dass ich es [COVID-19] nicht habe.

Ich telefoniere jetzt öfter mit meinen Freunden. Wenn ich PlayStation spiele, spreche ich dabei mit sechs, sieben oder acht meiner Kumpels. Ich hatte am 11. Mai Geburtstag und meine Schwester hatte eine Überraschung für mich parat mit wirklich coolen Videos von Leuten, die ich sehr mag.

Wirklich gefehlt hat es mir, live Fußballspiele, die NBA oder Formel-1-Rennen zu sehen. Das habe ich am meisten vermisst.