Chelsea siegt dank Drogba

Chelsea FC hat sich im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona eine glänzende Ausgangsposition geschaffen und mit 1:0 gewonnen. Didier Drogba erzielte kurz vor der Pause den Treffer des Abends.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kamen die Gäste nach neun Minuten zur ersten Gelegenheit, und die war hochkarätig: Nach Traumpass von Andrés Iniesta lief Alexis Sánchez alleine auf Petr Čech zu und lupfte das Leder über den Torhüter, doch die Kugel knallte nur gegen die Latte. Eine Minute später wurde es auch auf der Gegenseite brenzlig, als Barça den Ball nach einem langen Einwurf nicht klären konnte, aber auch kein Chelsea-Akteur zur Stelle war.

Während die überlegenen Spanier die abgeklärtere und technisch reifere Mannschaft stellten, setzte Chelsea viel Kampfgeist und Leidenschaft entgegen. Nach 17 Minuten zog Iniesta aus 13 Metern halblinker Position ab, scheiterte aber an Čech, der den Ball nach vorne abprallen ließ, wo der ungedeckte Cesc Fàbregas zum Abschluss kam, aber aufgrund eines technischen Fehlers verzog. Zwei Minuten später durfte Juan Mata, der Spanier in Diensten von Chelsea, nach einem Einwurf aus 14 Metern abziehen, schoss jedoch weit am Gehäuse vorbei.

Nach etwa 20 Minuten spielte nur noch eine Mannschaft an der Stamford Bridge - und das war Barcelona. Die Londoner verbarrikadieren sich in der eigenen Hälfte, konnten aber trotzdem nicht verhindern, dass der kleine Superstar Lionel Messi den Ball nach 28 Minuten aus 14 Metern zentraler Position aufs Tor köpfen konnte - da musste sich Čech mächtig strecken, um das Leder unter sich begraben zu können. In der 43. Minute steckte Messi das Leder für Fàbregas durch, der Čech mit einem Lupfer überwinden konnte - aber nicht Ashley Cole, der das Leder von der Linie kratzen konnte.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel aus heiterem Himmel die Führung für die Gastgeber: Messi verlor das Leder im Mittelfeld gegen Frank Lampard, der Ramires mit einem herrlichen Diagonalball einsetzte. Der Brasilianer nahm den Ball mit der Brust an, sprintete noch ein paar Meter und passte das Leder an den zweiten Pfosten, wo Drogba zur Stelle war und aus zehn Metern einschieben konnte. Keeper Víctor Valdés war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Auch im zweiten Durchgang übernahmen die Katalanen sofort wieder die Kontrolle und schnürten Chelsea am eigenen Strafraum ein. Nach 51 Minuten zog Adriano von der linken Seite in die Mitte und zog aus 18 Metern ab, aber erneut war Čech auf dem Posten. Nach 57 Minuten spielte Sánchez einen feinen Doppelpass mit Fàbregas und tauchte frei vor Čech auf, doch der Stürmer schob das Leder - bedrängt von Cole - rechts am Tor vorbei. In der 70. Minute ging ein Freistoß von Xavi Hernández aus 17 Metern zentraler Position knapp über das Chelsea-Gehäuse.

Barça war zwar die ganze Partie über tonangebend und hatte deutlich mehr Ballbesitz, doch die Londoner waren von ihrem Trainer Roberto di Matteo bestens eingestellt und verteidigten geschickt. Zudem fehlte den Katalanen - überraschenderweise - einfach die Kreativität, um den massiven Abwehrriegel der Blues zu knacken. Eine richtig gute Chance vergaben die Spanier in der 87. Minute, als Carles Puyol einen Messi-Freistoß mit dem Hinterkopf verlängerte, aber auch am stark reagierenden Čech scheiterte. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatten die spanischen Fans den Torschrei schon auf den Lippen, doch Pedro Rodríguez traf nur den rechten Pfosten. Das Rückspiel findet kommenden Dienstag im Camp Nou statt.