Sieben Watschn und ein Kuss
Dienstag, 1. Oktober 2019
Artikel-Zusammenfassung
Der FC Bayern spielt sich gegen Tottenham in einen Rausch und feiert in London eine magische Nacht. Der Sieg dürfte nicht nur in England zur Kenntnis genommen werden.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
"2:7" stand nach 90 Minuten auf der riesigen Anzeigetafel im Tottenham Hotspur Stadium. Die Spurs, in der vergangenen Saison noch Finalist in der UEFA Champions League, wurden vom FC Bayern nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen.
Doch dieses Ergebnis wurde nicht nur in London zur Kenntnis genommen, sondern auch in Liverpool, Manchester, Madrid, Barcelona, Turin, Paris - bei allen Vereinen des europäischen Hochadels, die sich in dieser Saison mehr oder weniger berechtigte Hoffnungen auf den Thron in der Königsklasse machen.
Tottenham - Bayern: Alle Infos zum Spiel
Der 2. Spieltag: Alle Ergebnisse
Die sieben Tore schenkten die Bayern nicht nur den bemitleidenswerten Spurs ein, sie waren gleichzeitig eine Warnung an die Konkurrenz. Spätestens nach dieser Gala muss der deutsche Rekordmeister zu den Favoriten auf den Gewinn des Henkelpotts gezählt werden.
So weit wollen die Protagonisten dieser magischen Nacht selbstverständlich noch nicht denken. Die Freude über diesen noch nie dagewesen Triumph eines deutschen Klubs im Mutterland des Fußballs war dennoch riesig. "Es war ein toller Abend für den FC Bayern und für den deutschen Fußball", sagte Trainer Niko Kovac. "Hier so ein Spiel abzuliefern, ist einzigartig."
Einzigartig war auch die Leistung von Serge Gnabry. Der deutsche Nationalspieler, der vor dem Spiel gegen Tottenham überhaupt noch nicht in der Champions League getroffen hatte, erzielte gleich vier Tore. "Es war sicherlich sein bestes Spiel", lobte ihn Coach Kovac. Er selbst konnte sein Glück kaum fassen. "Das ist schwierig in Worte zu fassen. Das hätte keiner von uns gedacht. Ein Wahnsinns-Abend, den wir genießen werden", sagte er bei Sky.
Bei aller Freude über den historischen Sieg waren sich die Bayern aber auch bewusst, dass sie in der ersten Halbzeit von den Spurs vor große Probleme gestellt wurden. "Wir sind relativ glücklich mit dem 2:1 in die Pause gekommen", stellte Joshua Kimmich stelvertretend fest. Von der zweiten Halbzeit konnte aber auch er nur schwärmen. "Phänomenal" sei diese gewesen. Und für Gnabry, den Mann des Spiels, hatte Kimmich noch ein besonderes Lob parat: "Er kriegt vielleicht noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er ins Bett geht."