Reporter legen sich fest: Wer verdient es mehr?
Donnerstag, 14. August 2014
Artikel-Zusammenfassung
Drei UEFA.com-Reporter liefern jeweils ein Plädoyer für die drei noch verbliebenen Kandidaten im Rennen um die Wahl zum Besten Spieler in Europa.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Die Liste für die Wahl "Bester Spieler in Europa der UEFA 2013/14" ist auf drei Kandidaten geschrumpft. Am 28. August wird endgültig abgestimmt, vorher hat UEFA.com drei Korrespondenten beauftragt, ein Plädoyer für die Nominierten zu schreiben.
Philip Röber (Redaktion Deutschland) über Manuel Neuer
Manuel Neuer ist nicht nur ein Torwart. Man sagt über ihn, er hätte die Rolle des Liberos neu erfunden und dank seiner fußballerischen Qualitäten ist er nicht nur für den Spielaufbau, sondern auch für das Unterbinden von Kontern enorm wichtig. So wie er bei seinen für ihn typischen Sprints normalerweise als Erster den Ball erreicht, nutzt er auch das leichteste Zögern aus, um Dir den einen freien Parkplatz auf der Straße wegzuschnappen, wie ich einst selbst miterleben musste. Als Neuer letzte Saison zu einem Interviewtermin mit UEFA.com verschnupft und mit leichtem Fieber erschien, habe ich ihn gefragt, ob er anschließend trotzdem am Training teilnehmen würde. Ich wurde prompt ausgelacht und er sagte mir, dass er sich so einfach nicht von der Arbeit abhalten lassen würde. Wenn man sieht, wie er Kopf und Kragen für eine Rettungsaktion außerhalb des Strafraums riskiert, bekommt man weiterhin ein ganz gutes Gefühl dafür, wie sehr Neuer immer gewillt ist, für die Mannschaft durchs Feuer zu gehen und sich stets in ihren Dienst zu stellen.
Berend Scholten (niederländischer Korrespondent) über Arjen Robben
Einst galt er wegen seiner vielen Verletzungsprobleme als der "Mann aus Glas", doch 2013/14 konnte Robben die komplette Saison mitspielen und lief dabei zur absoluten Hochform auf. Nachdem er den FC Bayern München mit einem Assist und dem Siegtreffer zum Triumph in der UEFA Champions League 2013 geführt hatte, wirkte er viel lockerer und doch entschlossen. Als ich Robben bei der FIFA-WM in Brasilien interviewen durfte, fühlte er sich in der Verfassung seines Lebens. Am Ende reichte es für die Oranje zwar nur zum dritten Platz, doch Robben war zweifelsohne einer der besten Akteure des Turniers und bestätigte seine Leistungen der ganzen Saison. Für mich ragt er unter den drei Kandidaten heraus.
Pedro Marques (Redaktion Portugal) über Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo hat sich fantastisch entwickelt, seitdem ich ihn heute vor zwölf Jahren bei einem Qualifikationsspiel der UEFA Champions League für Sporting Clube de Portugal debütieren sah - damals war er erst 17 Jahre alt. Ich habe auch sein erstes Tor live im Stadion erlebt, als er mehrere Spieler von Moreirense FC stehen ließ und mit einem schönen Abschluss traf. Man konnte damals erkennen, dass aus ihm mal ein großer Fußballer werden würde, aber niemand hätte vorhersagen können, dass er ein solcher Superstar wird. Er ist jetzt reifer geworden. Er dribbelt nicht mehr ganz so viel, dafür ist er eiskalt vor dem Tor und lässt kaum eine Chance liegen. Seine Schnelligkeit, seine Kopfballstärke und seine guten Freistöße machen ihn zu einem kompletten Spieler. In der Saison 2013/14 war er absolut brillant: Er erzielte 51 Tore und führte Real Madrid CF mit 17 Treffern zum Titelgewinn in der UEFA Champions League. Einen denkwürdigen Auftritt lieferte er auch im Play-off-Spiel zur FIFA-Weltmeisterschaft, als er Schweden quasi im Alleingang abschoss und zum erfolgreichsten Torschützen Portugals aller Zeiten aufstieg.
Die hier zum Ausdruck gebrachten Meinungen entsprechen nicht zwangsläufig der Sichtweise der UEFA