Solide, aber noch nicht titelreif
Mittwoch, 18. September 2019
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Der FC Bayern macht sich das Leben lange selber schwer und muss zwingender in der Offensive werden.
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Roter Stern war keine einfach zu bespielende Mannschaft, aber sicher auch keine schwierige. Es hat schon destruktivere Teams in München gegeben und wenn man nach Verbesserungspotenzial im Spiel des FC Bayern sucht, dann in der Erarbeitung und Verwertung von Chancen. Im letzten Drittel fehlte es trotz des 3:0-Auftaktsieges gegen Crvena zvezda an Harmonie.
Viele Angriffe waren von individuellen Aktionen geprägt und es wirkte nicht so, als hätten die Hausherren ein klares Konzept in der Offensive. Viel lief über Philippe Coutinho, der von seinen Mitspielern oft im Bereich 30 Meter vor dem Tor angespielt wurde, um dann einen Gegner ins Leere laufen zu lassen und es mit einem Fernschuss zu probieren. Variabilität sieht anders aus, Unberechenbarkeit erst recht.
Natürlich war es trotzdem ein guter Auftritt, ein in der Höhe verdienter Auftaktsieg und bis auf ein paar kleine Wackler in der ersten Halbzeit hat Bayern hinten auch nichts zugelassen. Aber wenn man sich an Gruppenphasen der jüngeren Vergangenheit erinnert, dann wurden solche Gegner regelmäßig bis spätestens Mitte der zweiten Halbzeit mit vier oder fünf Toren auf Abstand gehalten.
Am Ende wurde es durch die Treffer von Robert Lewandowski und Thomas Müller zwar noch halbwegs standesgemäß, aber bis zehn Minuten vor Schluss war eine große Überraschung durchaus noch möglich. Es muss also noch einiges passieren, wenn sich der FC Bayern das Prädikat "titelreif" verdienen will.