Torres ist gegen Barça optimistisch
Montag, 23. April 2012
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Chelseas Fernando Torres verrät UEFA.com das Rezept gegen den FC Barcelona. Dabei geht es um Mannschaftsgeist, der auch nötig sein wird, um am Dienstag in Katalonien zu bestehen.
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Seit Roberto Di Matteo als Übergangstrainer installiert wurde, so Stürmer Fernando Torres, hat man bei Chelsea FC "angefangen, die Dinge wieder zu genießen, anstatt zu leiden". Das soll sich auch nicht beim Halbfinalrückspiel der UEFA Champions League am Dienstag im Camp Nou beim FC Barcelona ändern, denn die Londoner haben allen Grund zur Hoffnung, dass sie diese Herausforderung bestehen können.
Es war bislang eine kuriose Saison für Chelsea. Weil es in der Liga überhaupt nicht lief, wurde Anfang März Trainer André Villas-Boas entlassen, und bis jetzt kämpfen die Blues darum, in der Premier League unter den ersten vier Teams zu landen. Aber unter Di Matteo geht es stetig bergauf, laut Torres ist der Schlüssel dafür, dass der Mannschaftsgeist, den der Übergangstrainer belebt hat, stimmt.
Di Matteo, der sechs Jahre an der Stamford Bridge verbrachte, sah seine Aufgaben in den letzten sieben Wochen in erster Linie darin, seinen Spielern klar zu machen, dass zuallererst der Klub kommt. Zehn Siege und nur eine Niederlage in 14 Spielen scheinen Beweis dafür zu sein, dass seine Worte fruchten.
"Seine Botschaft bezieht sich klar auf den Mannschaftsgeist – es geht um das Kämpfen", sagte Torres gegenüber UEFA.com. "Man muss kämpfen und dann wird sich dein Talent zeigen. Wenn das alles zusammenkommt, wird man meistens den Gegner bezwingen. Aber jeder versteht, was er will – es ist alles für den Klub. Er kam von diesem Klub, er spielte hier, er ist von hier."
Die meisten Gegner zu schlagen, ist die eine Sache, aber endlich Vereinseuropameister werden, eine völlig andere. Torres ist voller Bewunderung für Spieler wie Xavi Hernández und Andrés Iniesta, mit denen er die UEFA-U19-Europameisterschaft 2002, die UEFA EURO 2008 und de FIFA-WM 2010 gewonnen hat, aber er glaubt auch zu wissen, wie denen beizukommen ist.
"Es ist klar, dass Barcelona einen Schritt vor all den anderen Klubs ist. Sie haben die letzten fünf Halbfinals erreicht, und das ist nicht leicht. Aber das ist Fußball: auch die besten Mannschaften gewinnen nicht immer. Xavi und Iniesta sind Spieler, die den Rhythmus des Spiels dirigieren. Wenn man gegen sie spielt, muss man wissen, dass sie das Spiel lenken."
"Viele Mannschaften, die gegen Barcelona spielen, denken, dass man denen den Ball abnehmen muss, aber ich denke nicht, dass das möglich ist. Man muss gegen sie unterschiedliche Waffen benutzen. Wenn man ihnen den Ball abnehmen will, dann gelingt es nicht und man wird müde,, und das schafft mehr Platz für den Gegner."
Bislang hat das Rezept von Chelsea Früchte getragen. Obwohl Barcelona im Hinspiel 72 Prozent Ballbesitz hatte und zu sechs Torschüssen kamen, reichte der Mannschaft von Di Matteo ein Schuss, um mit 1:0 zu gewinnen.
Torres blieb in der vergangenen Woche auf der Bank, aber im Viertelfinale war er in beiden Partien gegen SL Benfica von Beginn an auf dem Platz und wesentlich am Sieg in Lissabon beteiligt, als er das Siegtor von Salomon Kalou vorbereitete. Viel ist über seine dürftige Torquote bei Chelsea geredet worden, aber der ehemalige Stürmer von Club Atlético de Madrid und Liverpool FC betont, dass es um mehr als nur darum geht.
"Die Mannschaft hat die Art, wie ich spiele, leicht verändert – wegen ihrer Stils", sagte der 28-Jährige. "Für mich ist es am wichtigsten, Tore zu schießen – das ist das, was ich jeden Tag trainiere -, aber wir alle wissen, dass diese Saison schwer war und dass die Mannschaft am wichtigsten ist. Es wäre eine Katastrophe, die Champions League zu verpassen, und wir müssen alles tun, um sie zu erreichen. Es spielt keine Rolle, wer spielt, wer trifft, wer die Tore vorbereitet und wer draußen bleibt. Am wichtigsten ist es, dass wir erfolgreich sind." Und das wollen sie auch am Dienstag im Camp Nou sein.